Die Gruppe vor der Ruine Finkenstein
"Was anders wäre Freude, als Freude machen." (Lord Byron) Die Freude war groß, sich wieder zu sehen und gemeinsam im Winter zu wandern. Ausgangspunkt war Finkenstein. Wir wanderten die Straße entlang am Kanzianiberg vorbei nach Altfinkenstein und zum Baumgartner.
An der Westseite des Kanzianiberges befindet sich bekanntlich einer der größten und beliebtesten Klettergärten Österreichs. Hier ist auch der Startplatz für einen Naturlehrpfad mit 42 Tafeln rund um den Kanzianiberg. Eine Besiedlung, die bis in die Jungsteinzeit zurückreicht, wird durch prähistorische Funde und Hügelgräber mit 45 Grabhügeln belegt. Die spätgotische Kirche mit den Fresken und dem Flügelaltar wurde 1486 erbaut. Uhrwerk und Geläute wird übrigens seit kurzem mit Solarenergie betrieben.
Es wurde viel erzählt und schon waren wir in Altfinkenstein. Fast alle haben in der Burgarena bereits Festspielaufführungen besucht und den tollen Ausblick genossen. Die Burg wird bereits 1142 urkundlich erwähnt, sie war im bambergischen Besitz und wurde an die Finkensteiner verlehnt. 1508 hat Kaiser Maximilian die Burg an Siegmund von Dietrichstein übergeben. Die Dietrichsteiner haben die Burg bis ins 17.Jahrhundert besessen, und sie haben eine rege Bautätigkeit entfaltet. Sehr markant und gut erhalten ist die 15 Meter hohe Außenmauer des ehemaligen Palais mit den Fenstern.
Nun war es nicht mehr weit bis zum Baumgartner. Wir haben die Aussicht bewundert und nach kurzer Rast ging es denselben Weg zurück nach Finkenstein. Im Markt-Cafe in Müllnern haben dann die Nudelgerichte allen besonders gemundet. Als Beilage gab es das Märchen vom Maskenball, das zum Schluss das Zeitalter der Liebe anbrechen lässt. Mit Freude warten wir auf den 28.3.2009, an dem unsere Jubiläumswanderung auf den Dobratsch stattfinden wird.
Diethard Rauter
Erika Einöder hat zu dieser Wanderung wieder ein Gedicht geschrieben:
Wanderung am Faschingsamstag
Der viele Schnee auf allen Wegen
kam unserer Wanderung nicht entgegen,
wir mußten auf der Straße geh´n
und das war leider halb so schön,
denn bis zur Baumgartnerhöh`
war sie hart und ohne Schnee.
Doch wer ein richtiger Wand´rer ist,
der ist vom Herzen Aktivist,
sein Motto ist, sich zu bewegen,
da kommt ihm jeder Weg gelegen
und keiner wird ihm je zur Qual,
es ist kein Zwang, nur freie Wahl.
Gipfel gab es leider keinen,
doch es möchte fast mir scheinen,
dass sich jeder ambitionierte
und frohen Herzens mitmarschierte.
Zur Belohnung war vorderhand
der weite Blick über das Land.
Wir kehrten nicht im Gasthaus ein,
denn in Müllnern ist das Essen fein,
dort wollten wir die Müh`vergessen
bei einem guten Nudelessen,
ein jeder hatte Appetit
und aß und trank da gerne mit.
Einige wollten nicht verweilen,
fuhr´n in die Stadt zum Faschingstreiben.
Wir mochten den Rummel gar nicht seh´n,
das Beisammensein war wie immer schön
und nach der gemütlichen Mittagspause
fuhr´n alle wieder gern nach Hause.