Statt Madrisaumrundung wurde es der Feuerstätter - gelungene Ausweichtour am 6.1.2013
Für die geplante Madrisaumrundung war die Lage zu gefährlich. Also dienten Feuerstätter und Burstkopf als Ersatzziele. Trotzdem fanden sich elf Teilnehmer, die trotz regenverhangenem Himmel pünktlich am Parkplatz erschienen. Die Einsatzfreude wurde aber belohnt, denn schon beim ersten Blick zur Winterstaude zeigten sich Sonne und blauer Himmel.
Beim Aufstieg zur Burglhütte hatte man jedoch ein unangenehmes Regengefühl, so stark taute der frische Schnee von den Bäumen. Wer die Tour noch nicht kannte, war über den doch unerwartet steilen Anstieg zum Gipfelgrat erstaunt. Tiefer Schnee mit leichtem Deckel machte die Abfahrt über den Steilhang nicht leicht, weiter unten, wo die Sonne hinkam, ließ es sich aber wunderbar schwingen. Außerdem lockte schon ein frisches Neujahrs-Weizenbier an der Burglhütte.
Weiter gings Richtung Burstkopf. Wir staunten nicht schlecht, als wir bei der Querung das Ausmaß der ziemlich frischen Gleitschneelawine vom linken Steilhang herunter sahen. Ob bei diesen tiefen und schweren Schneemassen ein Airbag geholfen hätte, bezweifelten wir. Dass auf einer so einfachen Tour ein derartiges Gefahrenpotenzial lauert, machte nachdenklich. Der Hang ist nie zu unterschätzen und sollte bei fragwürdigen Bedingungen immer weiter unten gequert werden. Die Sinnhaftigkeit von Sicherheitsabständen wurde ebenfalls eindringlich vor Augen geführt. Die Lawinenbahn war nämlich gut zehn Meter breit.
Am Burstkopf gedachten wir beim schönen, geschnitzten Gipfelkreuz dessen Stifter Helmut Häusle, der hier den Tod seiner Frau erleben musste. Wie schnell die Zeit vergeht, machte deutlich, dass nur mehr wenige seinen Namen kannten. Dabei war er einer der besten Bergfotografen. Auf vielen Hütten werden noch immer seine prächtigen Ansichtskarten verkauft.
Auch die Abfahrt vom Burst bot super Bedingungen: weicher, aber leicht zu fahrender Schnee. Nur der letzte Hang musste wegen des herangeschlichenen Nebels im Blindflug absolviert werden. In der Hittisauer Krone fand die gelungene Ausweichtour einen gemütlichen Abschluss.
Bericht Hermann Thüringer