Der Zentralalpenweg 02 wurde am 18. Juni 1978 auf dem steirischen Alpl eröffnet und verläuft durch die Bundesländer Niederösterreich, Burgenland, Steiermark, Salzburg, Kärnten, Tirol und Vorarlberg, berührt die Nationalparke Donau-Auen und Hohe Tauern sowie den Naturpark Sölktäler und wird vor allem in seinem westlichen Teil der Bezeichnung als "alpine Höhenroute" gerecht.
Hierbei wird vor allem in den Hohen Tauern und den Ötztaler Alpen die 3000-m-Grenze erreicht bzw. überschritten. Dies verlangt neben der geeigneten Ausrüstung auch Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sowie Orientierungsgeschick und Gletschererfahrung. Bei schlechten Witterungsverhältnissen wird auch der geübte Bergwanderer die Umgehung schwieriger Routen auf leichteren Ausweichalternativen oder einen vorzeitigen Abbruch einkalkulieren, weist doch der Zentralalpenweg auf der Höhenroute im mittleren und westlichen Streckenabschnitt häufig die Bewertung anspruchsvolle Tour auf.
Aus diesem Grund wurde auch eine leichtere, gletscherfreie Ausweichroute 02A angelegt, die es auch Alleinwanderern oder Wanderern ohne Gletschererfahrung ermöglicht, diesen wunderbaren Weg zu begehen.
Übrigens: Der Zentralalpenweg 02 ist der längste Wanderweg Österreichs.
Unser dreibändiger Wanderführer ist das Standardwerk zum Zentralalpenweg 02. Die regelmäßig
aktualisierten Bücher sind im Eigenverlag der ÖAV-Sektion
Weitwanderer erschienen. Je nach Routenwahl werden die Bände I + II oder I + III benötigt.
Erhältlich bei freytag & berndt, 1010 Wien, Wallnerstraße 3, www.freytagberndt.com, Tel.: 01/5338685-15, outdoor@freytagberndt.com.
Der östliche Teil des Zentralalpenwegs 02 umfasst rund 585 km und etwa 30 Tagesetappen. Er ist charakterisiert durch die Grasberger der Fischbacher Alpen und der Gleinalpe, sowie der bereits alpineren Abschnitte der Niederen Tauern. Es werden Höhen bis zu 2.600 Meter erreicht. Dieser Abschnitt setzt gute Kondition sowie Bergerfahrenheit voraus.
Von Hainburg zum Hochwechsel
Ausgehend vom Zentrum von Hainburg verläuft der Weg zunächst entlang der Donau nach Bad Deutsch-Altenburg, um sich dann nach Süden Richtung Parndorf und Neusiedler See zu wenden. Anschließend werden das Leitha- und Rosaliengebirge überschritten (eine Nebenroute führt verläuft über Rust) und durch die Bucklige Welt gelangt man nach Mönichkirchen, wo der Aufstieg zum Wetterkoglerhaus auf dem Hochwechsel beginnt.
Vom Hochwechsel durch die Fischbacher Alpen zur Gleinalpe sowie in die Seckauer- und Triebener- und Rottenmanner Tauern
Über
die Pretulalpe leitet der Weg zum Alpl und weiter über die Sommeralm zur Bärenschützklamm, durch die ins Murtal abgestiegen wird (Alternativroute über das
Rennfeld und Bruck an der Mur). Es folgen die langen Höhenrücken der
Gleinalpe bevor bei Knittelfeld nochmals das Murtal erreicht wird. Vom
Ingeringsee geht es über die Triebener Tauern nach Hohentauern und zur
Edelrautehütte. Eine lange Überschreitung der Rottenmanner Tauern bringt
die Wanderer anschließend zur Planneralm.
Durch die WölzerTauern und Schladminger Tauern zum Tappenkarsee in den Radstädter Tauern
Von Donnersbachwald geht es über die Gstemmerscharte hinüber ins Sölktal, wo die Schladminger Tauern erreicht werden. Rudolf-Schober-Hütte, Preintaler- und Gollinghütte, sowie die Keinprecht- und Ignaz-Mattis-Hütte sind die Stationen, bevor Obertauern und somit die Radstätter Tauern erreicht werden. Über die Südwiener Hütte gelangen wir zur Franz-Fischer-Hütte und schließlich zum Tappenkarsee, wo der östliche Abschnitt des Zentralalpenwegs endet.
Ab der Tappenkarseehütte kann zwischen zwei Varianten gewählt werden. Die gletscherfreie Route 02A vom Tappenkarsee nach Feldkirch ist für Alleinwanderer geeignet, während die hochalpine Route Gletschererfahrung voraussetzt und große Ansprüche an das Alpine Können der Begeher*innen stellt.
Diese Route zieht über Zell am See in die Kitzbühler Alpen und weiter durch die Ötztaler Alpen zum Rätikon, worauf das Ziel Feldkirch erreicht wird. Knapp 600 km und ca. 34 Tourentage sind für die Begehung zu veranschlagen.
Von den Radstädter Tauern in das Gasteiner Tal und durch die Dientener Berge sowie die Kitzbüheler Alpen nach Gerlos und ins Zillertal
Tappenkarseehütte (1820 m) – Hüttschlag (1020 m)
– Badgasteiner Hütte am Gamskarkogel (2467 m) – Statzerhaus auf dem Hundstein (2117 m) –
Zell am See (750 m) – Pinzgauer Hütte (1700 m) – Pass Thurn (1220 m) –
Neue Bamberger Hütte (1761 m) – Hippach im Zillertal
Vom Zillertal durch die Tuxer Alpen in das Wipp- und Stubaital sowie durch die Stubaier und Ötztaler Alpen in das Ötz- und Pitztal
Hippach im Zillertal (608 m) – Lizumer
Hütte (2019 m) – Matrei am Brenner (990 m) – Starkenburger Hütte (2237 m)
– Franz-Senn-Hütte (2149 m) – Neue Pforzheimer Hütte (2310 m) –
Tumpen
Aus dem Pitztal in das Oberinntal, durch die Samnaungruppe in das Paznauntal, durch die Verwallgruppe in das Montafon, zum Rätikon und nach Feldkirch
Tumpen – Wildgrat (2931 m) – Prutz – Ascher Hütte (2256 m) – Ischgl – Heilbronner Hütte (2308 m) – Wormser Hütte (2305 m) – Schruns – Lindauer Hütte (1744 m) – Schesaplana (2965 m) – Pfälzer Hütte (2108 m) – Feldkirch.
Der alpine Westabschnitt des Zentralalpenwegs ist etwa 650 Kilometer lang und es müssen 7 Wochen Gehzeit eingeplant werden. In der Venedigergruppe werden Höhen von 3.400 Metern erreicht!
Von den Radstädter Tauern durch die Hohen Tauern in die Zillertaler Alpen
Tappenkarseehütte (1820 m) – Weinschnabel (2754 m) – Osnabrücker Hütte (2026 m) – Hagener Hütte (2448 m) – Zittelhaus auf dem Hohen Sonnblick (3106 m) – Heiligenblut – Salmhütte (2638 m) – Sudetendeutsche Hütte (2656 m) – Neue Prager Hütte (2782 m) – Kürsingerhütte (2548 m) – Plauener Hütte (2364 m) – Mayrhofen
Hochalpine Nebenroute: Zittelhaus Alpincenter Glocknerhaus (2132 m) – Oberwalderhütte (2972 m) – Berghotel Rudolfshütte (2311 m) – St. Pöltner Hütte (2481 m) – Neue Prager Hütte
Durch die Zillertaler, Stubaier und Ötztaler Alpen ins Obere Inntal
Mayrhofen – Greizer Hütte
(2228 m) – Berliner Hütte (2042 m) – Olpererhütte (2388 m) – St. Jodok
am Brenner – Bremer Hütte (2411 m) – Dresdner Hütte (2308 m) –
Sölden – Brandenburger Haus (3274 m) – Hohenzollernhaus (2120
m) – Serfaus
Durch die Samnaun-, Verwall- und Silvrettagruppe sowie den Rätikon nach Feldkirch
Serfaus – Ascher Hütte (2256 m) – Niederelbe Hütte (2310 m) – Heidelberger Hütte (2264 m) – Madlehnerhaus (1986 m) – Lindauer Hütte (1744 m) – Schesaplana (2965 m) – Pfälzer Hütte (2108 m) – Feldkirch.
GPX-Dateien für den Zentralalpenweg 02 und seine Varianten gibt es hier zum Download.
Für die Begehung des Zentralalpenwegs wird ein Abzeichen in drei Stufen verliehen:
Dabei ist es unerheblich, ob die Haupt- oder eine Nebenroute begangen wurden, auch die Begehungsrichtung ist egal. Es kann beliebig oft unterbrochen werden und es besteht keinerlei Zeitlimit!
Bitte senden Sie den vollständig gestempelten Wanderführer an unsere Geschäftsstelle in Graz (Alternativ können Sie auch einen Scan der Stempelseiten per E-Mail an die Sektionsadresse senden). Sie erhalten Abzeichen und ggf. Urkunde so rasch wie möglich.
Österreichischer Alpenverein, Sektion Weitwanderer
z.H. Gert Kienast
Peierhang 9/5
8042 Graz
Unter Neues für Weitwanderer finden Sie aktuelle Änderungen (Wegsperren, Unterkünfte etc.) zu den Weitwanderwegen des Österreichischen Alpenvereins.
Sollten Ihnen weitere Änderungen bekannt sein, teilen Sie uns diese bitte mit: E-Mail Team Wege - vielen Dank!