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Für freie Betretbarkeit in den Bergen (Berge bald Tabuzone für Freizeitsportler?)

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Für freie Betretbarkeit in den Bergen

Warntafel am Haiminger Sattel, Richtung Feldringalm. Foto: Alpenverein/Peter Kapelari
Warntafel am Haiminger Sattel, Richtung Feldringalm. Foto: Alpenverein/Peter Kapelari

Der Streit um die Naturraumnutzung geht in die nächste Runde: Nach Jägern und Seilbahnern, die auf Sperrgebiete pochen, werden nun auch Stimmen der Grundeigentümer laut. So rüttelt etwa die Klagsandrohung einer Agrargemeinschaft zusätzlich an der freien Betretbarkeit in den Bergen. Der Oesterreichische Alpenverein (OeAV) fordert ein klares Bekenntnis der Politik zur Wegefreiheit. 

Sind Skitourengeher und Wanderer künftig nur mehr ungebetene Gäste in der Tiroler Bergwelt? „Angesichts der Forderungen nach immer mehr Betretungsverboten, ist dieses Horrorszenario gar nicht so weit hergeholt. Dass sich jetzt auch noch die Grundeigentümer mit Jägerschaft und Seilbahnern verbünden, lässt bei uns endgültig die Alarmglocken schrillen“, sagt Alpenvereinspräsident Dr. Andreas Ermacora. „Den Freizeitsportlern wird Stück für Stück von ihrem Erholungsraum genommen – so lange, bis sie schließlich straffällig werden, wenn sie einen Fuß auf die falschen Berge setzen. Dabei geht es den Verfechtern der Sperrgebiete nicht annähernd um den Naturschutz, sondern um die Durchsetzung ihrer eigenen Interessen. Sei es das Ausleben der Jagdleidenschaft oder die Schaffung von ‚Ersatzruhezonen‘, um andernorts die Pistenflächen weiter auszudehnen“, so Ermacora. 

Harter Gegenwind von den Agrargemeinschaften

Neu ist nun, dass sich auch die Agrargemeinschaften an der Diskussion beteiligen und den Kurs der „Rädelsführer“ unterstützen. So ging beim Alpenverein unlängst das Schreiben eines Rechtsanwalts ein, der im Auftrag einer Tiroler Agrargemeinschaft mit einer Klage droht. Die in einer Alpenvereinskarte veröffentlichten Skitouren würden eine nachhaltige Störung des Wildbestandes bedingen und müssten mit sofortiger Wirkung aus den Karten entfernt werden.

Wanderer und Skitourengeher als Sündenböcke

 „Auch der ‚nicht bewaffnete Naturbegeisterte‘ würde sich gerne frei bewegen und dabei frei lebende Tiere beobachten können, ohne sie damit zu stören. Es ist nicht fair, wenn die Jägerschaft Wanderer und Skitourengeher unter dem Deckmantel des Naturschutzes zu Sündenböcken für die eigenen Versäumnisse stempelt“, betont DI Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie im Alpenverein.

Gegen kollektive Verurteilung und Betretungsverbote

Hier knüpft auch die Leiterin der Abteilung Raumplanung und Naturschutz, MMag.a Liliana Dagostin, an: „Es ist zynisch, wenn ausgerechnet die Jägerschaft vom Lebensrecht der Wildtiere spricht. Im Vordergrund stehen doch ganz andere Interessen. Der Alpenverein setzt sich seit Jahrzehnten für den Natur- und Umweltschutz ein und arbeitet konstruktiv an Lenkungsmaßnahmen und einer Sensibilisierung der Freizeitsportler für einen respektvollen Umgang mit der Natur. Mögliche Lösungsansätze könnte auch das Projekt ‚Miteinander im Bergwald‘ bieten. Die Erholungssuchenden aber kollektiv zu verurteilen und im vielgelobten Tourismusland Tirol zunehmend Betretungsverbote auszusprechen, ist grundverkehrt. In dieser Entwicklung wird der Alpenverein auf jeden Fall Widerstand leisten.“ 

Der Oesterreichische Alpenverein (OeAV) fordert ein klares Bekenntnis der Politik zur Wegefreiheit und gegen die Kriminalisierung von Erholungssuchenden. Die Wegefreiheit im Bergland müsse, wie in anderen Bundesländern auch, endlich in einem Landesgesetz verankert werden.

Skitour im Stubai  Foto: Alpenverein/Peter Kapelari
Skitour im Stubai Foto: Alpenverein/Peter Kapelari
 
 
 

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