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ABRUZZEN - Ski- und Abenteuerausflug vor den Toren Rom´s

06.02.2016 - 13.02.2016

Alpinteam - Allgemeine Führungstouren

Führung:  Otwin Klein, Harry Wieser

6.-13.2.2016

Abruzzen – Ski und Abenteuerausflug vor den Toren Roms

Akribisch genau hat Otwin die Anreise, die Unterkunft, die möglichen Skitouren mit GPS Tracks vorgeplant, nur die Schnee- und Wetterlage war nicht vorhersehbar.

Schon Monate vor der Abreise wurde das Gebiet über die Webcams beobachtet: November juchu alles weiß, Jänner weiß - mit braunen Flecken und im Februar braun - mit weißen Streifen. Als wir bei der Anreise das Gran Sasso Massiv sahen, waren wir erfreut und je näher wir kamen, umso länger wurden die Gesichter. „Wenigstens die Wanderscchuhe haben wir mit“, klingt es sarkastisch.

Das Rifugio della Rocca bei Calascio war eine phänomenale Unterkunft in einem mittelalterlichen Dorf unterhalb eines verfallenen Castels. Der Montepulciano d’Abruzzo und die Aussage des Wirtes, dass ab dem Campo Imperatore Skitouren möglich sind, steigerte die Stimmung ins Unermessliche.

Tatsächlich konnten wir die Ski beim Auto anschnallen. Vor lauter Schneegier bogen wir gleich in die erste Steilrinne ein, mussten aber bald wieder auf den flachen Talboden zurück. „Tamagochi“ unsere virtuelle Begleiterin zeigte uns den richtigen Weg. Im Schneetreiben und dichten Nebel führte uns Otwin mit seinem Tamagochi bis unter die steile Gipfelrinne des Monte Camicia. Nach einer nicht nur wegen des Windes lautstarken Diskussion brachen wir ab, ausreichend Stoff für die abendliche Reflektion. Vorerst galt es, bei dieser Un-Sicht exakt Spur zu fahren bis unter die Nebelschichte, aber dann ging das Freeriden los.

Der zweite Versuch auf den Monte Camicia führte uns über eine anspruchsvolle Rinne mit einer Unterbrechungstelle im 2.Grad auf den stürmischen Gipfel. Mit der bewährten Hilfe von Tamagochi überschritten wir diesen. Die Abfahrt unterhalb der dichten Nebelschicht über die weiten Hänge war genussvoll. Harrys schwarze Mamba biss voll zu und mit 2 Schwüngen hat er 300 Höhenmeter abgebaut.

Am Dienstag stand mit dem Corno Grande der höchste Berg am Programm. Mit Pickel und Steigeisen sollte es über die Südrinne auf den Gipfel gehen. Trotz sonnigen Wetters verhinderte der Sturm die Auffahrt mit den Liften. Unsere 5 Speedys vom Gatternigs Berg-Steig-Radler-Team konnten sich beim Rückmarsch endlich auspowern, während die anderen mit dem Auto zum Quartier zurückfuhren.

Mittwoch war Wechseltag - nicht nur für das Wetter zwischen Regen, Sturm und Sonne , die Unterwäsche(?), sondern auch für uns in die Maiella Gruppe nach Caramanico Terme. Wir besichtigten die vom Erdbeben zerstörte Stadt L’Aquila. Sie scheint nur durch Gerüste und Verstrebungen zusammengehalten zu werden. Vermutlich fällt alles ineinander, wenn man nur eine Stange entfernt. Zumindest einige Häuser und das Cafe am Domplatz sind bereits wieder aufgebaut.

Die Nacht beginnt sternenklar, in der Früh hört man verdächtiges Rauschen durch das Fenster. „Scheiße, nicht schon wieder!“ Während es draußen regnet, genießen wir wenigstens das Frühstück. Um 9 Uhr treffen wir uns wieder, um den Tag zu planen und tatsächlich - der Regen wird schwächer und wir brechen auf. Am S. Leonardo Pass liegt 5cm Schnee und so können wir wieder einmal direkt vom Auto Richtung Monte Amaro marschieren. Eine zuerst breite dann schmäler und steiler werdende Rinne führt 1600 Höhenmeter bis zum Gipfel. Tamagochi hat heute Ruhetag, denn die Sonne setzt sich durch und die 10cm Neuschnee glitzern im Licht. Während wir Spitzkehre um Spitzkehre höher steigen, zieht Otwin fast eine Gerade hinauf. Eigentlich wollte er von Hüftschmerzen geplagt umkehren, aber die 2 Parkemed Tabletten verleihen ihm Flügel. Der letzte Hang zum Gipfel ist steil und hart abgeblasen und die Harscheisen leisten gute Dienste. Endlich stehen wir bei Sonnenschein auf dem Gipfel und der Blick schweift bis zum nahen Meer. Die Abfahrt war ein nicht endenwollender barrierefreier Genuss. Dieser fand erst seinen Abschluss bei einer Runde Bier in einer Bar, in der uns die Einheimischen auf Salami und Käse einluden.

Am letzten Tag stieg die durch Schmerzen und Verkühlung dezimierte Gruppe über die Südflanke Richtung Monte Amaro auf. Nachdem diesmal auch das Tamagochi wegen Schnupfen ausfiel, war im Nebel Schluss. Die freien Hänge waren gut zu fahren und in Harrys präziser Spur hätte auch ein Blinder fast sturzfrei den eng gesteckten Wald bewältigt.

Bei der Heimreise hatten wir ausreichend Zeit, die Woche zu reflektieren. Mit 4 spannenden Skitouren, dem guten Essen und Unterkünften zogen wir eine durchaus positive Bilanz - und zuhause soll es ja geschneit haben.

Ein sehr persönlicher Nachsatz:
„Ein Zentimeter nach vor, etwas links, den Schuh gerade“ klick und ich stehe in der Dynafit Bindung, ohne den Vorderbacken zu sehen. Die liebevolle Art von Otwin und die Unterstützung der gesamten Gruppe ermöglichte es mir als Sehbehinderten an diesen rasanten und schweren Skitouren teilzunehmen. Wenn ich einmal bei der Abfahrt Haymo „verloren“ habe, war sofort jemand anderer zur Stelle und begleitete mich. Ohne Heidi wäre ich am prallen Frühstücksbuffet verhungert. So hat jeder beigetragen, dass ich zurecht kam und es für mich eine aussergewöhnliche Woche wurde."

Text:   Wolfgang Gabriel
Fotos
:  2016 © Otwin Klein

 
 
 
 

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