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Schitourentage Kitzbüheler Alpen, 9. - 11.3.2012 (Schitourentage Kitzbüheler Alpen, 9. - 11.3.2012)

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Schitourentage Kitzbüheler Alpen, 9. - 11.3.2012

Bericht von Beate Pumpler

Nach genau zehn Jahren wählt Michi für die diesjährigen Schitourentage wieder als Ziel die Kitzbüheler Alpen und als Stützpunkt Hinterglemm. Wie gewohnt stehen bei dieser Veranstaltung sowohl schöne Touren, als auch unterschiedliche Ausbildungsschwerpunkte im Mittelpunkt. Für mich ist sofort nach lang ersehntem Veröffentlichen des Alpinprogramms für 2012 klar: Da bin ich sicher wieder dabei. Erstens sind mir die Schitourentage der letzten beiden Jahre noch in sehr schöner Erinnerung und zweitens verfolgt mich seit meinen Kindheitstagen eine gewisse Affinität ins Glemmtal.

Herzliches Wiedersehen und freudiges Kennenlernen
Da sind wir wieder als wärs erst gestern gewesen. Ich rechne kurz nach, nein, ich bin wirklich erst das dritte Mal dabei. Viele vertraute Gesichter, herzliches Wiedersehen, freudiges Kennenlernen und vor allem erwartungsvolle Vorfreude auf drei schöne Schitourentage (in der vorangegangenen Nacht hat es noch mal ordentlich Neuschnee gegeben!) zeichnet dieses morgendliche Zusammentreffen aus. 25 Teilnehmer, vom Schitourenneuling bis hin zum sehr erfahrenen alten Hasen ist wiedermal die ganze Bandbreite vertreten.

Die Gruppeneinteilung erfolgt nach Interessenslage, von sehr ambitioniert mit hauptsächlichem Tourenschwerpunkt bis Ausbildung mit Touren, und ohne vorherige Nennung der jeweiligen Gruppenleiter ist die ganze Sache noch etwas spannender. Das engagierte Ausbildungsteam setzt sich zusammen aus: Michi Rauchöcker, Ronny Mitterer, Norbert Neumayr und Theo Fritsche (mehrfacher Achttausender-besteiger).

Selbstzweifel bei Gruppenbildung
Wo sollte ich mich da heuer einreihen, wenn Pauli, dem ich vertrauensvoll die letzten beiden Kurse gefolgt bin, diesmal anderweitigen Verpflichtungen nachgeht? Schnell bilden sich Grüppchen an den einzelnen Tischen. Ich entscheide mich für mäßig ambitioniert mit Tourenschwerpunkt und befinde mich alsbald in einer illustren Schar Gleichgesinnter. Norbert als Tourenführer macht unsere Gruppe komplett. Da ich allwöchentlich bei seinem Donnerstags-Konditionstraining ganz schön ins Schwitzen komme und seinen Ehrgeiz kenne, stellen sich zumindest bei mir doch kleine bescheidene Selbstzweifel ein: werde ich mit den konditionellen Anforderungen dieser Gruppe mithalten können? Aber es bleibt mir ohnehin keine Zeit zum langen Grübeln, denn nachdem das Organisatorische erledigt ist, wollen alle so schnell wie möglich zur Tour starten. Auch deshalb, weil das Wetter sich als viel schöner zeigt als der Wetterbericht noch am Vortag verkündet hat.

Tiefschneeabfahrt vor dem ersten Anstieg
So heißt es keine Zeit verlieren und wir (Norbert, Gabi, Charly, Hannes, Gerald, Harald, Ernst und ich) machen uns auf zur ersten Tour mit dem Ziel Bärensteigkopf (2225 m). Auf den Zwölferkogel bringt uns angenehmerweise die Gondelbahn, sodass wir unsere Kräfte noch etwas sammeln können bevor wir zum eigentlichen Ausgangspunkt unserer Tour hinab fahren. Bei der Ellmaualm verlassen wir das gesicherte Schigebiet und können gleich mal eine kurze, aber pulvrig schöne Tiefschneeabfahrt genießen, bevor der unausweichlich anstrengendere Teil kommen soll. Mir ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, dass dies erst der erste kurze Pulverhang dieses Wochenendes ist und es noch reichlich Gelegenheit für Tiefschneefahrten geben wird.

Denn, ganz allgemein gesagt, ich wurde sehr schnell ziemlich bescheiden was gute Abfahrtsbedingungen betrifft. Somit ist schon ein kurzer perfekter Hang mit Pulver eine unbezahlbare Draufgabe zum Gesamterlebnis Schitourentag geworden.

Intensiveinheit Spitzkehren
Bald erreichten wir einen Hang, den Norbert sofort als ideal einstuft um uns eine erste Lektion im Spitzkehrengehen zu geben. Für manche ganz neu und für die meisten von uns eine wertvolle Technikverfeinerung: sicherer Stand, Eingrätschen, dazu stellen, Gewicht verlagern, Schuhe zusammen, Schi nach hinten, Hüfte drehen, Schi nach vorne ziehen, oder die Sache mit dem Klacken.. mir raucht der Kopf beim Zuhören. Es schaut so leicht und elegant aus, wenn Norbert es vorbildhaft vorführt.

Die Eigenversuche der Teilnehmer sind dann schon nicht mehr so elegant und wie war das jetzt? Was zuerst? Nach hinten oder Hüfte drehen oder doch nach vorne? schon wieder eingespitzelt! Warum gehts auf eine Seite immer etwas besser als auf die andere und warum schauen grad bei der schlechten Seite immer alle zu? Dieser Hang und diese Schneebedingungen verzeihen beinahe alle Fehler, sie sind ideal zum Üben. So versucht jeder für sich noch die eine oder andere Spitzkehre auch ohne wirkliche Notwendigkeit, in dem Bewusstsein, wenns mal wirklich steil wird, ist das die einzige Möglichkeit sicher um die Kurve zu kommen.

Unverspurte Tiefschneehänge flaumig weich
Weiter übers Sommertor geht es am Grat entlang schließlich zum Gipfel. Wir halten uns nicht lange auf und machen den Gruppen von Ronny und Michi, die eine Überschreitung geplant hatten und daher von der anderen Seite her aufgestiegen sind, Platz am höchsten Punkt.

Denn auf uns warten einige unverspurte Hänge, und da Theos Gruppe am Sommertor eine LVS-Übung durchführt, sind wir tatsächlich die Ersten. Ab sofort lautet das Motto kein Meter wird hergeschenkt und dank Norberts Ortskenntnissen kommen wir fast bei jedem Hang in den Genuss von noch ein paar extra-Schwüngen. Bei der Gelegenheit entwickelt Norbert auch die neue sicherheitstechnische Abfahrtsmethode des Halb-Einzeln-Abfahrens. Vorerst noch etwas erstaunt und verwirrt, machen wir uns aber sofort freudig an die Umsetzung und erklären sie für geeignet.

Schusterkogel (2207 m) Tiefschneefahren vom Feinsten
Es ist ein herrlicher Morgen und der Tag verspricht noch viel mehr. Vom Parkplatz Lengau gehts über die Saalhofalm und das Stefflkar zum Schusterkogel. Die Sonne lacht und der Schnee der staubt. Weils so schön ist, probiert Harald während der ersten Trinkpause gleich eine kurze Zwischenabfahrt. Unsere vollste Konzentration erfordert der anschließende Steilhang: Spitzkehren die Zweite!  Und da die Mittagssonne nicht nur unser Herz erwärmt, ist für so manchen die Aussicht auf eine supertolle Pulverabfahrt die Hauptmotivation um immer höher zu gehen.

Wir werden belohnt! Traumhafte Fernsicht am Gipfel und ein Gefühl des Schwebens beim Setzen der Schwünge in die unverspurten Hänge sind echt suchtverdächtig. Mir ist jetzt schon klar, dies ist wohl eine meiner wundervollsten Schitourenabfahrten. Mein Schifahrerherz frohlockt und vollzieht Freudensprünge. Also, den Höhepunkt dieses Tourenwochenendes genießen und . keinen Meter herschenken.

LVS-Übung zur Steigerung der eigenen Kompetenz
Die LVS-Übungen sind wie immer lehrreich und für jeden Schitourengeher eine unglaublich wertvolle Praxisübung. Auf allgemeinen Wunsch beschäftigen wir uns auch mit der Mehrfach-Verschütteten-Suche und merken wiedermal, wie wichtig es ist, die Handhabung des eigenen Gerätes ebenso in der Praxis zu üben. Denn das beste Gerät nützt nichts, wenn man es im Ernstfall der hoffentlich nie eintritt nicht bedienen kann.

Risikominimierung, Motivation und Nepalprojekte
Das Jugendgästehaus Zwölferblick (www.zwoelferblick.at) ist in seinem Preis-Leistungs-Verhältnis für Hinterglemm sicher unschlagbar: funktionelle Vierbett-Zimmer, reichhaltiges Frühstücksbuffet (mit frischem Obst!), mehr als ausreichendes 3-Gang-Abendessen und eine Sauna für die müden Glieder.

Der erste Abend steht im Zeichen von Gefahren sowie Risikominimierung. Michi erläutert die wichtigsten Grundbegriffe und Neuerungen der Stop-or-Go-Methode. Er demonstriert uns auch das Auslösen eines ABS-Rucksacks. Theo zeigt uns zum Abschluss den Vorspann zu seinem neuesten Vortrag "Erlebnis Berg".

Am Samstagabend entscheiden wir uns, von Theo noch wertvolle Einblicke in Motivationsverhalten und Zielerreichung zu bekommen. Er berichtet auch über seine Hilfsprojekte in Nepal, wo er seit vielen Jahren Vorhaben der Nepalhilfe Beilngries unterstützt und in diesem Rahmen schon diverse Schul-, Kinder- und Jugendprojekte verwirklicht hat. (Infos: nepal@cable.vol.at). Zum Bau der ersten Theo-Fritsche-Schule hat auch der Tullner Alpenverein 2006 mit dem Erlös aus dem 60-Jahr-Jubiläum 7.200,-- Euro beigesteuert.

Widrige Wetterbedingungen am Staffkogel (2115 m)
Wieder starten wir beim Parkplatz Lengau, kommen entlang der Loipe zur Lindlingalm (www.lindlingalm.at) und steigen dann Richtung Staffkogel auf. Leichter Schneefall, aber vor allem dichter werdender Nebel sowie mit jedem Höhenmeter stärker werdender Wind erzwingen von uns den etwas vorzeitigen Abbruch der Tour. Am Oberreiter Joch beschließen wir, nicht weiter zu gehen und umzukehren.

Null Sicht macht die Abfahrt zu einem Hinuntertasten. Sicheres Abfahren ist die Devise, sogar für die routinierten Schifahrer unter uns bloß nichts riskieren. Da links ist eine mächtige Schneewechte, wenn ihr da zu weit raus kommts, gehts nicht nur zwei Meter nach unten. Respektvoll klärt uns Norbert, dem auf diesem Berg jede Latsche bekannt ist, auf. So gehts im Schneepflug Bogen für Bogen schön langsam knapp hintereinander wieder Richtung Tal. Die Abfahrtsdisziplin unter diesen Bedingungen ist äußerst lobenswert.

Gemütlicher Ausklang in der Lindlingalm
Alle drei Gruppen erreichen gemeinsam wieder die Lindlingalm, wo wir uns in der gemütlichen Zirbenstube für die Heimfahrt stärken, die vergangenen Tage nochmals Revue passieren lassen und in dem Bewusstsein Abschied nehmen: die gemeinsamen Erlebnisse der letzten Tage werden für alle verbindend bleiben.

In diesem Sinne nochmals Danke an alle Tourenführer für die vielen Tipps und Hinweise, die vielen sichtbaren aber auch unsichtbaren Bemühungen, ohne die keine einzelne dieser Touren und schon gar nicht das gesamte Wochenende unvergesslich für alle Teilnehmer bleiben würde.

Im Namen aller: Auch nochmals eine besondere Danksagung an Michi, für die wiedermal perfekte Organisation und .... wir freuen uns schon jetzt auf die Schitourentage des OeAV Tulln im Jahr 2013.

Beate Pumpler

Zu den Fotos der Schitourentage.

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