Fotos Arco

Alpinteam - Kletter- und Klettersteig-Ausflug

Führung: Wiltrud Wiegele, Maj-Britt Macher, Alois Goller

09. - 12.05.2019

„stay wild, be crazy“ – Abenteuer ARCO-Gardasee – der Generation „Plus“ 

Eine nicht mehr ganz jugendliche, dafür aber sehr junggebliebene Gruppe von 13 Kletterbegeisterten („Tänzern in den Wänden“) und 3 Begleitern, nahm am Donnerstag den 9. Mai um 7:00 in der Früh, in vorher gebildeten Fahrgemeinschaften, die Reise nach Arco auf. Schon Tage, Wochen und Monate vorher begannen die Vorbereitungen und natürlich spielte dabei die Wettervorhersage eine entscheidende Rolle. Alle pessimistischen Wetter-Apps wurden deinstalliert und nur noch den einzig etwas optimistischeren App wurde Glaube geschenkt.

Nachdem wir uns noch bei der Genusswelt „Loacker“ mit Süßigkeiten eingedeckt hatten, schlängelten wir uns durchs Pustertal und entlang der rostig wirkenden Leitschienen (Cortenstahl) der Brennerautobahn weiter nach Süden Richtung Gardasee. Untergebracht und herzlich empfangen wurden wir in einer traditionsreichen Villa „Arciduca Charming House“. Die Villa wurde 1873 erbaut und war die Residenz von Erzherzog Albert von Österreich.

1. Tag, Donnerstag 09.05.2019

Gleich nach dem Einchecken, wanderten wir zu Fuß zu unserem ersten Klettergebiet: „Placche di Baone“. Platten schleichen auf einer natürlichen Kalkwand in Schwierigkeitsgrad 4b-6a war angesagt. Hier durften wir die Kletterkünste unseres junggebliebenen Geschwisterpaares, welches unterwegs dazu gestoßen ist, bewundern. Großartig betreut wurden wir in allen Klettergebieten von unserer „Klettervirusverbreiterin“ Willi. Sie ist dafür verantwortlich, dass sich bei den meisten von uns der Klettervirus ausgebreitet hat. In ihrem Kurs „50+ Klettern für Junggebliebene" begeisterte sie uns mit ihrer freundlichen Art und Weise fürs Klettern.

2. Tag, Freitag 10.05.2019

6 Kletterer verweigerten an diesem Tag den Blick in die Wände und nahmen einen der schönsten und aussichtsreichen Klettersteige am Gardasee auf den „Cima Sat“ in Angriff. Insgesamt galt es 1200 Höhenmeter zu überwinden. Unter der Führung von Mai-Britt und Alois begannen wir den Aufstieg. Zuerst ging es die ersten 600 Höhenmeter hoch, zur Kirche Santa Barbara, wo die Aussicht auf Riva und den nördlichen Teil des Gardasees bereits beeindruckend war. Unweit von der Kapelle entfernt beginnt der Klettersteig „Via Ferrata dell’Amicizia“. Über zwei sehr lange, schier endlose Leitern führt uns dieser steile Klettersteig immer höher auf den Gipfel des „Cima Sat“. Den Abstieg, über steiles Gebiet, mit einer Vielzahl von Serpentinen, spürten wir auch noch am nächsten Tag in unseren Oberschenkeln.

Und natürlich stand auch Klettern am Programm. „Croz de la niere“, unweit, ca. 45 min. von Arco, tanzten die 10 Kletterer in den Wänden und genossen den Sonnentag im Schatten. Ein nettes Gebiet, ein bisschen abgespeckt, wie so einiges am Gardasee. Wir wurden bei dieser anspruchsvollen Kletterei richtig gefordert. Einen Überhang, den zwar Willi hervorragend vorkletterte und vorzeigte, verlangte alle unsere Kräfte. Ein nicht gern gesehener Kletterbeobachter wurde auch gesichtet. Eine Schlange beobachtete unsere Kletterkünste. Bei einem netten Kaffeehaus mit Aussicht wurde die Nachbesprechung durchgeführt.

3. Tag, Samstag 11.05.2019

Außer Programm und bereits vor dem Frühstück starteten einige Frühaufsteher auf den Klettersteig „Senterio Del Colodri“. Auch ein Jogging-Lauf zum Gardasee wurde von einer Frühauchsteherin durchgeführt. Nach dem Frühstück fuhren wir Richtung Nago zum Klettergebiet „Belvedere“. Der Name „Belvedere“ heißt „schöne Aussicht“ und der Blick auf den Gardasee war zwar etwas nicht so sonnig, aber doch schön. Ein wenig spielte das Wetter mit uns, aber trotzdem konnten wir sehr zufrieden sein und einige Routen in diesem tollen Klettergebiet zu steigen.

Anschließend genossen wir in Torbole bei einem Promenadenspaziergang das köstliche italienische Eis. Wie wichtig der Sporttourismus für die Stadt Arco ist, zeigen auch die vielen Sportfachgeschäfte, die am späten Nachmittag zum Shoppen gestürmt wurden. Drei Teilnehmer besuchten auch die Burg „Castello di Arco“ die auf einem mächtigen Felshügel über Arco thront.

4. Tag, Sonntag 12.05.2019

Das Wetter spielt, oder spielt mit. Diesen Tag lernten wir aufgrund des launenhaften Wetters einen Schluchtenklettersteig kennen, den „Ferrato Rio Sallagoni“ (Schwierigkeitsgrad B/C). Ein toller Abenteuerklettersteig durch eine wildromantische Schlucht unter der Burg Castello Drena. Hier war echter Tanz über teils überhängend direkt über dem Wasser angebrachte Steigbügel angesagt. Nach der Schlucht waren noch zwei Seilbrücken zu überwinden, bis wir unterhalb der Burg Castello Drena wieder Boden unter unseren Füßen hatten.

Die italienische Küche, wurde dank der guten Vorbereitung von Mai-Britt und Alois, jeden Abend in vorreservierten Lokalen getestet. Bei einem Besuch eines Pubs (Il Gato Nero) wurde neben italienischen Wein auch Guinness getrunken.

Bei der Heimfahrt wurde der Vorrat von frischen Käse, (auch Ziegenkäse) bei einem Besuch der Sennerei „Drei Zinnen“ in Tobolach eingedeckt. Großen Dank gilt unseren drei Betreuern Maibritt, Alois und Willi für die hervorragende Vorbereitung und Organisation dieses abwechslungsreichen und spannenden Kletter- Klettersteig- Wochenendes.

Text: Josef Kautschitz
Fotos: (c) Tourenführer und Teilnehmer, wie am jeweiligen Foto angegeben