Tourenleiter Hubert und Ossy
Regelmäßig, wenn der Wecker mich brutalst aus meiner Traumwelt reißt, frage ich mich: "Willst du das wirklich? - Abfahrt in Schitourenmontur um 6:00 Uhr früh vom Vereinshaus Rankweil?"
Als Quintett fahren wir am 9. April an den schneeverwöhnten Arlberg, wo sich unser Ersatzziel "Mehlsack" befindet. (am ausgeschriebenen Älplihorn in Davos herrscht Schneemangel.)
Unser Tourenleiter Hubert hat sich für die Aufstiegsvariante über den Nordhang entschieden. Ausgangspunkt ist bei der Mautstelle in Zug. 15 bis 20 min geht es mit geschulterten Schiern der Straße entlang bis wir die Brücke über den Lech passieren. Mit Spitzkehren lassen wir den langen und steilen, mit einigen Lawinenkegeln gezeichneten, schattigen Teil hinter uns und kommen über einen Sattel in einen großen Kessel mit grandiosem Blick auf den anvisierten Gipfel.
Die restlichen der insgesamt 1100 Höhenmeter verlaufen in mäßig steilem Gelände bis auf den flachen Rücken des 2651 m hohen Mehlsackes oder auch "Oberer Schafberg" genannt.
Ein Liebäugeln mit dem verlockenden Nachbargipfel des Spullerschafberges fällt zugunsten Ossys kredenztem Rotwein recht kurz aus! Wir stoßen auf eine sehr schöne Abschluss-Schitour der Alpingruppe in der heurigen Saison an.
Und spätestens mit dem Rundumblick auf die schier endlose Bergwelt entschwinden sämtliche frühmorgendlichen Zweifel. Hier oben verschwimmen die Grenzen bis zu deren
Auflösung. Alles scheint möglich und was sich vor allem ausbreitet, ist Friede im Herzen.
Die perfekte Abrundung unserer Tour bildet die Abfahrt. Nachdem wir im Gipfelhang unsere Firnschwünge hinterlassen, queren wir in den unteren Hang des Spullerschafberges, der uns mit Pulverschnee überrascht. Auch im etwas "holprigeren" Nordhang findet Hubert die beste Spur für uns.
Im "Auerhahn" in Zug genießen wir unsere Radler sowie die Frühjahrs-temperaturen gleichermaßen, bevor wir uns zufrieden auf den Heimweg machen.
Bericht: Sieglinde
Fotos: Rebecca, Sieglinde,
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