Berichte: Renate, Hubert
Fotos: Auswahl von den Teilnehmer und Tourenführer
Was für ein Winter! – so begann noch vor kurzem ein Bericht eines Tourenführers nach seiner Tagestour. Doch für die Skitourentage wurde bestes Wetter vorausgesagt und es sollte so sich auch einstellen.
Donnerstag, 10. März: Anreise und Aufstieg zur Franz Senn Hütte
Mit 21 Teilnehmern ging es in bewährter Manier mit Sportbussen via Innsbruck ins Stubaital nach Neustift und zum Ausgangspunkt Seduck. In knapp 2 ½ Stunden erreichten wir über die Stöcklenalm – Oberrissalm die nach dem Pfarrer von Neustift und Mitbegründer des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins benannte Hütte im Stubaital.
Freitag, 11. März: Ruderhofspitze 3.473m
Alle 3 Gruppen mit den Tourenleitern Gerle und Thomas, Markus und Paul sowie Hubert und Ossy wählen für Freitag die Tour auf die Ruderhofspitze. Nach dem letzten Schneefall sind erst wenige Spuren und zum Wochenende hin soll die Hütte (über)voll belegt sein.
Wir ziehen am Morgen erst flach taleinwärts Richtung Alpeiner Ferner. Nach den ersten steileren Hängen oberhalb des Gletscherschliffes tauchen wir in die wärmenden Sonnenstrahlen und machen eine kurze Trinkpause.
Sanft ansteigend geht es unterhalb den Eisbrüchen vorbei und auf dem flachen Gletscherbecken des Alpeiner Ferners bis zum Skidepot an der Oberen Hölltalscharte (3.247m). Von der Scharte geht es über den 700m langen Südwestgrat in ca. 1 Stunde auf den Gipfel. Die gute Spur vom Vortrag erleichtert uns das Weiterkommen und wir genießen bald die herrliche Rundumsicht auf einem der begehrtesten Skitourengipfel der Stubaier Alpen.
Nach dem Abstieg zum Skidepot „zaubern“ wir unsere Spuren in den Alpeiner Ferner und sitzen bald auf der Sonnenterasse der Franz Senn Hütte. Hier genießen wir die letzten Sonnenstrahlen bei einem Bier, einem Apfelstrudel mit Cappuccino und das alles zu Klängen von Volksmusik.
„Skitouren & Volksmusik“ – die Teilnehmer dieses Seminares sollten uns mit traditioneller Volksmusik noch öfters an diesen Tagen begeistern.
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Samstag, 12. März: Vorderer Wilder Turm 3.177m und Wildes Hinterbergl 3.288m
Gruppe Gerle und Thomas, Gruppe Hubert und Ossy
Wiederum ziehen wir erst durch das Alpeiner Tal bevor wir über die Reste des Verborgen-Berg-Ferner Richtung Turmscharte hochziehen. Diese Scharte überschreiten wir in leichter Kletterei mit den Skier auf dem Rücken.
Der Gipfel des Vorderen Wilden Turm zeigt sich hier besonders schön und nah, und wir entscheiden diesen noch „mitzunehmen“. Mit Bügeln wie in einem Klettersteig erreichen wir schnell diesen Zusatzdreitausender bevor wir über den obersten Teil des Berglasferner zu unserem Hauptziel, dem Wilde Hinterbergl, weiter fellen.
Von der breiten Firnkuppe des Hinterbergl bestaunen wir die vielen Gipfel der Stubaier und machen uns bald für die Abfahrt bereit. Der Nebel steigt bereits höher und über die tollen Hänge des Turmfernes trübt eine Nebelbank etwas den Abfahrtsgenuss.
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Samstag, 12. März: Innere Sommerwand 3.122m
Gruppe Markus und Paul
Bericht: Renate
Am Samstag entschloss sich unsere Gruppe unter der Führung von Markus und Paul die Tour auf die Innere Sommerwand (3.122m) in Angriff zu nehmen. Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir bei Nebel. Gleich hinter der Materialseilbahn gehen wir Richtung Süden in das kleine Tal, steigen ins Stiergschwez auf und lassen den Nebel hinter uns.
Bei strahlendem Sonnenschein passieren wir die Vordere Sommerwand und steuern über den Sommerwandferner die Nordostwände der Inneren Sommerwand an. Unter den Felswänden geht es in einer Linksschleife zur Kräulscharte (3.069 m) wo wir das Skidepot etwas unterhalb einrichten.
Der weitere Anstieg führt zu Fuß mit Steigeisen direkt über den Südostgrat in leichter Kletterei zum Gipfel, dort werden wir mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Der Abstieg wird uns durch ein von Paul und Markus eingerichtetes Fixseil im unteren Teil erleichtert.
Nun heißt es den richtigen Hang für die Abfahrt zu wählen. Paul wird vorgeschickt und darf den Schnee für uns ausprobieren. Nachdem er eine tolle Spur im Pulverschnee hinlegt, folgen wir ihm und genießen die Abfahrt bis uns der Nebel wieder fest umschlossen hat.
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Sonntag, 13. März – der Tag startet nebelverhangen
Heute wechseln die Gruppen ihre Tourenziele – Markus und Paul ziehen mit ihrer Gruppe Richtung Wildes Hinterbergl und die beiden anderen Gruppen, Gerle und Thomas sowie Hubert und Ossy starten zur Inneren Sommerwand.
Der Tag ist teils nebelverhangen und es schneit auch leicht daraus. Dennoch erreichen wir den Gipfel der Sommerwand, bzw. kehren erst knapp unter dem Gipfel des Wilden Hinterbergl um.
Nach einem ausgezeichneten Abendessen wird den Klängen der Volksmusik gehorcht, gejasst und über alles Mögliche diskutiert.
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Montag, 14. März: Abschlusstour auf die Horntalerspitze 2.921m
(alle Gruppen)
Morgen früh – Nebel hängt oberhalb der Hütte – doch Thomas der Hüttenwirt sagt uns, dass wir oberhalb 2300m die Nebeldecke durchbrechen würden. Wir sollten also auch an unserem letzten Tag eine tolle Tour erwarten dürfen. Die Tour startet erst mit einer Abfahrt zur Alpeineralm (2.042m) und über das Kar „Im Blechner“ geht es stetig dem Horntalerjoch zu. Bis wenige Meter unter den Gipfel geht es mit Ski hoch und wir genießen nochmals den Rundblick in die Stubaier Alpen, zur Rusderhofspitze, den Sommerwänden, der Östl. Seespitze, zum Lisener Fernerkogel, sowie zu den Skitourengipfel des Westfalenhauses.
Wiederum zieht der Nebel höher und wir bereiten uns zur Abfahrt vor. Hinunter über die tollen Hänge des „Mauernleger“ bis zur Alpeiner Alm und in flotter Abfahrt über den Hüttenzustiegsweg zur Oberrissalm – Stöcklenalm zum Ausgangspunkt in Seduck.
Es waren tolle Skitourentage im Stubai – Danke allen Tourenführer und auch den Teilnehmern für den reibungslosen Verlauf und die nette Kameradschaft.