12.08.2017 - 14.08.2017
Alpinteam - Hochtouren
Führung: Gerhard Presser, Ines Schnabl
12. - 14.8.2017
Am Wochenende
vom 12. bis 15. August haben Ines Schnabl und Gerhard Presser ein Hochtourenwochenende
in der Silvretta organisiert. Unsere Gipfelziele: der Piz Buin und die Dreiländerspitze.
Am Samstag, den 12. August fahren wir Richtung Bielerhöhe. Sechs Stunden Autofahrt
später schultern wir die Rucksäcke und gehen los. Schließlich wandern wir bei
grauem aber trocknem Himmel auf einem mit frischem Schnee bedeckten Pfad bis zur
Wiesbadener Hütte.
In Anbetracht der Wettervorhersage und der vielen Leute, die beabsichtigen auf den
Piz Buin zu klettern, schlagen Gerhard und Ines vor, am nächsten Tag erst um
acht Uhr weg zu gehen. Das war gut beraten, denn bis Mittag war es
kalt und bedeckt.
Am Sonntagvormittag, betraten wir nach einer Stunde den Ochsentalgletscher. Endlich können wir die Steigeisen anziehen und uns anseilen. Der Gletscher ist ziemlich flach, die Spalten sind sichtbar, es gibt keine technischen Schwierigkeiten. Wir lassen uns Zeit um zur Buinlücke zu gelangen - wir beobachten die unzähligen Kletterer die den Gipfelhang auf-und-absteigen.
Nach einer richtigen Jausenpause, bei der wir darauf warten, dass der Himmel aufreißt und dass die Gipfelroute wieder frei wird, beginnen wir mit dem Aufstieg. Außer einem kurzen Stau an der Schlüsselstelle war es ein schöner Aufstieg mit winterlichen Bedingungen. Ines und Gerhard haben für uns Fixseile eingerichtet um die exponierten Kletterstellen zu sichern. Nach den Schwierigkeiten steigen wir auf einem einfachen Pfad bis dem Gipfel, wo uns blauer Himmel und Sonne empfängt! Wir bewundern den Panoramablick - das Ochsental im Norden, Dreiländerspitze im Osten, Piz Bernina im Westen und Ortler im Süden.
Während des Abstiegs bis zu Buinlücke hinterlegt ein Hubschrauber Ausrüstung und zahlreiche Personen in die Scharte. Ein Kamerateam war hier um den Piz Buin Aufstieg von Hermann Maier für „Universum“ zu filmen. Aber Zeit Läuft, unser Etappenziel – die Tuoihütte ist noch weit weg – und so muss die Begegnung mit dem Herminator auf ein anderes Mal verschoben werden.
Wir steigen
dann über die Fuorcla dal Cunfin, um den lleinen und großen Piz Buin vom
Westen und Süden zu umrunden.
Nach dem Abstieg über ein Geröllfeld, kommen wir in einem grünen Tal an. Ein
krasser Kontrast zur felsigen bzw. eisigen Umgebung , die wir gerade verlassen
haben. Man findet dort selbstverständlich Kühe und Murmeltiere aber auch Kröten
die sich um die Tuoihütte tummeln.
Montagvormittag um acht Uhr steigen wir Richtung Vermunt Pass auf. Zwei Stunden später erreichen wir den Pass und betreten den Vermuntgletscher. Wir überqueren diesen Gletscher westseitig bis zur Ochsenscharte. Dort steigen wir zum Grat der Dreiländerspitze auf. Der Neuschnee ist bereits geschmolzen und der trockene und kompakte Felsen bietet uns eine angenehme Kletterei.
Ines und Gerhard haben die zwei exponiertesten Passagen wiederum mit Fixseilen gesichert. Die Gruppe kann daher ohne Gefahr en Gipfelgrat besteigen. Oben angekommen sind wir allein am Grenzgipfel zwischen Engadin, Vorarlberg und Tirol. Der Abstieg über den Grat, den Firnhang und schließlich über den Gletscher verläuft reibungslos. Der Jamtalferner ist etwas mehr zerklüftet. Im Zick-Zack und mit dem einen oder anderen Sprung überwinden wir die gut sichtbaren Spalten. Nach einigen Kilometern kommen wir nachmittags an der Jamtalhütte an. Nach dem Abendessen, trinken wir einige Flaschen Wein und spielen UNO mit besonderen Spielregeln, um uns über die nicht erhaltenen Spaghetti zu trösten.
Der
Dienstag startet mit einem steilen Aufstieg in die Getschnerscharte. Danach
haben wir einen langen Abstieg ins Bieltal vor uns. Am Parkplatz angekommen
stärkten wir uns noch bevor wir unsere Heimreise antreten.
Es war ein schönes Hochtourenwochenende in der Silvretta, mit super Wetter und
super Tourenführern. Hoffentlich wird bald eine Skitour in die Silvretta
geplant, um das südliche Couloir der Buinlücke abfahren zu können!
Bericht in französischer Sprache
Bericht: Michel
Pfeffer-Jaoul (cher Michel, merci beaucoup)
Fotos: 2017 © Norbert Presser (lieber Norbert, vielen Dank)
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