Alois zeigt den Weg
Nach dem Mrtvica Canyon - Hicks erst mein drittes Bier
Auf KuK Steigen über der Budvanska Riviera
Sohn siehst du die Leute feiern, dann feiere mit, siehst du sie aber arbeiten, dann tritt zur Seite, damit du nicht störst
Mit diesem Sprichwort erklärt uns Ratko seine montenegrinische Lebensart. Ratko ist unser lokaler Reisebegleiter mit ironisch-depressiver Sicht auf sein Land bei der Suche nach Identität und wirtschaftlicher Stabilität.
In Dubrovnik genossen wir das Meer und die kompakte Altstadt. In Podgorica (Hauptstadt Montenegros) hingen schlappe Lappen (=Fahnen) vor dem Parlamentsgebäude und die architektonischen Särge beherbergten einst die kommunistische Partei.
Aber die wilde Landschaft zog uns bald in ihren Bann. Nach einer Jeep Rumpelfahrt ging es in den Mrtvica Canyon. In den kleinen Tümpeln sprangen die Frösche im großen Inge und andere Kaltbader. Das Bier, der türkische Kaffee und die gastfreundlichen Wirtsleute erfrischten dann alle an diesem heißen Tag.
Die Wanderung von Kolasin auf den Kljuc fiel dem Schlechtwetter zum Opfer und so bummelten einige durch die Gasthäuser und andere zu einem Kloster, Das lokale Schigebiet wurde mit österr. Hilfe aufgebaut und Walter erkannte sofort auf der Werbetafel das Nassfeld mit dem Trogkofel.
Das Wetter besserte sich und über den mystischen Biogradsko Jezero mit seinem Urwald und Naturpfad ging es durch die Tara Schlucht mit Blick auf eine 198 m hohe Brücke in den Durmitor Nationalpark.
Bei herrlichem Bergwetter wurde der Bobotov Kuk (2523m) bestiegen und die Kletterpassagen waren eine Herausforderung. Eine Gruppe ging dann durch weitläufige Karsttäler, vorbei an den Seen zum Hotel in Zabljak.
Die Bootsfahrt am Skutarisee brachte Erholung und Einblick in die vielfältige Vogelwelt.
Das alte kulturelle und spirituelle Zentrum Montenegros ist Cetinje. Die Wanderung auf den heiligen Berg Lovcen machte uns mit den verwirrenden Nicht- Markierungen bekannt, aber unsere Führer Alois und Walter fanden letztendlich doch einen Aufstieg. Der laue Samstagabend mit den friedlich-fröhlichen Menschen und der Live Musik aus allen Bars und Restorans vermittelten eine unbeschwerte Stimmung.
Die leichte Wanderung um den Stirovnik endete mit einer leichten Kletterei, aufgeschürften Knien, herrlichen Blick auf Kotor aber ohne Rundweg und geordnetem Rückzug.
Nach der Besichtigung von Kotor ging es weiter nach Tivat wo das Hotel anfangs nicht so splendido war, wie sein Name.
Auf alten KuK Militärpfaden wanderten wir diesmal mit lokalem Führer an der Budvanska Riviera Richtung Sveti Stefan. Nach einem erfrischenden Bad im Meer konnte die Gruppe der Schwimmer dank Irmgards Führung doch noch die Altstadt von Budva besichtigen.
Mit dem Bus geht es über Stari Bar nach Ulcinj in den albanisch-islamischen Teil Montenegros. Ratko erzählte viel über die kleinen Leute mit den großen Sorgen, den Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdbeben, Politik und Heiraten, warum die Polizei immer zu zweit unterwegs ist einer kann schreiben und einer lesen, und Karstflüssen, die aus lauter Verdrossenheit in den Untergrund gehen.
Die Bootsfahrt durch die verschlungene Bucht von Kotor bringt uns zur üppigen Kirche von Perast. Sigi führt souverän von Kirche zu Kirche und von Hundstrümmerl zu Hundstrümmerl.
Die Heimreise wird durch ein Balkantief beeinflusst. Aufgrund der Bora spielen wir Mensch ärgere dich nicht diese Strasse ist gesperrt fahren sie zurück. Beinahe hätten wir die laut Reinhold arabische Variante Hatsch ma ham wählen müssen.
Resumee
Ein spannendes, kleines Land im Umbruch. Die Dichtheit der Naturschönheiten ist überwältigend, wie die Organisation von Alois und die Fahrkunst von Willi.