Von den Stirnen heiß rinnt der Schweiß
Creta di Pricot und Roßkofel
Eine genussvolle Geburtstagskletterei und der Vorteil einer kühlen Brise!
Wetterbericht für Sonntag, den 02.August: Strahlend schön und sehr, sehr heiß; der ideale Badetag! Umso erstaunlicher der Umstand, dass sich immerhin 14 Teilnehmer bereit erklärten, den Führer auf eine nicht ganz einfache und auch nicht ganz kurze Bergtour im italienischen Nassfeldgebiet zu begleiten. Nachdem sich alle an der Grenze mit Kaffee ect. gestärkt und den Verlockungen des beginnenden Nassfeld-Kirchtags schweren Herzens widerstanden hatten, war der Parkplatz vor dem Winkeltal bald erreicht.
Aber die Temperatur von bereits mehr als 20° um 7:30 Uhr in dieser Höhe sollten wir nicht doch.? Aber dann siegte die Lust auf eine sonnige Kletterei (wir könnten ja nachher)und bald schritt die Gruppe an der Winkelalm vorbei aufwärts zur Sella della Pridola und westwärts weiter auf einem Latschensteig Richtung Felswände: Oh Gott, ist das heiß! Doch plötzlich war sie da, die kühle Brise aus Südwest und begleitete uns freundlicherweise weiterhin den ganzen Tag.
Nach einer Rastpause unter der Anticima Est der Rosskofelgruppe wurde es ernst: Steinschlaghelm aufgesetzt und durch eine immer schmaler werdende Rinne hinaufgeklettert Richtung Ostgrat wobei sich hier noch zwei slowenische Mitglieder des Villacher Alpenvereins der Gruppe anschlossen.
Am Ostgrat ging es in leichter Kletterei weiter steil aufwärts, immer wieder unterbrochen durch das Gehgelände, bis der Vorgipfel in 2200m Höhe nach gut drei Stunden erreicht war.
Nun wanderten wir im leichteren Gelände weiter, wobei uns die Blaskapelle vom Kirchtag unten noch kräftig den Marsch blies! So erreichten wir bald die Creta di Pricot (Kanaltalerisch: Prigat) und nach einem Ab- und Wiederanstieg um die Mittagszeit den Gipfel des Rosskofels, wo ausgiebig gerastet wurde.
Unsere Irene überraschte Willi an seinem Geburtstag mit einem Ständchen der Gruppe mit Kuchen, Rotwein und sonstigen medizinischen Aufmunterungs-Schlucken!
Aber der Führer revanchierte sich auf seine Weise: Klettersteigset angezogen abwärts über die Ferrata Contin!
Die Gipfelstärkungen hatten vielleicht doch gewisse Auswirkungen, denn die Gruppe zog sich weit auseinander. Doch der Tourenführer lies niemanden aus den Augen voller Überblick vom Torre Clampil gegenüber! Nach einer letzte Steinschlag-Schlucht war bald das Block-Kar im Winkeltal erreicht und man konnte hier noch einige wesentlich wagemutigere Kletterer/innen in der Rosskofel-Nordwand beobachten. Zuletzt ging es noch längere Zeit Tal auswärts bis die Winkelalm mit dem rettenden Bach erreicht und die Runde geschlossen war. Und nachdem mit Toni`s Hilfe auch der letzte Bergfreund die Alm erreicht hatte, waren alle froh, wieder bei den Autos zu sein.
Auch der Kirchtag war kein Thema mehr, zumal er schon fast vorüber war.
So deklarierten sich alle lieber in Tröpolach bei bestens gekochten heimischen Spezialitäten und großem Radler!
Willi Pohl