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Klettertage im Grazer Bergland, 8. - 10. Juli 2011 (Klettertage im Grazer Bergland, 8. - 10. Juli 2011)

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Klettertage im Grazer Bergland, 8. - 10. Juli 2011

Bericht von Barbara Timmer 

Das Grazer Bergland mit seinen schönen Felswänden im Norden des grünen steirischen Hügellands war auch dieses Jahr wieder Ziel der Tullner Klettertage. Über 1000 Routen in allen Schwierigkeitsgraden finden sich in der Gegend um die Rote Wand, die Bärenschützklamm und das Brunntal. Es locken Routen mit klingenden Namen wie Sanduhrenparadies, Grastöterdiagonale, Eldorado, Winnetouweg, Serengeti oder Krabbelstube, alles schöne Mehrseillängentouren mit fast schon mediterranem Charakter. Der schöne, griffige Kalk, die wetterbegünstigte Lage und die außergewöhnlich gute Betreuung haben uns auch dieses Jahr wieder begeistert, wie mein Rückblick zeigt.

Wiedersehen im Klettergarten
Wie in den Vorjahren haben wir uns Freitag früh im Klammgraben in der Breitenau getroffen, der Klettergarten bietet ein perfektes Übungsgelände mit herrlichen Platten zum Warmklettern. Diesmal sind es elf Kletterinteressierte; die meisten haben schon mindestens einmal an den Klettertagen teilgenommen, aber auch drei Kletternovizen haben sich dazugesellt und sind neugierig auf die ersten Erfahrungen abseits versicherter Klettersteige. Das Wiedersehen mit den bekannten Gesichtern ist sehr herzlich, die Vorfreude aufs Klettern und die Auszeit vom Alltag ist deutlich spürbar.

Das Betreuerteam vom Tullner Alpenverein mit Michael, Norbert, Georg und Herbert ist wie immer mit guter Laune, Begeisterungsfähigkeit und viel Klettererfahrung dabei. Sie werden diesmal von Manuel, einem Grazer Studenten vom AV Gleisdorf unterstützt, da Alfred aus gesundheitlichen Gründen leider nicht teilnehmen konnte. Manuel, ein versierter Sportkletterer und geschulter Kletterpädagoge ist Dank Michis Überzeugungskünsten netterweise kurzfristig eingesprungen.

Üben, vertrauen und sich trauen ...
Das Wetter kündet schon in der Früh einen heißen Julitag an, erstaunlicherweise blieb es bis zum Abend ohne Wärmegewitter stabil. Nach einer notwendigen Auffrischung von Knotenlehre, Sicherungstechnik und Standplatzbau lockt dann der Fels. Die kleinen Zweiergruppen bieten viel Möglichkeit zum Ausprobieren, Üben und Wiederholen des Gelernten. Und das ist oftmals noch eine Herausforderung: Den Körperschwerpunkt an die Wand, stabile Position suchen, nicht mit den Armen hochziehen, nicht zu viel Kraft, Fokus auf die Füße, nicht zu hoch treten, dem Tritt vertrauen und sich trauen, ... und so vieles mehr an das man denken könnte. Nicht umsonst heißt es wohl Erst denken, dann klettern. Die intuitive Eleganz, die beim Vorstieg der Übungsleiter zu beobachten ist, spornt an. Bei der Nachahmung zeigt sich jedoch, dass das so einfach Aussehende doch seine Tücken hat. Aber die Schlüsselstellen steigen sich beim zweiten oder dritten Versuch schon viel kraftsparender und leichter als zu Beginn.

... bringen Erfolgserlebnisse und Genuss
Diese kleinen Erfolgserlebnisse und die Überwindung der Schwerkraft auf der Platte sind Belohnung und weiterer Ansporn. Eine Route in Mehrseillängen mit Abseilen rundet den Klettertag dann ab die nicht zu steilen Platten in der zweiten Seillänge sind ein reiner Genuss! Auch die Kletterneulinge Hermann, Eddi und Georg stellen sich der Herausforderung mit Mut und vollem Einsatz, die erfolgreiche Bewältigung und das Abseilen tröstet über ein paar blutige Schürfwunden an den Knien.

Relaxen und Kraft tanken beim Frankenhof
Der gastliche Frankenhof ist wieder unser Basislager, schön gelegen auf einem grünen Hochplateau mit Rundumsicht auf die Almen und mit einem wunderschönen Bauerngarten. So kommen Salat und Gemüse ganz frisch aus dem Garten auf den Tisch! Nach dem Klettertag lockt mich in der Abendsonne die bequeme Liegeschaukel, auch die kühlen Getränke finden Anklang! Andere erkunden die Slackline, die Georg zwischen zwei Bäumen spannt: Beim Balancieren hat die Jugend ganz klar die Nase vorn und der Selbstversuch zeigt: Was so einfach scheint, ist doch schwierig! Georg und Manuel unterstützen mit Hilfestellungen und wir trainieren lachend unseren Gleichgewichtssinn. Der Abend klingt mit einem Kletterlehrfilm aus, der die wichtigsten Strategien der Partner- und Selbstsicherung, der Seil- und Klettertechnik anschaulich darstellt. Die Teilnehmer, geschafft vom ersten Klettertag, verabschieden sich schon früh, um fit für den nächsten Tag zu sein. Nur die Betreuer sind ausdauernder und wundern sich über die müde Truppe.

Verlängerter Zustieg wegen Dorffest
Für den ersten Tag haben wir uns für das Sanduhrenparadies entschieden, eine Tour mit einem fast zweistündigem Zustieg, im Grazer Bergland fast ein Garant für eine freie Wand. Das Dorffest in Mixnitz mit einer Sperrung der Zufahrt zum Parkplatz der Bärenschützklamm verlängert den Anstieg unfreiwillig, aber der anfänglich gemeinsame Weg mit Norberts Gruppe macht diesen kurzweilig. Nachdem wir die Mautstelle auch ohne große Verhandlungstaktik als Kletterer kostenfrei passieren dürfen, geht es durch richtige Brennesselwälder auf Steigspuren steil hinauf, ein schweißtreibender Anstieg in der Julisonne. Nachdem wir den Einstieg endlich gefunden haben, steht dem Klettergenuss im 5ten Grad nichts mehr im Weg. Wasserzerfressene Platten mit vielen Sanduhren säumen die Route und erklären den Namen, die fast senkrechte Südwand hat anfänglich schattige Standplätze, die wir sehr zu schätzen wissen. Die vierte Seillänge hats mit einer 6-er Stelle in sich und ist herausfordernd, mit Michis Hilfestellungen, Anstrengung und Ganzkörpereinsatz meistern wir die Schlüsselstelle.

Begeistert von der Schlangengrube und Manuels Extraservice
Erschöpft und stolz erreichen wir nach einer abschließend schönen Schrofenkletterei den Ausstieg. Dort finden sich im Gebüsch versteckt sonnengereifte, aromatische Walderdbeeren, eine wunderbare Belohnung, die Michi und Thomas meist übersehen! Erst beim Rückweg in der Klamm werden Sommerhitze und Erschöpfung spürbar, der letzte Extra-Kilometer vom Parkplatz zieht sich nun in die Länge. Dennoch sind wir als eine der ersten Gruppen am Frankenhof die anderen berichten dann auch von ausgedehnten Touren. Herbert und seine leistungsstarke Gruppe habens nicht bei einer Route belassen, sondern gleich eine zweite angehängt. Die einzige reine Damenseilschaft der Runde, Sissy und Beate, berichtet sichtbar begeistert von der Schlangengrube und Manuels tollen Kletterführerqualitäten. Fürsorglich hatte Manuel seinen zwei Damen in den Schlüsselstellen Bandschlingen als Aufstiegshilfen vorbereitet, ein wahrer Service! Und Schlangen wurden keine gesichtet kein Wunder, dass sich am nächsten Tag gleich mehrere Gruppen für die diese relativ neue Tour interessierten!

Beates belebende Hände
Der Abend klingt gemütlich aus wir sind verwöhnt von der Abendsonne, genießen die gute Küche und tauschen unsere Erlebnisse aus. Ein besonderes Wohlfühlerleben wartet auch noch auf uns: Für verspannte Muskeln, müde Körper und schmerzende Glieder gibt es eine helfende Hand: Beate belebt mit Akupunktmassage müde Geister und Körper. Nach einer kurzen Behandlung ist meine Erschöpfung wie weggeblasen und ich fühle mich wieder frisch und neu belebt! Das Credo der Gruppe ist ganz klar: Beate muss einen fixen Startplatz für die kommenden Kurse bekommen, mit all unserer Überzeugungskunst versuchen wir, sie auch für den Schitourenkurs anzuwerben. Wir hoffen, Du hast Dich dafür gewinnen lassen, Beate! So sind wir fit für das abendliche Singen: Sissi mit ihrer Gitarre, Gerald mit den Trommeln und ihre umfangreiche, schon bekannte Liedersammlung sorgen für gute Stimmung und wir sitzen an diesem Abend noch gerne lange beisammen.

Auch die Kletterneulinge verschieben ihre eigenen Grenzen
Für den nächsten Tag haben wir eine gemütlichere Tour gewählt. Norbert und seine Gruppe begleiten uns auf dem Winnetouweg, ein Stück wilder Westen, das sich wohl auf den steilen und zugewachsenen Zustieg bezieht. Es finden sich schöne Grate, Pfeiler und Platten, unterbrochen durch begrüntes Gehgelände und wunderschöne aussichtsreiche Standplätze mit Blick über das Murtal. Zwei anspruchsvolle Stellen fordern uns dann doch. Gerade an einem Kamin zeigt sich, dass es mir an Grifftechniken und dem Erkennen von Griffmöglichkeiten noch fehlt. Gut, dass uns Michi stets geduldig zur Seite steht und für alle Fragen und Probleme ein offenes Ohr hat das motiviert zum Ausprobieren und zur Überwindung der eigenen Grenzen! Bewundernswert ist, dass die Kletterneulinge Hermann, Eddi und Georg uns schon so schnell und geschickt folgen so können wir den Ausstieg nach 12 Seillängen gemeinsam genießen. Auch hier locken wieder die reifen Walderdbeeren, ein idealer Rastplatz mit wunderschöner Aussicht!

Sicherheit und Selbstvertrauen für erfolgreiche Vorstiegsversuche
Am Nachmittag trudeln im Frankenhof so langsam die einzelnen Gruppen ein, bereit für eine Dusche und die wohl verdiente Stärkung vor der Heimreise. Kaum zu glauben, dass die Tage so schnell verflogen sind! Die zufriedenen Gesichter und die vielen positiven Rückmeldungen der Teilnehmer beim Abschlussessen am Frankenhof lassen nur einen Schluss zu: Es waren rundum gelungene Tage! Neben den erlebnisreichen Touren, der professionellen und gleichermaßen freundschaftlichen Führung sowie den Gemeinschaftserlebnissen ist für mich persönlich der Zuwachs an Körpergefühl, Sicherheit und Selbstvertrauen beim Klettern ein unbezahlbarer Gewinn. Was für eine Freude und ein rauschendes Erfolgsgefühl als ich mich in den darauffolgenden Urlaubstagen am Gardasee gleich in der ersten Tour in den Vorstieg wage und mit einem gehörigen Adrenalinkick mein Ziel voller Stolz erreiche! Vor den Klettertagen hätte ich mir das noch nicht zugetraut.

Erfahren der eigenen Möglichkeiten
Dieses intensive Erfahren der eigenen Möglichkeiten und Grenzen im Fels und das Abenteuer fernab des Alltags sind unvergessliche Erlebnisse dafür ein ganz herzliches Dankeschön an Michi, der das wieder möglich gemacht hat! Er hat uns nicht nur sicher geführt, sondern die Klettertage mit Herzlichkeit, Kompetenz und viel persönlichem Einsatz organisiert! Ein großes Dankeschön auch an Norbert, Georg, Herbert und Manuel, die Ihr Wissen gerne und mit viel Engagement an den Kletternachwuchs weitergegeben haben!

Die Tullner Klettertage wie auch Skitourentage zählen nun schon seit drei Jahren zu den sportlichen Highlights unseres Jahres und auch diesmal war das gemeinsame Klettern und Zusammensein wieder ein Ereignis, an das wir gerne immer wieder zurückdenken. Wir hoffen, dass wir beim nächsten Mal wieder dabei sein dürfen und freuen uns auf ein Wiedersehen!


Barbara Timmer 

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