6. Jän. 2020 Lusgrind
Pünktlich um 8.45 quetschten wir uns in die kleine gelbe Gondel in Sonntag im Großen Walsertal, die uns zusammen mit dem urigen Oberpartnum-Sessellift bis zur Bergstation Glattmar (1750m )brachte. Dort wurden nach einer kleinen Abfahrt die Felle aufgezogen und in zwei Gruppen, angeführt von Evi und Franz, in Achtertrupps der Anstieg zum Garmilsattel in Angriff genommen.
Es war ein klarer Morgen und der blaue Himmel lockte schon mit Sonnenstrahlen, deren Wärme wir beim Erreichen des Sattels endlich auch spüren konnten.
Nach einer kurzen Trinkpause mit einer herrlichen Sicht vom Garmil (1880 m) auf das Weiße Rössl, die Kellaspitze, dem Gronggen Kopf und unzähligen anderen weißen Spitzen fellten wir ab und durften unsere erste Pulverschneeabfahrt zur Laguz Alpe (1584 m) genießen. So mancher brachte seine Freude mit einem hellen Juchzer zum Ausdruck!
Bei den idyllischen Alphäusern hieß es wieder Felle aufziehen, um Richtung SO zur Oberen Laguz Alpe (1854 m) und dann weiter durch die herrliche Winterlandschaft mit ihrer wohltuenden Stille zur Schwarzen Furka (2199 m) aufzusteigen.
Dort angekommen, ließen wir unsere Schi und Rucksäcke zurück und legten die letzten Höhenmeter auf den Gipfel des Lusgrind (2286 m) zu Fuß zurück. Nach dem allgemeinen Juchhe und „Berg Heil“ bestaunten wir die Rundumsicht an diesem wunderschönen Wintertag, dann stiegen wir wieder zu unserem Schidepot ab.
Hier genossen wir unsere Jause, den heißen Tee und die wärmenden Sonnenstrahlen in vollen Zügen, ehe wir uns wieder bereit für die Abfahrt nach Marul machten.
Wenn sich irgendjemand zu irgendeinem Zeitpunkt dieser Tour gefragt hatte, warum er nicht lieber einfach im Bett geblieben war, anstatt sich am Morgen schon so zu vorausgaben, so wurden alle seine Zweifel mit der ersten Abfahrt hinweggefegt.
Dieser Pulverschneehang war das reinste Vergnügen! „Herz, was willst du mehr?“, war das einzige was mir einfiel, als ich unten ankam, und diese Freude war jedem ins Gesicht geschrieben, der mit einem letzten genießerischen Abschwung bei unserer Gruppe ankam.
Danach ging es zwar weiter bergab durch herrlichen Schnee, jedoch war das Gelände nun von Gebüsch und Gräben durchzogen. Hier waren wir Nutznießer von Evis Kenntnis und Geschick das Beste aus dieser Abfahrt heraus zu holen, ehe wir auf den Sommerweg nach Marul stießen.
Gott sei Dank war auf dem größten Teil des Weges und später auf der Fahrstraße noch genug Schnee vorhanden (oder gerade so viel), dass wir mit etwas Vorsicht und Geschick die Strecke noch auf Schiern meistern konnten, ehe wir schlussendlich die letzten zehn Minuten zu Fuß zurücklegen mussten.
Die erste Gruppe hatte das Glück, gerade noch vor dem Eintreffen des Buses das Dorfzentrum von Marul (976 m) zu erreichen, um dann direkt zur Talstation der Bergbahn gefahren zu werden. Der Rest unserer Mannschaft passte in die bereitgestellten Autos.
Natürlich durfte am Ende eines so herrlichen Tages der gemütliche Einkehrschwung nicht fehlen.
Vielen Dank für diese grandiose Tour an unsere Tourenführer Evi Waibel und Franz
Birgit
=> Fotos (Rebecca Zehentner, Georg Bischofberger, Peter Strobl, Karl-Heinz Waibel)