Als Standort wählten wir die Berliner Hütte. Sie liegt auf 2.040 m Höhe im Zillertaler Zemmgrund. Der Hüttenanstieg erfolgte vom Wirtshaus Breitlahner und war wegen der großen Nachmittagshitze und vollem Gepäcks sehr schweißtreibend. Der getreppte Charakter im hinteren Talbereich des Zemmgrundes erlaubt mit seien Flachpassagen aber immer wieder ein kleines Verschnaufen. Das Innere der Berliner Hütte trägt die Atmosphäre des späten 19. Jahrhunderts und stellt den elitären Charakter des Bergsports der damaligen Zeit dar.
Unsere erste Tour führte uns auf den Schwarzenstein. Bei herrlichem Wetter genossen wir eine phantastische Aussicht vom Gipfel. Für den Folgetag hatten wir die Berliner Spitze ausersehen, eine nicht ganz so lange Tour, aber wegen der Querung einer langen Blockhalde mühsam und einer Fehlangabe im Alpenvereinsführer im Gipfelbereich mäßig schwierig und stellenweise etwas ausgesetzt. Auch die Besteigung des Schönbichler Hornes tags darauf war wieder von Kaiserwetter bestimmt. Interessant und recht gschmackig war hier der zum Teil gesicherte Gipfelaufschwung. Von hier präsentiert sich der Große Möseler von seiner imposantesten Seite.
Das schöne Wetter während der ganzen Zeit hatte auch starkes Schwitzen zur Folge, was man aber gerne in Kauf nahm. Der Lohn waren wunderbare Panoramablicke und die Möglichkeit, bis kurz vor Hüttenruhe noch auf der Terrasse in frischer klarer Luft zu sitzen.
Nach dem Abstieg ins Tal genehmigten wir uns noch einen Heidelbeerstrudel mit Vanillesauce zum Kaffee, und so konnten wir wohlgestärkt und um schöne Bergerlebnisse reicher die Heimfahrt antreten.