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Schitour für Fortgeschrittene im Sölktal (2012_02_22 Schitour für Fortgeschrittene im Sölktal)

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Schitour für Fortgeschrittene im Sölktal

im Aufstieg

Letztes Jahr waren wir in St. Nikolai im Sölktal und auf Wunsch mehrerer Teilnehmer wurde das wieder als Tourenziel gewählt. Auch beim Quartier konnten wir auf die Erfahrungen vom letzten Jahr zurückgreifen und so wählten wir wieder den Bio- und Gesundheitshof Gamsjäger-Laimer in Mössna.
Unsere Gruppe bestand insgesamt aus 7 Personen: Michaela Bobak, Corinna Meinl, Wolfgang Fritsch, Manfred Geiger, Markus Purgina, Nikolaus Schmid und meine Wenigkeit. Manfred und Michaela waren schon am Morgen angereist, um in Haus im Ennstal einen Schitag einzulegen, den sie am Abend dann in Gröbming im Wellnesszentrum mit ein paar Saunagängen ausklingen ließen.
Markus, Nikolaus und ich konnten erst am Nachmittag losfahren. Gemeinsam statteten wir der Linzer Kletterhalle einen Besuch ab und strapazierten dort für 2 Stunden unsere Unterarme, bevor es dann endgültig in Richtung Sölktal ging.
Treffpunkt war direkt im Quartier und gegen 22 Uhr war unsere Gruppe dann komplett. Nach einer kurzen Tourenbesprechung, bei der das voraussichtliche Ziel Aarfeldspitze festgelegt wurde. Als Alternative fasten wir die Unholdingspitze ins Auge, falls die Fahrt bis zur Mautneralm nicht möglich wäre. Für den Samstag war das Wetter recht gut angesagt und sollte im Tagesverlauf sogar noch besser werden aber dennoch kalt bleiben. Daher beschlossen wir erst um 8 Uhr zu Frühstücken und gegen 9 Uhr aufzubrechen.
Am Samstag brachen wir dann wie ausgemacht um 9 Uhr vom Quartier auf Richtung unseres Ausgangspunktes, der Mautneralm. In der Nacht hatte es etwa 15cm geschneit, was die schöne Aussicht auf eine schöne Pulverschneeabfahrt schürte. Wir konnten ohne Probleme bis zur Mautneralm ins Sölktal auffahren. Die Straße war zwar nicht frisch geräumt, aber der Neuschnee war sehr griffig und so erreichten wir ohne Probleme unseren Ausgangspunkt.
Von dort ging es erstmal für etwa 1,5 Stunden über die Sölktalstraße weiter bis zur Erzherzog Johann Hütte, welche man erreicht, wenn man dem von der Straße in der ersten Kehre zum Pass abzweigenden Weg nimmt. Man geht dann aber nicht bis zur Hütte selber, sondern hinter dieser vorbei einem Weg folgend. Der Zustiegsweg zur Aarfeldspitze liegt in einer breiten Rinne, welche zwischen einem Rücken der Hornfeldspitze und dem Hochstubofen liegt. Als wir Einsicht in diese Rinne hatte, stellten wir unsere Tourenauswahl in Zweifel, da der Gipfel der Aarfeldspitze und auch die der beiden anderen genannten in Wolken lagen und es auch nicht nach einer Besserung aussah. Ein weiterer Grund die Tour zu überdenken war, dass aus dieser Position die Gipfelflanke der Aarfeldspitze einzusehen war und uns diese mit Schiern unüberwindlich steil aussah. Da Richtung Norden alle Gipfel in der Sonne lagen, war es daher keine schwere Entscheidung das Ziel in Richtung des Gipfels Schafdach zu ändern. Ein weiterer Vorteil war, dass wir in diese Richtung schon eine Spur vorfanden, was das Vorwärtskommen natürlich erleichterte.
An der Gipfelflanke des Schafdachs angekommen kamen mir erneut Bedenken ob der Beschaffenheit des Hangs durch welchen unsere Aufstiegsroute führen sollte.
Auf der linken Seite war dieser komplett abgeblasen und somit praktisch schneefrei, auf der rechten Seite wurde er von einer Rinne begrenzt, welche deutlich starke Einwehungen zeigte. Da der Hang eine Steilheit von 30-35° aufwies und der Lawinenlagebericht von einer 3 sprach, änderten wir erneut unser Tourenziel und beschlossen auf die flachere Kammkarlspitze zu gehen, welche im Gratverlauf der nächste Berg war.
Da dieser aber von der aktuellen Position nicht wirklich erreichbar war, fellten wir in einer Höhe von 1920m ab und fuhren etwa 100m ab, von wo aus wir dann den Aufstieg zur Kammkarlspitze starteten. Diese kurze südwestseitige Abfahrt zeigte uns, dass nur sehr wenig Schnee unter der Neuschneeschicht war, denn bei manchen Schwüngen wurden Latschen und auch Steine ausgegraben. Zum Glück kam, außer mir, niemand zu Sturz.
Nach dem wieder Anfellen benötigten wir für die etwa 400 fehlenden Höhenmeter noch zirka 1,5 Stunden und so erreichten wir den Gipfel, der eine wunderbare Aussicht bot, gegen 13:30. Der auffrischende Wind ließ uns nicht lange dort verweilen und wir traten nach wenigen Minuten den "Rückzug" an.
Der Schnee am Gipfelhang war durch die Sonneneinstrahlung und den Wind bereits umgewandelt und ein wenig harschig, was die Abfahrt spezieller machte. Aber alle Teilnehmer meisterten diese ohne gröbere Probleme. Nach dem Gipfelhang stand dann eine Querung entlang der Aufstiegsspur an, um wieder zum Ausgangspunkt unterhalb der Aarfeldspitze zu kommen. Diese war doch recht flach und man musste mehr schieben als man fahren konnte. Die letzten 200hm zurück bis zur Erzherzog Johann Hütte hatten wir aber perfekten Pulverschnee und die Fahrt war ein Traum. Über die leider sehr flache Passstraße ging es dann wieder zurück zu den Fahrzeugen auf der Mautneralm.
Zurück in der Unterkunft wartete die Vermieterin mit Buchteln mit Vanillesauce auf uns, welche wir sehr genossen. Auch an diesem Abend stand wieder ein Saunabesuch an, an dem alle außer Wolfgang und Markus teilnahmen. Nach der Rückkehr wurde eine wieder die Tour für den folgenden Tag besprochen und wie einigten uns auf die Badstubenspitze und als Erweiterung könnte noch der Schönwetter "mitgenommen" werden, der über einen kleine Einsattelung zu erreichen wäre.
Wir brachen am nächsten Morgen um ca. 9:15 Uhr auf, nachdem wir alles gepackt hatten. Über Nacht hatte es wieder ca. 20cm geschneit. Der Ausgangspunkt war diesmal der Ort St. Nikolai selber. Wir parkten im Ortszentrum und verließen den Ort am Westufer des Bräualmbaches, wo es zuerst etwa 2 km einen Forstweg entlang geht. Dieser mündet am Ende in den Sommerweg zur Kaltherberghütte. Diese Jagdhütte, gelegen auf 1608m, erreichten wir um die Mittagszeit. Zuvor wurden einige Blicke auf die in den Weg mündenden Schläge, um eventuelle Abfahrtsmöglichkeiten zu erkennen. Auf Grund der Steilheit und der Beschaffenheit dieser wurde aber schon zu diesem Zeitpunkt eine Abfahrt durch einen solchen ausgeschlossen. Zu viele Wurzelstöcke und zu steil für die aktuelle Lawinensituation.
Nach kurzer Trinkpause ging es im mehr oder weniger lichten Wald den nordwärts gerichteten Rücken hoch. Leider behinderten einige umgestürzte Bäume das einfache Vorwärtskommen auf den ersten 100hm. Hinzu kam, dass das Gelände zwischen 35° und 40° steil war und wir dadurch nicht aus dem Wald heraus konnten. Das hätte unnötiges Risiko durch eingewehten Schnee bedeutet. Nach den 100hm wurde es etwas flacher und auch offener, aber auch der sichere Rücken wurde schmäler und schmäler. Somit wurden die 400hm zur Spitzkehrenrally und entsprechende anstrengend. Hinzu kam, dass der Schneefall unvermindert anhielt und sich der Wind aus Südost auf den letzen 100hm fast zum Sturm auswuchs.
Am Gipfelgrat angekommen sahen wir, dass dieser komplett überwechtet war und wir setzten unseren Weg unterhalb dieser Richtung Gipfel fort. Kurz vor diesem konnten wir die Verbindung zwischen der Badstubenspitze und dem Schönwetter kurz einsehen und entschieden, auf den Schönwetter zu verzichten, da dieser ebenfalls stark überwechtet war und wir nicht sicher in die Einsattelung gelangen konnten. Da die Einsattelung auch die Abfahrtsvariante gewesen wäre, mussten wir an dieser Stelle wieder umdisponieren. Ich entschied mich nicht über den Aufstiegsweg zurück ins Tal abzufahren, sondern auf der windabgewandten Seite in Richtung der Spielbichleralm und weiter nach Mössna über Forstwege. Dort war der Schnee bedeutend weniger eingeblasen und das Gelände generell etwas flacher. Diese Variante hatten wir außerdem gewählt, weil wir durch GPS-Navigation keine Orientierungsprobleme hatten. Ohne diese wäre nur die Möglichkeit geblieben, mühsam über die Aufstiegsspur abzufahren.
Schon zurück am Forstweg machten wir in einem Graben die Erfahrung, dass meine Einschätzung der Lawinensituation recht zutreffend war, denn wir wurden beim einzeln Überqueren dieser dennoch fast von einem kleinen Lockerschneerutsch überrascht worden, der die Rinne hinunterrutschte. Dieser war jetzt nicht groß genug, um jemanden zu verschütten, aber um die Person mitzureißen reichte er allemal aus. Zum Glück befand sich niemand direkt in der Rinne, als das passierte.
Wir fuhren dann ohne weitere Zwischenfälle bis ins Tal ab, wo wir dann mit Corinnas Auto zurück nach St. Nikolai fuhren um die dort geparkten Autos abzuholen.
Zum finalen Ausklang des Wochenendes gönnten wir uns noch beim Ödwirt in Fleiß ein gutes Abendessen. Danach ging es an die Heimfahrt während dieser es immer noch schneite.
Trotz einiger Wetterprobleme, vor allem am Sonntag kann man auch über dieses Wochenende ein sehr positives Resümee ziehen. Tolle Gruppe, schöne Touren, was will man mehr.

Euer Schitourenwart Klaus

 
 
 

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