22.02.2020
Allgemeine Gruppe
36 Bilder
Schitourentage im Südtirol
Von Günter Neuschitzer
Am Vorabend erfüllten wir Mila´s Wunsch, nämlich einen zünftigen Jass zu spielen. Schnell hatten wir sechs Gleichgesinnte gefunden und setzten uns ins Séparée.
Ich war nicht gerade in Höchstform, das heißt, jeder der mich als Partner hatte, verlor. Zum Gewinnen gehört eben auch Glück nicht nur Verstand.
Die anderen AV'ler waren in ihre Gespräche vertieft und öfter hörte man etwas von einer bevorstehenden Überraschung. Ich träumte in der Nacht schon von einem Shuttlebus, der uns ein Stück weit zum Rotlahner (unserem morgigen Gipfel) hinauf brachte.
Am darauffolgenden Morgen war der Frühstücksraum bereits um Viertel vor Neun leer. Ich schlenderte also als letzter nach draußen, doch kein Shuttlebus in Sicht. Aber zu aller Erstaunen begleitete uns Gerlinde Kaltenbrunner (die erste Frau, die alle Achttausender ohne Flaschensauerstoff bestieg) auf eine Skitour auf den Rotlahner. Ihre Aura und Sympathie waren ansteckend. Sie begrüßte jeden herzlich per Händedruck und dann ging's los.
Nach kurzer Zeit hatte Stefan Probleme mit dem Sitz seiner Prothese. Gerlinde (die diplomierte Krankenschwester ist) unterstütze Stefan tatkräftig und wir konnten nach kurzer Zeit die Tour fortsetzen. Nach einem längeren flachen Anstieg näherten wir uns einem steilen Waldgürtel, der nur mit Harscheisen oder teils zu Fuß zu bewältigen war.
Als ich, einer von den Letzten, zum Rastplatz kam, war das Fotoshooting mit Gerlinde schon in vollem Gange. Eine japanische Reisegruppe hätte in der kurzen Zeit nicht annähernd so viele Fotos schießen können. Gerlinde, wurde dermaßen vereinnahmt, dass sie ihren Jauseriegel im Gehen verzehren musste.
Auf ca.2000 Höhenmetern, sprich meine persönliche Todeszone, verringerte ich mein Tempo und kämpfte mich als Letzter bis ans rettende Joch. Die Abfahrtsbedingungen waren außergewöhnlich gut. Alle Augen waren natürlich auf Gerlinde gerichtet. Sie ist die beste Höhenbergsteigerin der Welt aber auch eine exzellente Skifahrerin und Mountainbikerin. Mit letzterer Sportart gewann sie des öfteren Rennen und die Preisgelder setzte Sie für die nächsten Expeditionen ein. Entschuldigung, ich bin wohl etwas ins Schwärmen geraten.
Bei einer verlassenen Hütte holte man den Gipfelumtrunk nach, und so war es mir auch mal vergönnt den „Lagreiner" zu verkosten.
Weiter ging's zu einer bewirtschafteten Hütte, wo sich die Wege von Gerlinde und uns trennten. Sie verabschiedete uns herzlich und eilte schon zum nächsten Termin.
Wir kehrten ein und es gab logisch nur ein Thema GERLINDE.
Unser nächstes Ziel war wie jeden Tag die Abschlussbar und danach in die 3Sterne (gefühlte 5 Sterne) Unterkunft Hofmann.
Nach dem Abendessen feierten wir noch bis in die späten Nachtstunden. Unser Musikus Rainer spielte fantastisch auf, und wir begleiteten ihn so gut es ging.
Ein perfekter Tag mit Gerlinde und ihrem Freund Stefan ging zu Ende
Ein herzliches
Vergelts Gott