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"Sich mitzuteilen ist Natur. Mitgeteiltes aufzunehmen, wie es gegeben wird, ist Bildung." (J.W.von Goethe) (Harz - Power Card Wandern)

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Vor der Kaiserpfalz in Goslar, errichtet unter Kaiser Heinrich III um 1050

"Sich mitzuteilen ist Natur. Mitgeteiltes aufzunehmen, wie es gegeben wird, ist Bildung." (J.W.von Goethe)

Der Harz, das nördlichste Gebirge Deutschlands, ist 90 km lang und 30 km breit. Der Name Harz bedeutet Bergwald und er ist tatsächlich ein grünes Gebirge. Je nach Höhenlage gibt es Eichen-, Buchen-, Misch- und Fichtenwälder, weiters eine subalpine Heide und Bergwiesen jeweils mit den entsprechenden Begleitpflanzen. Der Harz ist eine der bedeutendsten historischen Industrielandschaften Europas. Die "Oberharzer Wasserwirtschaft" rund um Clausthal Zellerfeld mit den zirka 70 künstlich angelegten und erhaltenen Teichen und den 600 km Wassergräben wurde erst kürzlich zum Weltkulturerbe erklärt. Neben dieser Hochfläche gibt es tiefeingeschnittene Täler, Stauseen, Hochmoore und Wasserfälle. 1500 km Wanderwege sind bestens markiert und mit zahlreichen Informationstafeln ausgestattet. Auch für den Wintersport bestehen viele Möglichkeiten.
Unsere Anreise mit dem Bus erfolgte ab Bamberg teilweise auf der Autobahn und teilweise auf Bundesstraßen vorbei an Coburg, Suhl, Oberhof, Gotha, Eisenach, Eschwege, Friedland und Göttingen. Nach 857 Kilometern war Seesen erreicht.
Seesen hat 23.000 Einwohner und wird als Tor zum Harz bezeichnet. Herr Orend hat uns bei einem Stadtrundgang Seesen mit der barocken Kirche St.Andreas, der St.Vitus Kirche, von der nur der Turm erhalten ist, der mittelalterlichen Burg Sehusa (heute Amtsgericht) und dem städtischen Museum, einem ehemaligen herzoglichen Jagdschloss, äußerst kompetent vorgestellt. In der St.Andreas Kirche haben wir ein Konzert des Braunschweiger Staatsorchesters miterlebt. Sehr launig hat Herr Orend auch über berühmte Seesener Bürger erzählt, wie die Familie Steinweg, die nach Amerika auswanderte und die weltbekannte Firma Steinway & Sons gründete, weiters über den Geigenvirtuosen und Komponisten Louis Spohr, über den Gründer einer Freischule, Israel Jacobson, und vor allem über Wilhelm Busch. Dieser hat seine letzten Lebensjahre im Stadtteil Mechtshausen gelebt. Wir haben das Grab und das Museum besucht und dort ein Beileidsschreiben des "Deutschen und Österreichischen Alpenvereins Goslar" an Pastor Nödelke entdeckt.
Untergebracht waren wir im Landgasthof "Zum alten Fritz", in dem der Kaiser seinerzeit auf der Durchfahrt genächtigt haben soll. Das Quartier war in Ordnung , die Zimmer waren sauber und geräumig. Herr Brand hat sich mit seinem Team sehr bemüht. Dass der Bus auf der Heimfahrt insgesamt schwerer war, lag wohl an dem guten Essen, mit dem wir verwöhnt wurden.
Die erste Wanderung führte uns rund um einen der Harzer Stauseen, die Granetalsperre. Der Harz, Bollwerk gegen Norden und Westen (Ostesse und Nordsee) ist ein Wasserüberschussgebiet. Die zahlreichen Stauseen sind das Trinkwasserreservoir für die Region. Von den Harzwasserwerken werden bei einer Jahresproduktion von 43 Mio.m³ Trinkwasser über viele Rohrleitungen (sogar bis Bremen) 1 Million Einwohner versorgt. Über die Wasseraufbereitung und das Versorgungssystem hat uns Herr Korosec, Chef des Werkes bei der Granetalsperre, im Verlaufe einer Besichtigung am Beginn der Wanderung eindrucksvoll informiert. Dass uns die vielen Brombeeren am 15 km langen Rundweg dann gebremst haben, ist verständlich. Kaffe und Kuchen haben beim späteren Halt bei der Innerste Talsperre vorzüglich geschmeckt.
Die Wanderung um Seesen fiel zwar durch Regen aus. Was sich aber an Geselligkeit und kulinarischen Höhepunkten im Forsthaus Necklenberg abspielte, war Tage darauf in der Lokalpresse zu lesen. Wir haben den Verein, Villach und Kärnten nachhaltig und würdig präsentiert.
Herr Selent hat uns am Mittwoch durch Goslar mit seinem mittelalterlichen Stadtbild begleitet. Über 1000 Häuser in der Altstadt wurden vor dem 1.Weltkrieg errichtet, davon 168 vor 1550. Sie alle wurden zum Glück im 2.Weltkrieg nicht zerstört. Die Kaiserpfalz, das Siemenshaus, die Marktkirche, das Rathaus, das Glocken- und Figurenspiel, Kaiserworth mit Dukatenmännchen, St.Annen Stift, Brusttuch, Butterhanne, Stadtmauer, Lohemühle an der Abzucht, Knappenkirche - wir haben so viel gesehen und gehört. Herr Selent würzte seine Ausführungen mit spaßigen Details. Nach einem üppigen Essen im Maltermeisterturm oberhalb von Goslar, gab es noch eine Grubenfahrt am Rammelsberg, bei der wir im UNESCO Weltkulturerbe die Arbeit der Knappen im Besucherbergwerk kennen lernten.
Das Wetter besserte sich. Es war Zeit für den Brocken, diesem Kernstück des Nationalparks Harz, dem vielgepriesenen, sagenumwobenen und mit 1142 Metern höchsten Berg Nordeutschlands. 305 Nebeltage im Jahr sprechen für sich. Goethe, Heine, Bismark, Luther, Novalis, Eichendorff, Caspar David Friedrich, Theodor Fontane, Hermann Löns und viele andere waren oben. Wir sind den Neuen Goetheweg von Torfhaus aus aufgestiegen, einige von Schierke  aus mit der Brockenbahn gefahren. Es ist unglaublich, welche Menschenmassen von allen Seiten auf den Berg stürmen. Sturmböen um 80 km/h haben uns empfangen. Der Nebel hat sich gelichtet. Wir waren froh, geschützt im Brockenhaus den hochinteressanten Erläuterungen des Leiters des Museums, Herrn Lambert, folgen zu können. Gestärkt durch Erbsen- bzw. Kartoffelsuppe sind wir nach Begehung des Rundwegs, der anstatt der abgerissenen DDR-Mauer mit zahlreichen Haltepunkten angelegt wurde, zum Torfhaus abgestiegen bzw. nach Schierke abgefahren. Die Haltepunkte am Rundweg sind Aussichtspunkte, Teufelskanzel und Hexenaltar, Hirtenstieg, Blockfeld,  Wollgrasmoor und der Brockengarten mit über 1500 Pflanzenarten aus den Hochgebirgsregionen der Welt, u.a. mit Brockenanemone und Brockenhabichtskraut.
Der Liebesbankweg am Bocksberg im heilklimatischen Kurort Hahnenklee-Bockswiese war ein weiteres Ziel. Jede Bank für ein Hochzeitsjubiläum, eine Liebesbankweghütte, die Quelle als Ursprung jedes Lebens, ein modernes Kneippbecken und zahlreiche Gedichte laden zum Verweilen ein, wie auch viele Informationstafeln zur Oberharzer Wasserwirtschaft und zum Bergbau. Ein Hochgenuss waren die Hexensuppe und die hausgebackenen Kuchen der Familie Kühl im Gasthaus Egerland. Ein besonderes Erlebnis war schließlich der Besuch der Gustav Adolf Kirche aus dem Jahr 1908, die norwegischen Stabkirchen nachgebaut wurde.
Der letzte Höhepunkt unserer Harzreise war die Wanderung durch das Ilsetal auf den Spuren von Heinrich Heine. Vorbei an den steil aufragenden Granitfelsen Ilsestein, Paternoster- und Gebbertsbergklippe und später entlang der Ilse und ihrer Wasserfälle wurden wir an heimatliche Gebirge und Täler erinnert. Auffallend die kaputten Wälder und der Versuch, dies durch schnellwachsende Fichtenwald-Aufforstung zu reparieren. Heute weiß man das besser! Heinrich Heine ist von Ilsenburg aus auf den Brocken gewandert und hat seine Eindrücke in der "Harzreise" festgehalten. Die Mittagsrast im Gasthaus Plessenburg mit Wildschweinsülze und Bratkartoffeln oder anderem war entspannend.
Zu berichten ist noch über einen sehr gelungenen, von vielen mitgestalteten und von allen genossenen Abschlussabend und über die problemlose 875 km lange Heimfahrt, diesmal nur auf der Autobahn. Zu danken ist allen Teilnehmern, es war ein sehr ausgefülltes Programm und die Eindrücke gilt es erst allmählich aufzuarbeiten. Zu danken ist Horst, der uns problemlos an alle Ziele und wieder gesund nach Hause brachte. Zu danken ist dem Quartiergeber mit seinem Team und allen "Führern". Danke möchte ich auch Renate für die Mitgestaltung  und für die lange und gewissenhafte Vorbereitung dieser Woche.
Diethard Rauter     
 
 
 
 

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