Vor dem Sporthotel Reißeck
Bei unsicherer Wetterlage und denkbar schlechter Vorhersage für den weiteren Tagesverlauf sind wir zunächst mit dem Schrägaufzug und mit der Höhenbahn zum Sporthotel Reißeck hinauf gefahren. Das Riekentörl war unser erstes Ziel, der Aufstieg ist unbeschwerlich und er verlief problemlos. Die Mühldorfer Stauseen, eingebettet zwischen Kammwand, Riedbock, Radlkopf, Hoher und Kleiner Leier und Hochkedl, sind eine prachtvolle Hochgebirgslandschaft. Neidvoll blicken wir talauswärts auf die wetterbegünstigte Seite, auf Kreuzeckgruppe, Gailtaler Alpen und Karnische Kette. Wir genießen den Geburtstagslikör von Helga, den sie extra für uns herauf geschleppt hat. Danke!
Besorgniserregend ist der Blick zum Großen Reißeck, wo wir hinauf wollen. Emerson sagt: "Weisheit jedenfalls ist, den Augenblick zu nützen, bei jedem Schritt auf dem Weg an den Abend zu denken und die größtmögliche Zahl glücklicher Stunden zu verleben." Das machen wir auch. Wir beschließen umzukehren und das reichhaltige Angebot in der AV-Hütte zu testen. Je weiter wir zur Hütte absteigen, desto höher wird der Hochkedl. So sind es dann nur wenige, die beim Umkehrplan bleiben und noch auf den Hochkedl hinaufkraxln.
Abgerundet wird der Tag im Bus mit der Sage von der steinernen Hand, in der der Sohn des Inntalers den Reichtum des Vaters verprasst, den dieser im Riekengarben gefunden hat. Zu spät merkt der Sohn, dass es ohne Arbeit keinen Lohn gibt. Zufrieden mit dem Tag freuen wir uns aufs Wiedersehen bei der Bergtour in der Garnitzenklamm.
Diethard Rauter