Seit zwei Jahren versuchen wir AV Senioren die Drei Türme im Rätikon zu besteigen. Nach genauem Studium des Wetterberichtes wagte Otto mit 18 Bergsteiger/Innen am Mittwoch einen neuen Anlauf. Bereits am Mittwoch Nachmittag marschierten wir nach einer Fahrt mit der Golmerbahn hinüber zur Latschätzalpe und unter der Geißspitze hinüber zur Lindauerhütte. Mit einem Besuch auf der oberen Sporaalpe verkürzten wir uns diesen gemütlichen Nachmittag. Um 6 Uhr Tagwache! Nach ausgiebigem Frühstück und Packen der Rucksäcke machten wir uns trotz dichtem Nebel auf den Weg. Es war ja ein Zwischenhoch angesagt! Gut, dass der Weg anfangs noch markiert war! Auf ca. 2300 m, im Bereich des Sporaturmes blinzelte gerade rechtzeitig die Sonne durch den Nebel. Denn ab hier war die Route großteils unmarkiert. Ein strahlend blauer Himmel wölbte sich über uns. In der unteren Gipfelregion erleichterte uns ein langes Seil den steilen Aufstieg durch diese Felsregion. Nach drei Stunden erreichten wir das Joch zwischen den beiden größeren Türmen. Ein kalter stürmischer Westwind zwang uns hier, wärmeres Häß anzuziehen. Noch eine halbe Stunde Aufstieg auf den großen Turm und wir hatten unser Ziel auf 2830 m erreicht. Mit einem vielstimmigen Berg Heil konnten wir uns zum Gipfelsieg beglückwünschen. Wir genossen hier natürlich die großartige Fernsicht. Ottos scharfe Augen erspähten im Westen aber auch dunkle Wolkenbänke und mahnte zu einem baldigen Aufbruch. Doch die zusätzliche Besteigung des mittleren Turmes ließen wir uns trotzdem nicht nehmen! Dann nichts wie hinunter in Richtung Lindauer Hütte, lagen doch 1100 Hm Abstieg vor uns. Auf dem scharfkantigen Geröll abzusteigen, bedeutet besondere Vorsicht walten zu lassen, denn wie schnell hat man da den Fuß verknackst! Dank gutem Schuhwerk und Trittsicherheit erreichten wir wohlbehalten die Hütte. Es reichte gerade noch zu einem Gruppenfoto mit den Drei Türmen im Hintergrund, bevor der einsetzende Regen alle Gäste ins Haus trieb! Nach ausgiebiger Stärkung traten wir zusammen mit der 6 Wanderern, die am Morgen vom Golm herüber gekommen waren und hier auf uns gewartet hatten, den langen Marsch durchs Gauertal nach Latschau an. Nur durch die präzise Ausnützung eines ganz kurzen Zwischenhochs war es Otto gelungen, uns nun doch noch auf diese markanten Berge zu bringen, was ihn sicher ganz besonders gefreut hat und wofür wir ihm auch herzlich Danke sagen wollen.