Manchmal geht zwar die Rechnung auf, aber es kommt doch ein bisschen anders, als man denkt.
So am 22. 2.. Der Wetterbericht verhieß anfängliche Bewölkung und dazwischen Auflockerung. Will man am Wochenende die Vermuntbahn benützen, ist man besser dran, wenn kein stabiles Hoch angesagt ist, das lässt nämlich die Wartezeiten an der Talstation mitunter in kaum erträgliche Höhen schnellen, vor allem dann, wenn man eine längere Tour vor hat und auch noch das letzte Tunneltaxi erreichen will.
Also, der Wetterbericht war durchwachsen und wir 9 vom AV Bregenz konnten praktisch zur Gondel durchmarschieren und waren um 8.30 am Seespitz - bisheriger Rekord. Was ich nicht erwartet hatte, war der enorme Neuschneezuwachs von mindestens 30 cm. Das Spuren bei diffuser Sicht und hohem Schnee war extrem anstrengend, sodass wir bis zur Saarbrückner Hütte nach Teamwork schon ordentlich ausgepowert waren. Doch schickte uns der Himmel 4 außerordentlich durchtrainierte Zeitgenossen, die uns eine tolle Spur bis zur Seelücke vorlegten. Knapp vor dem Ziel gab es noch eine Essenspause, bei der wir fast einen Teilnehmer im Schnee bergen mussten. Er hatte sich zu weit zurückgelehnt und war im Pulverschnee kurzzeitig verschwunden. Die Seelücke erreichten wir dann doch unbeschadet nach beinahe 4 Stunden und hatten schließlich nach einhelliger Meinung das konditionelle Plansoll erfüllt.
Wenden wir nun unseren Blick von den Mühen und alpinen Gefahren zu den Freuden der Tour:
Die neuschneebedeckten Hänge, die Sonne, die sich nach gut eineinhalb Stunden hervorkämpfte, der Schnee und die unverspurten Hänge - ein Gedicht!
Im sonnigen Hang unter der Saarbrückner Hütte legten wir nach dem ersten Abfahrteil noch eine Genusspause ein, bevor es weiter ging zum Vermuntsee. Jeder konnte während der Abfahrt seine Line in den Schnee zeichnen - unglaublich. Gegen 3 erreichten wir St. Gallenkirch, wo wir uns im Cafe-Restaurant Därfli eine Erfrischung gönnten. Ohne eine einzige Verzögerung erreichten wir Bregenz.
Bericht: Stephan Leitner