Am Samstag um 06:45 trafen sich 12 AV-Mitglieder zur Führungsfahrt auf den Piz Buin auf dem Parkplatz gegenüber dem Postamt Hohenems. Von dort aus fuhren wir um kurz nach sieben in Fahrgemeinschaften auf die Bielerhöhe (2020m).
Geplant war am ersten Tag die Wanderung zur Wiesbadener Hütte (2443m) mit anschliessendem Zimmerbezug und um im Anschluss dazu mit den Steigeisen auf dem Vermuntgletscher mit evtl. Gipfelsturm auf die Dreiländerspitze zu trainieren. Am zweiten Tag wäre dann der Aufstieg auf den Piz Buin früh morgens geplant gewesen.
Der Wetterbericht für Samstag prognostizierte aber nur bis Samstagmittag
noch eher trockenes Wetter und im Laufe des Nachmittags ein rasches Aufziehen
einer Kaltfront mit Niederschlägen, die bis Sonntag andauern sollte. Also
entschlossen wir uns von der Wiesbadener Hütte direkt auf den Ochsentaler
Gletscher und soweit man eben kommt in Richtung Piz Buin zu gehen.
Am Parkplatz auf der Bielerhöhe fuhr glücklicherweise gerade der Hütten-Rover
der Wiesbadener Hütte vorbei als wir losgehen wollten. Dieser nahm dann
dankenswerter Weise unsere vollen Rucksäcke mit auf die Hütte. So konnten wir zügig
nach eineinhalb Stunden flotten Aufstiegs bereits um ca. 10:20 die Zimmer auf
der Hütte beziehen.
Nach einer Stärkung einer warmen Suppe oder Spaghetti haben wir die Klettergurte bereits auf der Hütte angelegt, um Zeit zu sparen. Dann ging es um ca. 12:20 bei leichter Bewölkung und Sonnenschein weiter über die grüne Kuppe zum Gletscher, wo wir dann die Steigeisen und Helme angeschnallt haben. Nach kurzer Anleitung zur Handhabung der Steigeisen durch Karlheinz Fenkart und Markus Grafl ging’s zuerst etwas ungewohnt, aber dann doch recht sicher unterhalb des Wasserfalls vorbei hinauf auf den Gletscher, wo wir dann auch in drei Viererseilschaften den Ochsentaler Gletscher in Richtung Buinlücke querten. Immer wieder kamen uns andere Seilschaften entgegen und wir wurden gefragt: „Wo wollt ihr denn noch hin?“ …. Blöde Frage !
Doch das Wetter wechselte recht rasch von sonnig-bewölkt auf stark-bewölkt und schließlich auf recht dunkel-bewölkt als wir endlich die Buinlücke nach raschem Aufstieg erreicht haben. Dort nahmen wir kurz ein kleine Stärkung zu uns, deponierten Pickel und Steigeisen und gingen über schmale und teilweise lockere Steinpfade in Richtung Gipfel. Wir kamen gerade am unteren „Kämi“ an, als es leider auch schon leicht zu Tröpfeln begann. Es war 15:15 und der Gipfel lag laut Höhenmesser von Johannes nur noch etwa 100 bis 150m über uns. Aber von dort oben aus sah man die Regenfront schnell aus der Schweiz auf uns zukommen (sehr schnell) Ab hier hätte die Kletterpassage begonnen. Bei regennassen Felsen wäre es dann doch etwas zu gefährlich gewesen und wir haben wieder umgedreht um in der Buinlücke rasch den Regenschutz anzuziehen.
Nun setzte tatsächlich starker Regen ein und die Gletscherquerung talwärts war doppelt so weich wie beim Aufstieg. Es gab zwischenzeitlich und glücklicherweise für den steilen Gletscherabstieg vom Plateau zum Wasserfall eine teilweise sonnige Regenpause (sogar mit Regenbogen).
Bei der grünen Kuppe zog dann allmählich leichter Nebel auf, der uns bis zur Hütte begleitete, wo wir durstig um ca. 18:15 eintrafen. Bei einem gutem Abendessen und einem geselligen Abend umrahmt von den über die Grenzen bekannten Hüttenteam (Was wollt ihr noch trinken – schon bestellt ;-)), ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.
Am nächsten Morgen lag, wie vom Wetterbericht prognostiziert, tatsächlich ca. 10cm Neuschnee. Nach einem gemütlichen Frühstück und dem Zimmerräumen ging es dann auf dem Zubringerweg talwärts zum Parkplatz am Silvrettastausee.
Vielen Dank an unsere Bergführer Karlheinz, Markus und Johannes, dass sie uns auf dieser tollen Tour geführt und gut in die Hochtourenwelt eingeschult haben. Es hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr dann den Gipfel endlich auch noch packen werden.
Für die Teilnehmer dieser Tour
Thomas Francz.
Fotos: Thomas Francz und Monika Linder
Kartendetails: Kompass Digital
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