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Genuss-Schitourentage Kitzbühler Alpen 2014 (Genuss-Schitourentage Kitzbühler Alpen 2014)

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Genuss-Schitourentage Kitzbühler Alpen 2014

Genuss-Schitourentage Kitzbühler Alpen 2014

Termin: 28.02.2014 – 02.03.2014

Quartier: Neue Bamberger Hütte, Kurzer Grund 28, 6361 Hopfgarten im Brixental  

Teilnehmer: Norbert, Ronny, Rudi, Sabine, Gabi, Charly, Harald, Helga, Otwin, Ernst, Margit, Maria, Sabine und Michael.

Treffpunkt war um 09:00 Uhr in Neukirchen am Großvenediger am Parkplatz der Seilbahn. Glücklich waren alle jene, welche bereits am Vortag angereist waren und sich in der Umgebung einquartiert hatten, denn für den Rest hieß es schon um 04:00 Uhr Abreise aus Tulln. Dennoch war die Stimmung am Parkplatz bestens, die Wolkendecke hatte sich bereits gelichtet, die Temperaturen waren angenehm, alle Teilnehmer anwesend und voller Vorfreude auf das, was uns in den nächsten drei Tagen erwarten würde. In diesem Punkt  unterschieden wir (Sabine und Michael) uns vom Rest der Gruppe. Wir waren die Newbies ohne Hüttenerfahrung, mit einer Hand voll Touren in unserem Logbuch, ohne Vorstellungen, aber gekoppelt mit einigen Ängsten.

Nach der herzhaften Begrüßung war auch schon das Taxi da, welches uns zum Ausgangspunkt (Ronachwirt auf der alten Gerlos Bundesstraße) der Tour brachte.  Während der Fahrt wurden Schauergeschichten über Blasen, blutige Schischuhe und wunde Füße erzählt – aber jetzt gab es kein Zurück mehr.

Tag 1: Ronachwirt (1448 m) – Neue Bamberger Hütte (1756 m)

Distanz: 10,61 km; Aufstieg: 1080 m; Abstieg: 722 m; Dauer: 5:01‘

Strecke: Ronachwirt (1448 m) – Müller Mitternberg (1800 m) – Ronachgeier (2236 m) – Baumgartgeier (2392 m) – Breite Scharte  – Nadernachjoch (2100 m) – Streitfelderalm (1982 m) – Roßwildjoch Hütte – Neue Bamberger Hütte (1756 m)

Es war exakt 09:51 Uhr. Wir bildeten zwei Gruppen: Die Speed-Gruppe (Ronny, Rudi, Sabine, Harald, Helga, Otwin und Ernst) und die Genuss-Gruppe (Norbert, Gabi, Charly, Margit, Maria, Sabine und Michael). Es folgte ein ausführlicher LVS Check und los ging es auf einer Forststraße Tal einwärts. Das Wetter konnte nicht schöner sein, die Speed-Gruppe war nur mehr am Horizont zu sehen und nach der ersten Kehre wechselten die äußeren Gewandschichten bereits in meinen überfüllten Rucksack. Beim Anlegen des Rucksackes erinnerte ich mich schlagartig an Norberts Predigt „keine unnötigen Dinge mitnehmen, es gibt keinen Rucksacktransport,  Gewicht sparen“, aber was ist schon unnötig und 13 Kilo sind doch nicht wirklich schwer – dachte ich zumindest am Vortag beim Packen.  Danach folgte ein kurzer Sprint um den verlorenen Anschluss wieder aufzuholen (das war nicht mein letzter Fehler an diesem Tag).  Nach 500 m Forststraße verließen wir diese und folgten dem Grundsatz „eine Gerade ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten“. Ab hier ging es los mit den ersten Spitzkehren im leichten Gelände. Es folgten zur Erholung ein paar Hügel und dann ging‘s richtig los (zumindest für meine Begriffe), das Gelände wurde steiler die Bäume dichter und der Abstand zwischen den Spitzkehren immer kürzer. Das nächste Etappenziel war der „Müller Mitternberg (1800 m)“.  Dort erwartete uns bereits die Speed-Gruppe, völlig relaxed und unausgelastet, mit einem breiten Grinsen im Gesicht stand Ronny da – ich möchte nicht wissen, was er sich zu diesem Zeitpunkt dachte.  Ein Müsliriegel, ein paar Schluck Tee und weiter ging es. Nachdem wir die Baumgrenze erreicht hatten, war die Aussicht unbeschreiblich schön, zumindest für jene, welche noch die Kraft hatten, diese zu genießen. Ich sah die meiste Zeit lediglich meine Schispitzen und mein Rucksack hatte inzwischen gefühlte 50 kg. Auf einem Bergrücken ging es weiter zum  Ronachgeier (2236 m). Dort erwartete uns nicht nur die Speed Gruppe mit einem herzlichem „Berg Heil“ sondern auch ein kühles Lüftchen (ich hätte es als kalten Wind bezeichnet). Bei einer Tasse heißen Tee genoss ich den Ausblick auf den Großvenediger (3662 m), Großen Geiger (3360 m) und die Dreiherrenspitze (3499 m).  Mit Seitenwind ging es dann weiter zum  Baumgartgeier (2392 m), die Sonne gönnte sich eine kurze Auszeit, es wurde abgefellt und beide Gruppen fuhren zur Hütte ab. Beim Nadernachjoch (2100 m) verließen wir Salzburg und betraten das heilige Land Tirol. Harald, ein emigrierter Tiroler, war von da an nicht mehr zu bremsen. So ging es zügig über die Streitfelderalm (1982 m) vorbei an der Roßwildjoch Hütte zu unserem Tagesziel und Stützpunkt der nächsten Tage, zur Neuen Bamberger Hütte.

Ein warmes Glücksgefühl tat sich auf, als ich die Tourenschuhe auszog und sie für ein paar Stunden im Trockenraum zurück lassen konnte. 

Zur Hütte selbst: Wir bezogen Lager „4“, 14 Betten auf 20 m². Platz war Mangelware und das gleichzeitige An-, Aus- und Umkleiden von 14 Personen eine logistische Herausforderung.  Aber die Zimmer waren freundlich und warm, die Decken kuschelig und die Sanitärräume großzügig und blitzblank sauber. 

Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir mit Durst löschen, plaudern, Blasen vergleichen und rasten. Das Abendessen war mehr als nur reichhaltig (Suppe, Hauptspeise und Nachspeise). Und wenn es einer wirklich nicht aufessen konnte, dann fanden sich immer „Ronnys“ oder „Rudis“,  welche dafür sorgten, dass wir auch am nächsten Morgen schönes Wetter hatten. 

Gegen 21:30 Uhr gingen die Ersten zu Bett. Ich bemühte mich noch 15 Minuten durchzuhalten, verabschiedete mich lässig und schleppte mich dann die Stufen hoch ins Zimmer. Die letzte Herausforderung war das Erklimmen des Stockbettes, dann war ich im Land der Träume. – Bis 03:30 Uhr, denn da machte sich ein bösartiges Handy bemerkbar – die Weckfunktion war gnadenlos, aber wer war der Besitzer? Nach gefühlten fünf Minuten Läuten war jeder gespannt, wer sich als Erster bewegte, der Jackpot ging an Otwin und Helga. Gemeinsam brachten sie das Handy zum Schweigen. Jeder tat so, als würde er schlafen und war froh darüber, dass es nicht das eigene Handy war. Doch die Ruhe dauerte nur 10 Minuten, denn dann schlug die Schlummerfunktion des Handys erneut und gnadenlos zu. Mit einer Stirnlampe und der Helgas Hilfe gelang es dann Otwin, das Handy endgültig zum Schweigen zu bringen. Der Rest der Nacht verlief friedlich und ohne weitere Zwischenfälle.

 Tag 2: Neue Bamberger Hütte (1756 m) – Alertspitze (2449 m) – Neue Bamberger Hütte 

Distanz: 9,5 km; Aufstieg: 749 m; Abstieg: 749 m; Dauer: 5:46‘

Strecke: Neue Bamberger Hütte (1756 m) – entlang von den Wildalmseen – Schafsiedel (2447 m) – Alertspitze (2449 m) – Neue Bamberger Hütte (1756 m)


Der Tag begann gegen 06:30 Uhr, waschen, logistisch gesteuertes Umziehen und Frühstück um 07:00 Uhr. Das Frühstück war herrlich. Brot, Eier, Wurst, Käse, Marmelade, Honig, Müsli, Kaffee, Tee – es mangelt an nichts. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich beim Wirt der Hütte für die angebotene Kulinarik bedanken. Ein Mann mit dem Charme eines Grizzlybären, aber das Herz am rechten Fleck.

Um 08:00 Uhr war Abmarsch bei Bilderbuchwetter. Wie immer gab es einen LVS Check und zwei Gruppen. Ziel war der Schafsiedel – und dann sehen wir (Norbert und Ronny) weiter. Norbert hatte uns bereits geraten, alles Unnötige im Lager zu lassen. Diesmal habe ich mich daran gehalten und mich von Wechselgewand, Biwaksack, Erste Hilfe Ausrüstung, Handy, Geldbörse und Taschentücher getrennt. Wie immer hatte Norbert Recht, ich konnte die Landschaft genießen und mein Rucksack ist mir kaum mehr aufgefallen. 

Zwischen dem Unteren-, Mittleren- und Oberen Wildalmsee ging es zügig zum Schafsiedel. Das letzte Drittel des Weges bot uns wieder reichlich Gelegenheit, Spitzkehren im steilen Gelände zu üben. Zum Glück hatte uns Norbert im flachen Teil sowohl theoretisch als auch praktisch darauf vorbereitet. Am Schafsiedel (2447 m) angekommen stimmten wir Norbert zu, auch die Alertspitze (2499 m) zu bezwingen. Die Schrägfahrt entlang des Grates war teilweise vereist und respekteinflößend. Unterhalb der Alertspitze (2499 m) machten wir eine ausgiebige Pause, genossen die Sonnenstrahlen und die herrliche Aussicht auf das umgebende Panorama (Großvenediger, Wilder Kaiser, Leoganger Steinberge). Während die Speed-Gruppe die Allertspitze mit den Schiern bezwang (und danach tolle Spuren in den darunter liegenden Hang zauberte), erklommen wir (die Genuss-Gruppe) die letzten 20 Höhenmeter ohne Schi. Danach kam eine wahre Genussabfahrt. Ein Pulverschneehang, 32 Grad Gefälle (lt. Norbert), 250 m lang, einfach herrlich. Jetzt ging es in einem Talboden gemütlich weiter Richtung Bamberger Hütte. Dabei machte Margits Nase Bekanntschaft mit dem harten Untergrund einer vereisten Mulde. Es sah zum Glück schlimmer aus als es war, dennoch gab es ein paar Schrammen, welche in den nächsten Tagen leicht mittels Abdeckstift und anderen kosmetischen Tricks verschleiert werden konnten.  Danach trafen wir Helga, Otwin und Ernst von der Speed-Gruppe, welche auf einem Felsen die Sonnenstrahlen genossen. Doch wo war der Rest? Ein Blick nach rechts auf dem Gipfel und es war klar. Ronny, Rudi,  Sabine, Harald  erklommen den Grat oberhalb der Rosswildalm und würden in Kürze einen Hang (ca. 300 m, 35 - 40 Grad, jungfräulich unverspurt) bezwingen. Als Erster fuhr Rudi ein. Seine Spur war wie mit dem Zirkel gezeichnet, gleichmäßig und fast schon kitschig schön. Danach bezwang Sabine souverän den Hang. Man konnte ihr die Glückshormone schon fast aus dem Gesicht springen sehen. Jetzt ging es Harald an. Nach den ersten zwei zaghaften Schwüngen (die Einfahrt war wirklich nicht ohne) entschied er sich für einen „Kugelumschwung“. Dabei hechtet man ansatzlos aus der Schrägfahrt in Richtung Tal und ändert dabei die Fahrtrichtung um 180 Grad. Diese spezielle „Tiroler Technik“ ermöglicht ein kräfte- und schwüngesparendes Abwärtskommen im unverspurten Gelände.  Zum Schluss zeigte uns Ronny, wie Marcel Hirscher den Hang bezwingen würde. Ebenfalls ein Genuss zum Ansehen.

Jetzt fragte Norbert die Genuss-Gruppe, ob wir nicht ebenfalls Lust hätten. Bevor ich noch die Frage beantworten konnte, sagte Norbert „war nur ein Scherz, fahren wir ab“. Ich hätte zwar nicht gewusst, wie ich da hinauf gekommen wäre, aber auf die Abfahrt hätte ich mich auf jeden Fall gefreut.

Nachdem wir wieder alle auf der Bamberger Hütte angekommen sind, genossen wir noch die letzten Sonnenstrahlen, dann gab es noch eine LVS Übung (einfache Suche, Sondieren und Mehrfachverschüttung).   

Der bevorstehende Wetterumschwung kündigte sich leider bereits an. 

Das Abendessen war wieder reichlich und  gut. Und obwohl wir alle brav aufgegessen hatten, bahnte sich der Wetterumschwung mit leichtem Schneefall an. Die Stimmung unseres abendlichen, gemütlichen Beisammenseins wurde durch Norbert, dem große Bewunderung und Dank gilt, getoppt: er brachte mit seinen Mundharmonikas so viel Schwung in die Runde, dass Rudi gekonnt mit seinen Händen die Tischplatte im Rhythmus maträtierte! 

Leider machte uns das Wetter am nächsten Tag einen Strich durch die Rechnung.

Tag 3: Neue Bamberger Hütte (1756 m) – Ronachwirt (1448 m)

Distanz: 9,97 km; Aufstieg: 314 m; Abstieg: 648 m; Dauer: 3:04‘

Strecke: Neue Bamberger Hütte (1756 m) – Salzachjoch (1983 m) – Salzachalm (1795 m) – Müller Hochalm (1642 m) – Ronachwald – alte Gerlos Bundesstraße – Ronachwirt (1448 m)

In der Nacht sind 5 – 10 cm Neuschnee gefallen und die Sicht war schlecht. Ronny entschied sich für die sichere Variante über das Salzachjoch. Um Punkt 08:00 Uhr ging es nach dem obligatorischen LVS Check los. Die Speed-Gruppe ist schon bald im Nebel verschwunden, und wir folgten ihrer Spur im Neuschnee. Ich versuchte mich im Gelände zu orientieren, aber das war zwecklos. Es war kein Gipfel zu erkennen. Was erwartete mich nach der nächsten Spitzkehre? –  Überall nur eine weiße Wand.  Alleine hätte ich hier nie herausgefunden, aber zum Glück gab es ja Norbert, Ronny und GPS. Am Salzachjoch wartete die Speed-Gruppe auf uns und wir sind dann alle gemeinsam abgefahren. Über Schrägfahrten und Wanderwege querten wir die Salzachalm, die Müller Hochalm und gelangen durch den Ronachwald auf die alte Gerlos Bundesstraße. Von dort waren es nur noch 10 Minuten Fußmarsch bis zum Ronachwirt. Im Gasthof erholten wir uns bei einer guten Mahlzeit und führten die Abschlussbesprechung durch. Dann brachte uns auch schon das Taxi zurück zu unseren Autos.

Das war es leider auch schon wieder. Viel zu schnell sind die drei Tage vergangen, viel zu wenige Pulverschneehänge sind bezwungen worden, sofort würde ich wieder die Felle anlegen und die nächste Tour starten. – Es war einfach schön! Unsere (Sabines und Michaels) ursprünglichen Ängste wurden durch die nette Aufnahme in der Gruppe vom (Fön)Wind verweht, obwohl wir noch konditionellen und technischen Nachholbedarf haben.

@ Norbert und Ronny: Vielen Dank für eure Mühe. Organisation, Stimmung, Unterkunft – alles war einfach perfekt!

Euer Michael

 
 
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