Wie gut dass ich in der Schutzhütte sitze
Interkonfessionelle "Öffnung" des Hauses
Volles Haus
Die Schutzhütte wurde eröffnet und bot Schutz vor Wind und feuchtem Nebel
An diesem Tag zeigte das Dobratsch Gipfelhaus seine Berechtigung als Schutzhütte. Ungefähr 150 Personen fanden Schutz und nahmen an der Eröffnung teil.
Um 10.00 Uhr begann es mit dem Gottesdienst in der deutschen Kirche am Gipfel. In den Fürbitten wurde darum gebeten dieses Haus als Ort der Begegnung, des Friedens, der Fröhlichkeit, der Gemeinschaft und des Schutzes zu sein.
Ab 11 Uhr wurde fest gerednet. Karl Pallasmann gab den Überblick der Entstehung, Jockl Gfreiner dankte allen am Bau Beteiligten, Günther Weratschnig schilderte die Bauphase mit all seinen Schwierigkeiten.
Die Politiker waren stolz ein interregionales, interkommunales Projekt unterstützt zu haben, abseits allen politischen Hickhacks, der Idee und der Sache verpflichtet..
Der Alpenverein Gesamtverein lobte die professionelle Projektvorbereitung und Umsetzung.
Der emotionale Höhepunkt war die interkonfessionelle Einweihung des Hauses. Der Gesang der Bahai, die Metapher der Buddhisten, daß das Edelweiss im Alpenverein mit dem Diamanten in der Lotusblüte verglich, die Anregung der Evangelischen das Gipfelhaus für einen interreligiösen Gipfel zu nutzen, das Schalom der Juden, das Friedensgebet der Katholiken und die Sure aus dem Koran der Muslime alle wünschten diesem Haus ein Ort des Friedens und der Begegnung zu sein.
Und dann legte Jazz Compress los und testete die Schalldichtheit des Hauses.
Herzlichen Dank an alle die an dieser stimmigen Feier teilgenommen haben und diese vorbereitet und unterstützt haben. Der Grohag für die günstige Zufahrt, dem ORF für die Seilbahnfahrten und Villacher Bier für die Getränke.
An diesem Tag sind wir stolz auf die Mitglieder und Funktionäre des Alpenverein Villach. Unter dem Vorsitz von Karl Pallasmann ist nicht nur ein Haus gebaut worden, sondern auch eine geistige, interkulturelle und interkonfessionlle Öffnung erfolgt Danke
Wolfgang Gabriel
In der Anlage die schriftlich vorhandenen Ansprachen K.Pallasmann, Bahaiì
- wird erweitert
Ansprache Karl Pallasmann
Liebe Festgäste, geschätzte Vertreter unseres interreligiösen Kollegiums
im Besonderen darf ich begrüßen:
Liebe AV-Familie, zu denen ich auch unsere ganze Hüttenpächterfamilie am DGH zähle.
Benvenuti ai amici Friulani, dobrodozli prijateli iz Slovenie.
Bevor ich ein paar Worte zur heutigen Feier sage, möchte ich kurz auf den Ablauf unserer Eröffnungsfeier eingehen.
Nach den Grußworten der Politik werden der Baureferent und der Architekt des Hauses zum neu erstandenen Gipfelhaus referieren.
In Anschluß wird die interkonfessionelle Haussegnung stattfinden
Für die Führung im Haus stehen sowohl der Baureferent als auch der Architekt zur Verfügung
Die musikalische Umrahmung wird von Jazz-Compress unter der Führung unseres Bergrettungskollegen Rudi Katholnig gestaltet.
Nun - frei nach Bruce Chatwin - "Was machen wir hier?" einige Bemerkungen zum Grunde unserer Feier.
Als wir 2008 zur 200-Jahr - Feier des alten Hauses, zu diesem Zeitpunkt noch LWH genannt, hier heroben waren, hatte noch niemand daran gedacht, dass nun am 18. 6. 2011 eine Einweihungsfeier eines völlig neuen Bauwerkes stattfinden würde.
Ein neues Dach, eine neue Außenfassade präsentierten damals ein baulich unauffälliges Haus. Die zur Verbesserung innerhäuslicher Strukturen, wie z. B. Toilettenanlagen, beigezogene Fachleute rieten aber von einer Sanierung dringend ab und empfahlen einen Neubau. Wegen der hygienischen Verhältnisse wurde aber das Haus Ende 2009 behördlich gesperrt. Die Entscheidung zu Gunsten eines neuen Gipfelhauses ist zu diesem Zeitpunkt gefallen.
Der überlegte Abriss ohne Neubau wurde auf Grund des Wunsches der Bevölkerung, am Dobratsch ein Erholungsziel zu haben, fallen gelassen. Man darf auch nicht vergessen, dass dieses AV-Bauwerk am Gailtaler Höhenweg liegt und Sommer wie Winter die zahlreichen Aufstiegsrouten zum Gipfel von vielen Bergbegeisterten genutzt werden.
Der Dobratschgipfel und das DGH im Herzen des Naturparkes sind d a s Ziel schlechthin. In den Monaten Jänner und Feber wurden am DGH 15.000 Besucher gezählt. Das beweist, dass die Inanspruchnahme der finanziellen Förderungen im Sinne des Interesses der Öffentlichkeit bzw. der Bevölkerung, wirklich begründet waren.
Meine Damen und Herren, Sie stehen hier vor einem nach modernsten Richtlinien erbauten Hüttenprojektes, dieser Bau soll schließlich wieder 100 Jahre bestehen und zukünftige Generationen erfreuen.
Vom alten LWH wurden die Dach- und Außenfassadenelemente wieder verwendet und das alte Holz des Hauses, das Sie zum Teil hier vorne noch liegen sehen, wird uns Wärmeenergie im Neubau liefern. Dem Wunsche, den Namen des Hauses wieder zu depersonalisieren haben wir mit dem Namen DGH Rechnung getragen. Vereinfacht dargestellt ist es nach den Benennungen: Bleiberger Haus und LWH die 3. Umbenennung.
Mühlbacher errichtete 1810 das Bleiberger Haus, 1908 war es Ludwig Walter, der das Haus sanierte und ausbaute und den Namen gab. 2010 war es DI Joachim Gfreiner, der mit seinem kongenialen Partner Architekt Günther Weratschnig nun dieses Bauwerk schuf.
Die gesamte Problematik dieses Bauvorhabens wird dann unser Projektleiter schildern.
Er hat in jahrelanger, mühseliger Kleinarbeit sämtliche notwendigen Bescheide, Bewilligungen und Finanzierungszusagen zusammengetragen.
Als 1. Vorsitzender darf ich mich im Namen des Villacher Alpenvereines bei den Finanzorganisatoren herzlichst bedanken:
Dass wir die Leader-Förderung (in der Größenordnung fast 1/3 der Hochbaukosten) bekommen haben, verdanken wir der Landesplanung Kärnten unter Dr. Rakowitsch und Dr. Fercher.
Ebenso Herrn Dr. Ortner (der leider allzu früh von uns gegangen ist) von den Kärntner Landesförderungsstellen.
Die 4 Naturparkgemeinden haben mit Hilfe des Landes Kärnten diesen Bau beträchtlich unterstützt.
Hier möchte ich mich speziell bei den Bürgermeistern herzlich bedanken: an erster Stelle bei Bürgermeister Manzenreiter der Naturparkgemeinde Villach, bei Bürgermeister Mag. Illing aus Bad Bleiberg, bei Bürgermeister Kessler aus Arnoldstein und Bürgermeister Müller aus Nötsch.
Nahezu immerwährende Hilfe erfahren wir auch durch das Naturparkteam, allen voran Frau Stadträtin Mag. Schaumberger und Herrn Mag. Heuberger.
Landesrat Dr. Martinz vom EU, Gemeinde- und Tourismusreferat des Landes Kärnten hat ebenso dieses Vorhaben beträchtlich unterstützt wie auch der Hauptverband des ÖAV in Innsbruck. Der ÖAV (Innsbruck und Villach) bestreitet insgesamt mehr als 1/3 der Gesamtkosten.
Für die günstige "notwendige" Kreditabwicklung für die Vorfinanzierung darf ich mich bei der Volksbank, hier insbesondere bei Herrn Ertl, bedanken.
Die hochkomplizierte Abwicklung der gesamten Finanzierung und Förderungsabrechnung liegt in den Händen unserer äußerst kompetenten und unendlich geduldigen Ingrid Kandolf. Allein dass sie Jockl und mich aushaltet sagt alles!
Dass für sämtliche Bauzufahrten kostenlos die Villacher Alpenstraße benutzt werden durfte und auch für diesen Eröffnungstag so entgegenkommende Sonderkonditionen gewährt wurden verdanken wir der GROHAG, allen voran Herrn Dr. Heu und Mag. Schöndorfer.
Bevor das Duo Gfreiner - Weratschnig auf das Haus eingehen, möchte ich um die Grußworte bitten
Grußworte
Liste Ingrid
Gfreiner - Weratschnig
Nun darf ich um die interkonfessionelle Haussegnung bitten, die hauptsächlich von unserer lieben Schwester Andreas aus dem Kloster Wernberg arrangiert wurde. Wir werden in alphabetischer Reihenfolge vorgehen: Bahai (Fr Roshan), Buddhisten (Dr. Kaltenbrunner) , evangelische (Mag. Tendis), jüdische Religion (...), katholische (Pater Thomas).
Anschließend:
Für die Führungen im Haus bitte unseren Architekten und Projektleiter anzureden.
Im 1. Stock sind Bilder von Frau Schmid- Schmidsfelden aus Landskron unter dem Titel Rund um den Dobratsch ausgestellt. Die Künstlerin steht für Fragen zur Verfügung.
Demnächst beginnen Jazz-Compress mit ihrer Musik.
Der Villacher Brauerei mit Herrn Mag. Pacher darf ich für das kostenlos zur Verfügung gestellte Bier und das Mineralwasser danken.
Was wünschen wir uns: Dass alle Besucher dieses Hauses Wohlwollen erfahren mögen!
Mir bleibt nur noch über, Ihnen eine schöne Feier und einen angenehmen Aufenthalt zu wünschen.
Text Barbara Roshan (Bahaiì)
Selig der Ort
und das Haus
und der Platz
und die Stadt
und das Herz
und der Berg
und das Obdach
und die Höhle
und das Tal
und das Land
und das Meer
und die Insel
und die Au,
wo Gottes gedacht und Sein Lob gepriesen wird.
Bahá'u'lláh