Wir blinzeln in die Sonne auf der Burg von Ragogna
Die Radtour Friaul wurde bereits einmal wegen des Wetters verschoben. Diesmal sind 14 Anmeldungen und das Wetter wieder zweifelhaft. - Ich rufe euch an, wenn es nicht stattfindet,
Freitag abend Telefonat mit Nicola 2 Wetterberichte sind schlecht, einer etwas besser. Was tun? Ich muss der Osteria Bescheid geben! Wir kommen.
Für Samstag abend sind schwere Gewitter und Starkregen angesagt. Die Eröffnung des Dobratsch Gipfelhauses war inhaltlich schön bei Nebel und leichtem Nieseln
Samstag abend zuhause warten, wann kommen endlich die Gewitter, je früher umso schneller zieht die Front durch.
22.30Uhr endlich der erste Donner. 2.00Uhr die Fensterscheiben zittern, die Blitze leuchten. 4.00Uhr oje es donnert und blitzt noch immer, ebenso um 5.00Uhr. Um 6.00Uhr Aufstehen, Frühstücken, der Regen lässt leicht nach, bis es doch wieder los geht. Um 6.30 das Handy einschalten. Die SMS lesen Wir kommen nicht LG Maria. Anrufe, ob wir fahren, ich sage ja, denn in Venedig ist heiter laut Radio. Anruf von Heinz, ob er den grossen oder kleinen Radanhänger nehmen soll, ich sage optimistisch den grossen. Um 7.30 die letzten Absagen Hallo Wolfi, ich rufe nur so an, ihr fahrt ja eh nicht? Stimmt nicht!
Am Westbahnhof treffen sich die Ignoranten und Alles-besser-als-zuhause-Bleiben. Vorsichtig steigen Karin und Christa aus ihren Autos, irgendwie wat es ihnen peinlich bei diesem Regen gesehen zu werden.
Am Oisternig sieht man Schnee, im Kanaltal erstmals blauen Himmel. In Ragogna hat es 20 ideales Radfahrwetter. Nach Brioche und Cafe geht es los zur Burg von Ragogna, über verschlungene Wege und Strassen nach Spilimbergo, der Dom ist für eine Hochzeit geschmückt. Ist das die Braut? Die ist aber etwas überständig! Oder doch eine Homo-Ehe dieser 2 Sonnenbrillen-Schönlinge? Und dann kam doch die richtige und wir konnten nach einem Zwischenstopp mit Prosciutto und Vino a la casa weiterfahren. Der Tagliamento führte Hochwasser, die Feldwege boten teilweise einen Lackenslalom und jeder passte auf nicht zu den Lackenhaien abzutauchen.
Bei einer Kirche kamen wir mit Pilgern ins Gespräch, die einen Pilgerweg von Aquilea auf den Luschari wiederbeleben wollen.
In der Osteria freuten wir uns über diesen geschenkten Tag mit leichtem Bedauern für die Daheimgebliebenen.
Das Tourenführen wäre so einfach und entspannend, wenn nicht immer dieses Wetter wäre.
Wolfgang Gabriel