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Schitourenwoche im Weltkulturerbe „Dolomiten“. (Schitourenwoche im Weltkulturerbe „Dolomiten“)

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Schitourenwoche im Weltkulturerbe „Dolomiten“.

Unterwegs in den Belluneser Dolomiten

Sonntag 16.02. bis Freitag 21.02.2020

 

Seit 26. Juni 2009 wurden weite Teile der Dolomiten in den Status „Weltkulturerbe“ erhoben. Seit vielen Jahrzehnten wird dieser gänzlich auf italienischem Staatsgebiet liegende Gebirgszug zum Sehnsuchtsziel abertausender Alpinisten und Bergwanderer.

Unter der Organisation und Leitung von Dieter Kerbl waren wir, 17 begeisterte Schitourenteilnehmerinnen, ganz im Süden der Dolomiten unterwegs. Das Val di Zoldo war Ausgangspunkt für 4 traumhafte Schitouren in einem gewaltigen Bergscenario. 

Val di Zoldo? Noch nie gehört! Oder doch? Bekannt seit vielen Jahrzehnten sind die italienischen Eissalons in vielen Großstädten von Österreich und Deutschland. Ein Großteil der Inhaber bzw. Betreiber kommen aus diesem Tale. Nicht umsonst hat es auch den Beinamen „Tal der Eismacher“.

Auch die Lagunenstadt Venedig hat eine enge Bindung mit diesem Bergtal. Von hier stammen große Mengen der Lärchenpiloten auf denen diese Stadt erbaut wurde. Nachdem aber auch Eisenerz abgebaut wurde, konnten sich viele Nagelschmieden hier ansiedeln. Ihre Produkte fanden beim Schiffsbau an der gesamten Adriaküste großen Absatz. Seit vergangenem Herbst wurde die Talschaft auchin die Gemeinschaft der Österreichischen Bergsteigerdörfer aufgenommen. Zahlreiche Gründe also, dieser Region einmal eine Audienz zu widmen. 

Das „La Posta Garni“ in Zoldo war geniales Basislager für unsere Schitourentage. Schöne Zimmer mit bestem Frühstücks Buffett waren Garant für täglich neue Abenteuer in einer gewaltigen Gebirgskulisse. Als erstes Ziel wurde die“ Forca Rossa del Pelmo“ anvisiert. Es ist dies eine Schitour über ca. 1000 Hm auf der Nordseite des Monte Pelmo. Ausgangspunkt ist die 3 Kehre an der Nordseite der Passstraße des Staulanzapasses. Anfänglich mäßig ansteigend windet sich die Tour in vielen Spitzkehren hinauf zu einem markanten „Balkon“. Diesem folgend öffnet ich urplötzlich nach rechts hinauf eine markante Rinne. Ihre Steilheit beträgt an die 40 Grad in einigen Bereichen. Mit Harscheisen gelang einigen aus unseren 3 Gruppen der Anstieg bis in den Sattel. Alle anderen bewältigten die Rinne jedoch zu Fuß. Von der Scharte ist noch eine Gipfelbesteigung auf die Cima Rossa möglich. Diese ließen sich Karlheinz, Peter, Helmut und Werner nicht entgehen. Die Schiabfahrt zurück zum Ausgangspunkt erwies sich dann schwieriger wie erwartet. Grund war der harte Altschnee mit Exposition Nord des zu befahrenden Geländes. Ab dem „Balkon“ wurde das Ganze dann aber immer erträglicher, ja sogar Firnschnee vom Feinsten durften wir alle genießen. Bei der Rückfahrt ins Quartier fand sich dann noch eine gemütliche italienische Bar bzw. eine Konditorei wo sich unser Kalorienverbrauch der Tour wieder ins Lot bringen ließ. 

Tag 2 unserer Schitourenwoche.

La Rocheta de Prendera, 2496 m, unser heutiges Tagesziel. Inkl. Gegenanstieg waren es wieder etwa 1000 Hm die es zu bewältigen gab. Interessant dabei, die recht langen eher flachen Wegstücke im Auf und Abstieg. Tour Ausgangspunkt war wieder der Parkplatz von gestern. Über eine Forststraße erfolgte der Aufstieg zuerst über 300 HM hinauf zum Rifugio Citta di Fiume. Ab dort waren wir dann im freien Schigelände unterwegs. Die letzten Schneefälle waren schon mehr als 2 Monate alt. Dementsprechend hart war wie in der gesamten Region die Schneeoberfläche. Lawinengefahr? Nicht der Rede wert. Seit Wochen immer Stufe 1. Bei strahlendem Sonnenschein, jedoch immer kühlem Wind, war die Malga(Alm) Prandera das nächste Pausenziel. Stark aufsteilend dann ab dort der Anstieg hinauf zur Furorcla Prendera. Teilweise wurden dort die Schi am Rucksack befestigt. Ab der Fuorcla dann nur noch mit wenig Höhenmeter hinauf zum Gipfel der Rocheta de Prendera, 2496 m. Atemberaubend von dort die Aussicht auf Monte Pelmo und Civetta, die bekanntesten 3.000er der südlichen Dolomiten. Unsere schnelle Truppe hatte schon wieder ein neues Gipfelziel im Visier, für die beiden anderen Gruppen stand nun die Abfahrt auf dem Programm. Im besten Firnschnee „schmierte“ es so richtig hinunter zur Alpe Prandera. Von dort mit geschickter Routenwahl problemlos kleine Senken umfahrend dann weiter bis zum unumgänglichen Gegenanstieg. Die wenigen Höhenmeter wurden mit Fellen überwunden um anschließend wieder im schönsten „Dolomitenfirn“ bis zum Rifugio Fiume hinab zu schwingen. Das Rifugio hatte geöffnet, unsere flüssigen und festen Gelüste wurden vollends bestens befriedigt. Gut gelaunt konnte dann die gemeinsame Schiabfahrt über die präparierte Rodelbahn zurück zum Auto erfolgen. Am Abend wurden wir in einem von unserem Wirt ausgesuchten Restaurant bestens verpflegt. So lässt man sich Schitourentage natürlich immer bestens gefallen.

 

3. Tag

Unsere beiden Fahrzeuge scheinen den Weg ja mittlerweile zu kennen. Zum dritten Mal drehen Peter und ich emsig am Lenkrad um die vielen Kehren und Kurven hinauf zum Staulanzapass zu meistern. Jenseits hinab ins Val Fiorentina lassen wir den Ausgangspass unserer beiden vorherigen Touren rechts liegen und fahren noch etwa 3 Km talwärts. Nach einem Campinglatz auf der rechten Seite finden wir schnell einen geeigneten Parkplatz. Doch welch ein Schreck. Hier auf etwa 1400 m liegt fast kein Schnee mehr. Uns schwant böses. Nutzt nichts, Schi auf den Rucksack schnallen und losmarschieren. Gott sei Dank bessert sich die Situation sehr schnell. Nach wenigen Minuten verschwindet der Forstweg im Wald und ca. 20 cm Schneehöhe ermöglichen einen guten Schianstieg zum heutigen Tagesziel, dem 2504 m hohen „Spiz de Mondeval“. Entlang der Forststrasse hinauf zur „Piera d`Auta“, 1759 m , von dort über freie Almflächen weiter immer dem Rio Mondeval folgend wird schlussendlich die Hochebene der Malga Mondeval erreicht. Hier befindet sich eine Begräbnisstätte aus der Mittelsteinzeit. Schnurgerade führt uns die Route weiter nach Norden wo dann das Gelände stetig leicht ansteigt. Kurz unter der Forc. de Formin schwenkt die Route in einem großen Halbkreis nach Westen wo alsbald der Gipfel erreicht wird. Dieser ist auf dem hügeligen Hochplateau fast nicht aus zu machen. Lediglich ein kleiner Steinmann markiert diesen Punkt. Ca. eine halbe Stunde weiter hinten wäre der etwas höhere „Ponta Laston de Mondeval“ ebenfalls noch ein weiteres Ziel. Unsere beiden anderen Gruppen hatten dieses Ziel erreicht. Allerdings wurde die Schiabfahrt im den zahlreichen Windgangeln zu einer großen Herausforderung für alle. Grandios sind aber die Ausblicke nach Cortina d´Ampezzo mit den berühmten Tofanaen Gipfeln. Die Schiabfahrt zurück zum Ausgangspunkt entwickelt sich dann zu einem spektaklulären Firngenuss bester Güte.

Letzter Tourentag

Stahlblauer Himmel und kühle Morgentemperaturen waren nochmals ideale Voraussetzungen für einen traumhaften Schitourentag. Die 2476 m hohe Forc. delle Sasse erwartete unseren Besuch. Voller Motivation erfolgte der Tourstart entlang einer Schipiste elche jedoch alsbald bei der Bergstation ihr Ende fand. Eine nur klettertechnisch überwindbare Felsmauer versperrte uns den Weiterweg. Mehrmaliges Kartenstudium brachte des Rätsels Lösung. Wir hatten den falschen Ausgangspunkt gewählt. Nochmals die Felle abziehen und eine Schipiste etwa 350 HM hinab brachte uns zum richtigen Ausgangspunkt, dem Weiler Pecol Veccio. Anfänglich erfolgt auch von hier der Aufstieg im Bereich diverser Schipisten. Erst bei der Forc. della Grave, 1764 m, wird der Rummel verlassen und man befindet sich wieder in der gewaltigen Bergscene der Dolomiten. In der mittlerweile warmen Vormittagssonne sind es zahlreiche, schweißtreibende Spitzkehren bis zum erreichen des Tageszieles. Auch hier eröffnet sich ein gewaltiges Panorama ins Weltkulturerbe Dolomitenberge. Allerdings pfeift durch die Scharte auch ein eiskalter Wind welcher nur eine kurze Rast erlaubt. Nochmals dürfen wir uns über eine herrliche Firnschneeabfahrt freuen, welche dann in der nahen, uns schon bestens bekannten Konditorei einen großartig versüßten Abschluss dieser Schitourentage brachte.

Nur wenige Tage später wären diese Tage nicht mehr möglich gewesen. Ein kleiner, roter Virus wurde zum Spielverderber einer sagenhaft schönen, noch ausstehenden Schitourensaison.


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