Langlaufen Schitour Bergsteigen Abfahren bei wunderbarem Pulver, so unterschiedliche Facetten des Bergsports gibt es wohl nur beim Schibergsteigen, mit dem Jalovec als Tagesziel.
Frühzeitig fuhren wir in Fahrgemeinschaften über den Wurzenpass bis zur Flugschanze in Planica. Es war recht kühl (-8o) beim Weggehen. Daher machten wir gleich eine kurze Langlauftour über 4 km durch das Tamartal bis zur Tamarhütte. Knapp eine Stunde benötigten wir dafür.
Hier bot sich uns eine beeindruckende Vorschau auf unser Tourenziel, mit dem Kugy Coloir als highlight. Des is oba schon steil hörte ich in der Gruppe flüstern, na dann nix wie los und auffi da, die Rinne wartet auf uns meinte Werner zu den mutigen wie auch konditionsstarken Teilnehmerinnen (2) und Teilnehmer (9).
In knapp 2,5 Stunden schafften wir bei mäßig steiler Aufstiegsspur, mit zwei kurzen aber echt kurzen Pausen und ein bisl Gegenwind die rund 950 Höhenmeter bis zum Einstieg in das Coloir. Da hieß es aus Sicherheitsgründen gleich mal Helm auf und die Harrscheisen an die Schi. Denn von nun an durften wir unsere Spitzkehrentechnik üben und perfektionieren. Die wurden in der max. 8 m breiten Rinne immer mehr und immer besser.
Die letzten 80 m vor dem Ausstieg bedeuten Bergsteigen, das heißt, Schi abschnallen, am Rucksack festmachen und zu Fuß das steilste Stück (max.42o) hochklettern. Beeindruckend und leicht beängstigend dieser Blick zurück hinunter in die Rinne. Einige von uns werden wohl gedacht haben: gottseidank is heut a bisl nebelig!
Die letzten Meter bis zur Scharte ging es wieder mit Schi an den Füßen weiter. Da der Nebel nicht und nicht für einen kleinen Blick auf den Jalovec sich verziehen wollte, hieß es für uns heute nicht weiter gehen sondern Berg aus. Ein Schluck heißer Tee, ein paar Nüsse, Müsliriegel und Obst waren die schnellen Energiespender für die bevorstehende Abfahrt.
Welche Gedanken schossen den TeilnehmerInnen vor der Einfahrt in das Steilstück der Rinne wohl durch den Kopf? dachte ich mir, als alle besonders ruhig und konzentriert oberhalb von mir standen (s. Bild). Wir wählten eine sichere Methode, gefährliche Steilheiten zu bewältigen. Die ersten 10-15 m wurden einfach abgerutscht, doch dann ging´s dahin, in kurzen, sprungartigen Kurven, zwischen den beindruckend hohen Wänden links und rechts, immer tiefer und tiefer. Die Pausen wurden immer länger, weil ja die Gegend bestaunt werden musste eigentlich wollten wir nur unseren Oberschenkeln etwas Ruhe gönnen.
Endlich wieder Weite vor uns. In der etwa 1,5 km langen Pulverflanke vernahm ich schon den einen oder anderen Jauchzer weil´s halt gar so schön war. Mit entsprechendem Sicherheitsabstand glitten wir noch den ziemlich engen Pfad durch den Wald bis zur Tamarhütte raus, der teilweise einer Bobbahn glich, keine Möglichkeit zum Ausweichen. Für die gesamte Tour mit 1400hm benötigten wir ca. 6,5 Stunden (5 Aufstieg, 1½ Abfahrt).
Bei einem gemütlichen Bierchen und Essen (weil der Ober halt nit der Schnellste war) wurden die Erlebnisse ausgetauscht und einhellige Meinung: beim nächsten Schibergsteigen am 4.3. sind wir wieder dabei.
Herzlichen Dank euch allen für eure Eigenverantwortung und die wunderbare und v.a. unfallfreie Tour.
TeilnehmerInnen: Gitti, Magdalena, Clemens, Daniel, Gerry, Haymo, Klaus & Klaus, Lukas, Roland, Wolfgang
Bericht: Werner Pfeifer
Fotos: Werner, Gerry, Roland