In Dornbirn sollte es Samstag, der 31. Oktober sein, an dem die Jungmannschaft Dornbirn die schon länger geplante „Miteinander unterwegs“-Tour festlegte. Acht Alpenvereinsmitglieder (darunter zwei Kinder) zeigten vier aus Afghanistan geflüchteten Jugendlichen die bergige Seite Dornbirns.
Als sich die AV-Mitglieder morgens am Bahnhof trafen, war von gutem Wetter dank der üblichen herbstlichen Nebeldecke nichts zu sehen, was die Motivation jedoch keinesfalls schmälerte – alle waren auf den angehenden Tag gespannt und konnten sich noch kein genaues Bild davon machen, wie er sich entwickeln würde.
Die Gruppe fuhr mit dem Bus in Richtung Bödele, wo auch noch die letzte Begleiterin und die vier Flüchtlinge dazu stießen. Inzwischen konnten auch alle von der guten Stimmung des Wettergottes profitieren und die Wanderung fand bei traumhaftem Herbstwetter statt, während das gesamte Rheintal unter einer dicken Nebelschicht ausharren musste.
Nachdem sich die vier Jungs im Alter von 15 bis 17 Jahren, die in einem Caritas-Haus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Dornbirn leben, kurz vorgestellt hatten und alle Namen einmal erwähnt worden waren, ging die Wanderung zügig los. Am Anfang waren die Gespräche eher kurz und knapp, was einerseits daran lag, dass sich alle zuerst kennenlernen mussten, andererseits mussten noch die Englischkenntnisse ein bisschen abgestaubt werden, da die Flüchtlinge noch nicht lange in Vorarlberg leben und erst seit kurzem Deutsch lernen. Doch während der Wanderung vom Bödele über das Hochälpele bis zur Firsthütte wurden die Gespräche immer länger und die Stimmung immer besser. Wir sprachen über kulturelle Eigenheiten in Österreich und Afghanistan und erfuhren auch Details von der gefährlichen Flucht der vier Afghanen. Gegen Mittag kamen wir an unserem Ziel – der Firsthütte auf 1.300 Metern Höhe – an, wo schon ein angefachtes Feuer auf uns wartete. Nach einer kurzen Rast und einem gemütlichen Ankommen bereiteten wir das Mittagessen vor und eine halbe Stunde später lagen schon die ersten Zucchini-Scheiben und Hühnerbrüstchen auf dem Grill. Beim Essen stieß noch eine zweite Gruppe Wanderer zu uns, welche die Idee, Flüchtlingen die Vorarlberger Berge etwas näher zu bringen, toll fanden. Gemeinsam genossen wir ein ausgezeichnetes Mittagessen bei perfekten Grillbedingungen unter einem wolkenlosen Himmel, unterhielten uns bestens und versuchten, uns gegenseitig Farsi bzw. Deutsch beizubringen.
Im Laufe des Nachmittags machten wir uns schließlich langsam wieder für die Heimkehr ins vernebelte Tal bereit. Während des Abstieges konnten wir noch einmal in vollen Zügen das Herbstwetter genießen, das auch auf zahllosen Fotos festgehalten wurde. Bei Sonnenuntergang kamen wir schließlich wieder an und verabschiedeten uns.
Abschließend können wir festhalten, dass die „Miteinander unterwegs“-Aktion ein großer Erfolg gewesen ist, sowohl die BegleiterInnen als auch unsere Gäste haben den Tag in vollen Zügen genossen. Wir freuen uns schon auf die nächste „Miteinander unterwegs“-Tour, Ideen für zukünftige Aktionen haben wir noch genug!
Bedanken möchten wir uns beim Verkehrsverbund Vorarlberg für die freundliche Bereitschaft, für die Bustickets aufzukommen.
Text: Kiri