6.1.2009Leider können wir den Kamor nicht begehen, man müsste ca. 1 Std. lang die Schi tragen informierte der Leiter dieser Schitour, Helmut Entner, seinen in Dunkelheit befindlichen 20-köpfigen schemenhaften Halbkreis - er im grellen Stirnlampenlicht. Die zaghaften und für alle überraschenden Schneeflocken bestärkten uns im neuen Tourenziel auf den Hoch Gerach von Thüringerberg aus - drei Gruppen wurden gleich vor der Abfahrt schon eingeteilt. In Fahrgemeinschaften ging es zum Startplatz und so nach und nach bei Tagesanbruch konnte man beim Schi anziehen sehen, wer denn heute dabei war teils bekannte, teils unbekannte aber durchwegs freundliche Gesichter, auch ein beachtlicher Anteil Frauen war dabei, wie ich mit großer Freude feststellen konnte.
Nach professioneller Piepskontrolle in jeder Gruppe starteten wir zunächst auf der verschneiten Fahrstraße, dann über Güter- und Waldwege, über freie Felder und Mähder (übrigens sogar bestens mit Schiroute markiert) bis zu einer Lawinenverbauung hoch, hinter der links dann überraschend schnell der Gipfel samt Gipfelkreuz des Hohen Gerach (1985m / Schnifner Gerach) zu sehen war. Der Schnee war leider - wie schon in den letzten Tagen - zu einem überaus harten Untergrund geworden, vereinzelt mit etwas Neuschnee überdeckt, und schon beim Aufstieg war dies in einigen glatten Querpassagen Grund genug, gerne die Harscheisen auszupacken. In ca. 2 ½ Std. waren wir alle auf dem Gipfel und konnten den Rundumblick zum nahe gelegen Hüttenkopf und in die Ferne (das Wetter hatte sich zwischenzeitlich gebessert und zeigte uns schönste und dramatische Wolkenbilder, die sogar blauen Himmel über den Schweizer Bergen durchzogen). Zum Hohen Kasten, dem Nachbarn des eigentlichen heutigen Tourenzieles Kamor hatten wir jedenfalls freien Blick! Nach Gipfelgratulationen und Fotos in und aus allen Richtungen gingen vereinzelt noch ein paar Teilnehmer über den Grat auf den zweiten Gerach-Gipfel den Laternser Gerach um auch hier nochmals Rundblick und Gipfelwünsche genießen zu können. Eine neue Tour kann somit fast ums Hauseck liegen, denn ich kannte den Gerach bisher nur vom Sommer und nur im Aufstieg über die beiden Gipfel vom Dünser Älpele / Sender aus!
Es wurde schon recht frisch und windig da oben, gerne haben wir uns rasch in die Bindungen begeben und sind über dieselben Hänge und Hohlwege wie beim Aufstieg wieder abgefahren. Jeder machte das Beste aus den ruppigen Untergrundbedingungen und nach einem bisschen Oberschenkelbrennen hatten wir, bis wir bei den Autos angelangt waren, auch ein tolles Exercise für den Dreikönigtag hingelegt. Kleiner Tipp von Helmut noch: man könnte diese Schitour bei besseren Verhältnissen auch vom Parkplatz der Sennerei in Thüringerberg gehen, dann wären es noch ein paar hübsche Hänge mehr zum Abfahren!
Nach einem netten Einkehrschwung im Gasthof Sonne in Thüringerberg waren wir von dort nach 20 min. Autofahrt dann auch wieder zu Hause in Rankweil.
Wie wir im Auto sagten: Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah! Dem kann ich mich als Touren-Neuling beim AV Rankweil natürlich nur anschließen und bedanke mich für die tolle Tourenleitung und Gesellschaft.
Annette Stemmer (AV Rankweil)