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Klettersteige in den Steiner Alpen 13. - 15.7.2007 (Steiner Alpen)

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Klettersteige in den Steiner Alpen 13. - 15.7.2007

Bericht: Robert Schwarz

 

Wolkenloser Himmel, ungewöhnliche Fernsicht, zutrauliche Steinböcke und interessante Klettersteige in (noch) großteils wenig besuchtem Gebirge.

 

Ziel unserer Fahrt war der südöstlichste Punkt des Alpenbogens, die Steiner Alpen. Diese liegen nur rund 20 km Luftlinie südlich von Völkermarkt, unmittelbar nach der Grenze in Slowenien und überschreiten mit einer Vielzahl von Gipfeln noch einmal die 2.000 Meter-Marke.

Freitag: Nach dem Hüttenaufstieg über 2 Klettersteige auf den Baba

Nach einer angenehmen Anreise am Freitagmorgen parkten wir unser Auto im Talschluss von Jezersko, gleich nachdem wir über den Seeberg-Sattel nach Slowenien eingereist waren. Um ca. 10:15 begannen wir mit schwerem Gepäck den Hüttenaufstieg zur Cseska Koca, einer gemütlichen Hütte am Fuße der Nordwand des Grintavec, des höchsten Berges der Steiner Alpen (2.558 m). Nach einer Stärkung mit einer Pilzsuppe starteten wir bald nach 12:00 bei wolkenlosem Himmel zu unserem ersten Ziel der Baba (2.127 m). Diese ist zwar nicht so hoch, liegt aber den Nordwänden vorgelagert und bot daher einen guten Überblick über die Gipfel und Grate, die wir in den nächsten zwei Tagen ersteigen, bzw. überschreiten wollten. Zuerst mussten wir aber ohne viel Höhengewinn auf einem Klettersteig in rund 1,5 Stunden zur Ledineh-Hütte wechseln. Erst dort begann der Aufstieg auf die Baba auf einem interessanten Klettersteig durch die Westflanke. Besonders in Erinnerung blieb die Durchsteigung einer gut 150 Meter hohen steilen Platte.


Nach einer ausgiebigen Gipfelpause, während der wir das Panorama genossen, ging es an den Abstieg. Diesmal nicht über den Klettersteig, sondern in einem Bogen über die Ostseite auf einfachen Steigen allerdings war dabei auch ein größerer Gegenanstieg zu bewältigen. Bei der Ledineh-Hütte war noch Zeit für eine Kaffeepause, bevor wir uns auf dem uns nun schon bekannten Klettersteig zurück zur Cseska Koca machten, wo wir um ca. 19:30 ankamen. Immerhin waren an diesem Tag rund 1.500 Hm im Aufstieg und rund 900 Hm im Abstieg sowie auch eine beachtliche Wegstrecke zu bewältigen.

Samstag: 500 Hm durch die kühle Nordwand

Gut ausgeruht starteten wir am Samstagmorgen zu unserer längsten Tour, die uns über drei Gipfel führen sollte. Mit einem ausgiebigen Frühstück im Magen brachen wir knapp vor 7:00 auf. Fast eine Stunde dauerte der Aufstieg über zuerst festen, später losen Schutt, bis wir zum Einstieg des Klettersteiges kamen, der uns auf den Sattel (Mlinarske Sedlo) zwischen Grintavec und Dolgi Hrbet bringen sollte. Dieser Klettersteig überwindet ca. 500 Hm und schlängelt sich, nur an den notwendigsten Stellen mit Drahtseilen gesichert, durch die kühle Nordwand. Am Sattel erwartete uns die Sonne am wolkenlosen Himmel und wir wünschten uns im Laufe des Tages öfter in die kühle Nordwand zurück.

 

Über einen Grat auf  Dolgi Hrbet und Skuta

Vom Mlinarske Sedlo eine Stelle, an der sich viele Wege treffen führte uns ein Klettersteig auf den Dolgi Hrbet (2.473 m). Der Klettersteig folgte ziemlich dem Gratverlauf gelegentlich in die Flanken ausweichend und war auch nur an den heiklen Stellen versichert. So wich der Steig einmal in die Nordwand aus, um über eine senkrechte Wandstelle wieder den Grat zu erreichen. An dieser senkrechten Stelle konnte man bis an den Wandfuß hinunterschauen.


Am Gipfel des Dolgi Hrbet genossen wir die Gesellschaft eines zutraulichen Steinbockrudels. Vom Dolgi Hrbet folgte der Weg weiter dem Gratverlauf in kurzweiligem auf und ab mit einigen interessanten Klettersteigpassagen. Das letzte Stück auf die Skuta (2.532 m) war nur Wanderweg im Schutt.


Vom Gipfel der Skuta hatten wir eine für den Hochsommer ungewöhnlich gute Fernsicht. Im Norden die Hohen Tauern der Großglockner und die Hochalmspitze deutlich zu erkennen. Im Westen die Julischen Alpen mit dem Triglav. Im Süden ragten einige Gipfel des dinarischen Gebirges über den Dunst und das Meer war zu erahnen. Gegen Osten schachtelten sich viele Hügelketten hintereinander, letztlich in die pannonische Tiefebene übergehend. Für uns ungewohnt war das Fehlen von Gipfelkreuzen.

 

Trotz sengender Sonne noch ein  3. Gipfel die Koroska Rinka
Auf der Skuta war nun die Entscheidung fällig, ob wir auf dem Herweg auch wieder zurückgehen (kürzer), oder ob wir auch den 3. Gipfel noch anpeilen. Da wir gut in der Zeit lagen und keine Müdigkeitserscheinungen vorhanden waren, fiel die Entscheidung natürlich für das Weitergehen. Zunächst war allerdings der Abstieg von der Skuta zu bewältigen, der auf dieser Seite keinerlei Seilversicherung aufweist, dafür aber brüchiges Gestein. Mit entsprechender Vorsicht kamen wir gut hinunter und hatten jetzt noch gut 400 Hm wieder aufzusteigen, um auf den 3. Gipfel die Koroska Rinka (2.433 m) zu kommen. Hier machte sich die Sonne besonders bemerkbar. Aber auch dieser Gipfel hielt unserem Sturm nicht stand. Gegen 15:00 war auch dieser Gipfel gefallen.


Gestärkt durch das Erreichen unserer Ziele begannen wir den Abstieg durch die Nordwand. Teilweise gesichert, erforderte auch dieser Klettersteig wegen des brüchigen Gesteins noch einmal große Vorsicht. Um ca. 16:00 erreichten wir die Ledineh-Hütte, wo wir wieder eine Kaffee-Pause machten, ehe wir den letzten Rest des Weges auf dem uns nun schon so bekannten Verbindungsklettersteig zur Cseska Koca in Angriff nahmen. Nach einem langen Tag (ca. 1.500 Hm im Auf- und Abstieg und einer lange Wegstrecke, reine Gehzeit gegen 9 Stunden) hatten wir uns ein gutes Abendessen verdient.


Sonntag: auf den höchsten Gipfel den Grintavec
Nach den erfolgreichen ersten zwei Tagen erwartete uns auch am Sonntag ein wolkenloser Himmel und ein neues Ziel der Grintavec. Mit 2.558 m der höchste Berg der Steiner Alpen. Wieder brachen wir zur gewohnten Zeit auf und erstiegen zuerst wieder den Mlinarske Sedlo. Dort folgten wir dem Grat allerdings in die entgegengesetze Richtung und erreichten über einen unschwierigen Klettersteig über den kleinen Grintavec die Gipfelpyramide des großen Grintavec. Auf nun unschwierigem Weg erreichten wir den bereits gut besuchten Gipfel (er ist von drei Seiten zu erreichen) und genossen wieder den Rundblick. Leider war auch hier die Zeit beschränkt und wir stiegen auf dem gleichen Weg wieder ab. Nach einem letzten Zwischenstopp auf der Hütte, wo wir unsere Rucksäcke mit dem Hüttengepäck (Hüttenschlafsäcke, Wechselwäsche...) auffüllten, begann der letzte Abstieg zum Auto und die Heimreise. Auch an diesem letzten Tag kamen einige Höhenmeter zusammen: rund 1.000 im Aufstieg und fast 1.700 im Abstieg.

Nach einem erfrischenden Bad in einem See fuhren wir müde, aber sehr zufrieden nach Hause.

 

Robert Schwarz

Zu den Bildern von diesem Wochenende.

 
 
 

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