Nach einer Stärkung ging dann ein Teil auf das Breithorn, der andere auf den Sommerstein - jeweils eine Tour von einer schwachen Stunde - um sich für den nächsten Tag etwas "einzugehen."
Am Abend gab es dann Gesangsstunden mit Bergkameraden aus Deutschland, die Hüttenruhe wurde nicht unwesentlich überschritten, die Lokalrunde des Hüttenwirtes Fred spornte uns zu noch größeren Leistungen an - vorsorglich hatte Willi Texthefte mitgenommen und Hermann war auf der Gitarre wieder einmal Spitze.
Die laue Sommerluft und der laute Gesang ließen unsere Kehlen fast austrocknen; Gersten - und Rebensaft linderten unser Durstgefühl.
Nächsten Morgen starteten wir nach dem Frühstück um 7.45; nach kurzem Anstieg querten wir ein steiles, gefrorenes Schneefeld, was nicht ganz ungefährlich war; dann stiegen wir in die Wand ein; der steile Steig war gut markiert, Griffe gab es jede Menge.
Wir erreichten dann einen Grat, nach dessen Überquerung ging es steil hinauf ins Gipfelmassiv (Klettern im Fels – Schwierigkeitsgrad I) und wir erreichten in nicht ganz zwei Stunden den Gipfel der Schönfeldspitze mit 2653 Metern.
Bei herrlichem Wetter und einer tollen Fernsicht sah man im Süden die Hohen Tauern mit Glockner- und Venedigergruppe, gegenüber im Norden den Watzmann und den Königssee, östlich war der Hochkönig mit dem Matrashaus und der Übergossenen Alm deutlich erkennbar, während westlich die Loferer und Leoganger Steinberge emporragten; deutlich zu erkennen deren höchste Erhebung, das Birnhorn mit 2634 Metern.
Wir blieben eine Stunde am Gipfel, stiegen dann wieder ab zum Riemannhaus, stärkten uns und dann ging es wieder hinab nach Maria Alm, von wo wir wieder Richtung Heimat starteten, die wir um etwa 23 Uhr müde erreichten.