Hochtour Hochvernagtspitze (3.535m)
5. - 7. Juli 2019
Am Freitag den 05. Juli trafen wir uns um 07:00 Uhr in Feldkirch bei der Eishalle zur gemeinsamen Fahrt nach Vent im Tirol. Unterwegs wurden noch Georg und Anna Gstrein am Bahnhof Ötztal abgeholt. Dazu gab es vor Ort noch ein gutes Frühstück in einer Bäckerei.
Von Vent aus starteten wir zu zwölft (2 Tourenführer, 10 Gäste) am späten Vormittag den Aufstieg zur Vernagthütte (2.755m), unserem Stützpunkt für die nächsten Tage. Entlang der Rofenache ging es über die Hängeseilbrücke vorbei an den Rofenhöfen zum Wanderweg 920, der uns direkt zur Hütte führte. Bei strahlendem Sonnenschein wurde am späten Nachmittag der fantastische Ausblick ausgiebig genossen.
Am nächsten Morgen wurde mit der Hütte Frühstück um 05:00 Uhr vereinbart, sodass wir zeitig um 06:00 Uhr starten konnten. Der Wetterbericht war für den späteren Nachmittag zweifelhaft, deshalb wollten wir keine Zeit verlieren. Nach ca. 45 Minuten wurde angeseilt und so machten sich zwei Seilschaften einsam und alleine auf den Weg zum Gipfel.
Ich durfte dabei die erste Spur der Hochtourensaison legen. In einem weiten Bogen ging es hinauf auf den Großen Vernagtferner und über diesen dann zwischenzeitlich recht steil (35 Grad) zum Fuß des Gipfelaufbaus.
An dessen linkem Ende stiegen wir steil auf den Gipfelgrat und diesem folgend teilweise leicht ausgesetzt zum höchsten Punkt, den wir über einen kurzen, steilen Felsaufschwung nach gut 4 Stunden reiner Gehzeit erreichten!
Die Hochvernagtspitze bietet wirklich eine ausgezeichnete Rundumsicht und ist trotzdem eher selten besucht, da es die Massen alle zur weithin sichtbaren Wildspitze zieht. So hatten wir auf dem recht kleinen Gipfel ausgiebig Zeit das Panorama zu genießen.
Erst auf dem Rückweg trafen wir dann auf zwei weitere Seilschaften. Entlang des Aufstiegsweges ging es den Gletscher wieder hinab. Die letzten Meter zurück zur Hütte wurden mit etwas Abstand östlich zum steinschlaggefährdeten Aufbau der Hintergraslspitzen über den Weg der zur Wildspitze führt begangen. So waren wir Nachmittags um 14:00 Uhr bereits wieder an der Hütte wo der Gipfelsieg dementsprechend gefeiert wurde. Einige nahmen sogar ein Eisbad im sehr kalten, kleinen Becken neben der Hütte!
Am Sonntag war ursprünglich der Fluchtkogel geplant. Aufgrund des sehr wechselhaften und teils stürmisch kalten Wetters wurde aber Plan B anvisiert. So wurde als zweiter Gipfel ohne große technische Schwierigkeiten die mittlere Guslarspitze (3.128m) bestiegen. Wie vorbestellt führte der stürmische Wind dazu, dass wir am Gipfel sogar großteils Sonnenschein hatten, bevor uns dann im Abstieg eine kleine Regenfront erwischte, was aber bei der guten Ausrüstung aller Teilnehmer eher zur Belustigung beitrug.
Zurück an der Vernagthütte wurden die zurückgelassenen Utensilien in den Rucksäcken verstaut und wir begaben uns sofort auf den Abstieg hinunter bis zu den Rofenhöfen, wo die ganze Gruppe dann noch einmal zusammen einkehrte. Anschließend ging es entlang der Ache wieder zurück nach Vent und mit den PKWs nach Ötz, wo die Tour auf einem Parkplatz dann offiziell endete.
Danke allen Teilnehmern für ein großartiges Wochenende und die vielen fantastischen Eindrücke und insbesondere Gregor für die perfekte Unterstützung als zweiter Tourenführer! Ich freue mich auf ein Wiedersehen!
Mark
