Die Bergassistenten !
Eigentlich war der 8. Juli ein prachtvoller Badetag, aber das hat die 10-köpfige Wandergruppe rund um Alexander Kröpfl trotzdem nicht abgehalten, den Gipfel der Vetta Bella ins Visier zu nehmen. Zur Motivationssteigerung wurde im Cafe Central in Raibl noch ein Cappuccino eingenommen und dann stand dem Beginn der Tour nichts mehr im Wege.
Vom Parkplatz hinterm Raiblsee ging es am Steig 625 locker bei noch angenehmen Temperaturen stetig bergan durch den Wald bis zur Capana Brunner (Brunnerhütte) auf 1432 Meter. Hier plätschert neben der völlig neu renovierten Hütte ein kleiner Brunnen und es konnten die Trinkvorräte bequem ergänzt werden. Hinter der Hütte endete schon bald der schattenspendende Wald und die Sonne lachte hochsommerlich vom Himmel und heizte uns ordentlich ein.
Der Weg führte weiter ständig bergan immer näher an die steil aufragende Südflanke der Vetta Bella heran. Unsere Route wurde hier erstmals etwas kniffliger, als wir mit Seileinsatz eine felsige Rinne emporsteigen mussten. Die Herren erwiesen sich hier als ganz besondere Kavaliere und unterstützten die zögernden Damen nicht nur mit aufmunternden Worten.
Anton holte sich bei dieser Passage sogar den Titel eines persönlichen Bergassistenten.
Der Weg blieb weiterhin steil ansteigend, bot aber durch Latschenäste und Wurzeln gute Tritt- und Griffmöglichkeiten.
Kurz vor 12 Uhr Mittag stand die gesamte Gruppe glücklich am Gipfel auf 2049 Meter, genoss die Jause, den herrlichen Rundblick und den erfrischenden und etwas kühlenden Wind.
Der Abstieg erfolgte auf der gleichen, steilen Route talwärts, auch die knifflige Passage wurde wieder konzentriert und erfolgreich von allen bewältigt. Das Bergabgehen war jetzt am Nachmittag nicht einmal im Wald mehr eine Erfrischung und so zwangen uns die hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad förmlich, am Raiblsee einen Stop zu machen. Da wir durch Alex bestens instruiert „zufällig“ die Bikinis und Badehosen dabei hatten, wurde dann der 8. Juli doch noch zum Badetag für uns!
Das Wasser des Sees überraschte durch seine angenehme Temperatur und lockte einen müden Wanderer nach dem anderen in die Fluten. Es wurde geschwommen, getaucht und sogar Kopfsprünge gewagt. Dem so eifrigen, körperlichen Einsatz musste eine kulinarische Belohnung folgen und darum wurde am Passo di Predil noch das Gasthaus aufgesucht und der Wander-Bade-Tag endete entspannt und fröhlich bei Spaghetti, Rasnici, Cevapcici und einem Gläschen Wein oder Bier. Kann man es besser haben?
Bericht: Gerhild Carlström