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20 Antworten/Entgegnungen auf Halb- und Unwahrheiten (Kurtaxe für Hütten: no go)

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20 Antworten/Entgegnungen auf Halb- und Unwahrheiten

Schutzhütte ja, Berghotel NEIN
Schutzhütte ja, Berghotel NEIN

zum Artikel Kurtaxe "Angriff auf den Alpenverein"  in der Tiroler Tageszeitung vom  20.12.2019

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“. Es wird wohl niemand so naiv sein, zu glauben, die Reaktion der Pitztaler und Ötztaler Touristiker, Seilbahnkaiser und einiger Politiker sei keine Racheaktion gegen den Alpenverein.

Sie haben sich zumindest in diesem Fall klar als Feinde des Alpenvereins geoffenbart; sie arbeiten teils mit Fake-news und Unterstellungen, generalisieren regionale Einzelfälle; 

sie entlarven sich als selbst ernannte, teils nicht gewählte, „Oberlehrer der Nation“ und Lobbyisten, die alles unter ihre Kontrolle bringen wollen und im Gestern verharren.
Klimakrise - ein Fremdwort. Overtourismus – nur in Venedig. Ausverkauf der Alpen – eine Schimäre. Übererschließung – vielleicht in Frankreich. Zerstörung alpiner Umwelt und Einzigartigkeit unserer Gletscher  - vielleicht in  der Arktis.

Unsere 120.000 Alpenvereins-Mitglieder allein in Tirol werden sich genau anschauen und es sich zur nächsten Wahl merken:

  • wer die Feinde des Alpenvereins, des Hüters und Anwalts der alpinen Natur und Umwelt“ sind;
  • wer als Politiker und Partei diese Interessen Tirols nicht vertritt sondern missachtet; 
  • wer dagegen arbeitet, wer neue Skipisten ohne Genehmigungen goutiert; Steuermillionen den Liftkaisern am liebsten taxfrei und an Vorschriften vorbei in den... schieben würde;
  • und wer es zulässt, dass unser aller Bergwelt als schützenswertes Allgemeingut zur Profitmaximierung Einzelner missbraucht wird.

Zur Richtigstellung unwahrer Behauptungen bzw. zur Aufklärung:

1.    60 Cent pro Übernachtung für den Hüttenwirt: Einzelfall; schlecht verhandelt. Die meisten Sektionen zahlen bis zu 20 Prozent.

2.    Bundesförderung für Hütten pauschal ohne Abrechnung: (Hörl): Falsch. Förderung beträgt nicht 4 Mio sondern 2,3 Mio Euro. Alle Hüttenvorhaben werden (und müssen) selbstverständlich projektbezogen abgerechnet (werden).

3.    Die Tiroler Landesförderung für Hütten und Wege der Tiroler Alpenvereinssektionen ist seit Jahren gleich niedrig: Für Schutzhütten 1973 Euro pro Hütte und Jahr; oder ohne Hütten gerechnet wären es 10 Euro pro km alpiner Weg pro Jahr. 
Den Rest auf die tatsächlich immens höheren Kosten für die Instandhaltung der teils Extremlage gelegenen 38 Schutzhütten von 14 Tiroler Alpenvereinssektionen als Eigentümer dieser Hütten finanzieren die Mitglieder dieser Sektionen, mit Beihilfen des Gesamtvereins, also auch wieder der Mitglieder, auch aus den Erlösen einer Hütte, sofern diese überhaupt etwas abwirft.

4.    Für laufend notwendige Investitionen, teils durch Behördenauflagen vorgeschrieben, müssen sich Eigentümersektionen teils erheblich verschulden, wofür die ehrenamtlichen Funktionäre auf Jahre hinaus haften.

5.    Schutzhütten der Kategorie I, also in Extremlage sind überwiegend  nur während  der Sommersaison bewirtschaftet; sollten also in 3 - 4 Monaten das erwirtschaften, dass sowohl eine Pächterfamilie davon überleben kann, als dass auch die Eigentümersektion wirtschaftlich in die Lage versetzt wird, Investitionen zu finanzieren, ohne die eigenen Mitglieder laufend um Spenden betteln zu müssen, oder ihre Mitgliedsbeiträge zu Lasten anderer Vereinsaufgaben überproportional für Hütten aufwenden zu müssen.

6.    Wir finanzieren größtenteils selbst: Info-Medien, Homepage, Folder, Prospekte, Karten, Postkarten für Hütten und Wege;

Wir finanzieren Notfallausrüstung, Bergrettungsgeräte auf den Hütten, Biwaks, Sicherheitseinrichtungen wie Lawinen-LVS-Trainings-Suchfelder, check-points,  Hinweistafeln und Card-Folder für Sommer- und Winterbergsteigen, Skitouren, Klettersteige, Mountainbiken, die auf den Hütten aufliegen.

7.    Wir bezahlen für tiefer gelegene Hütten bzw. Kat.II-Hütten Kurtaxe, ohne Anspruch auf Zuwendungen seitens der Tourismusverbände.

8.    Wir betreiben in den Sektionen alpine Auskunft für jedermann, alpine Aus- und Weiterbildung, bieten kostenlose alpine Infos; sorgen uns für Unfallverhütung, -vermeidung und Erste Hilfe Angebote.

9.    Beim Land stößt der Alpenverein seit Jahren auf taube Ohren, den Sockelbetrag der Beihilfe für alpine Infrastruktur anzuheben. Er scheint eingefroren und ist mehr ein Trinklgeld als eine wirkliche wertschätzende Unterstützung.

10. Ein Gutteil der Erhaltung der alpinen Infrastruktur, sowohl der Hüntteninstandhaltung als auch der Wegebetreuung, erfolgt ausschließlich durch ehrenamtlich Tätigkeiten vieler Funktionär*innen und freiwilliger Helfer*innen. 
Die Äußerungen besagter Politiker und Touristiker in der TT vom 20. Dez. stehen dazu im krassen Gegensatz. Sie sind eine grobe Missachtung der Wertschätzung dieser freiwilligen ehrenamtlichen Tätigkeit des Alpenvereins für die Allgemeinheit, für die Touristen wie für den Tourismus (und nicht nur für die eigenen Mitglieder!). 
Sie zeigen vielmehr das wahre Gesicht, was diesen Personen die sonst von den Politikern so groß gerne hinausposaunte Belobigung der Ehrenamtlichkeit in der Realtität tatsächlich wert ist. Nämlich nix!

11. Schutzhütten sind generell keine „komfortablen Berghotels“. Allein die Lage, das Versorgungsproblem und Zulieferung (mit Materialseilbahn, Hubschrauber oder auch immer noch Träger), die Witterungsverhältnisse, Wasserknappheit bei allen Hütten oberhalb der Waldgrenze bzw. Quellhorizonte sprechen klar gegen diese Bedingung. Kein Hotel wird den Gästen ein Bett mit Hüttendecken und eigenem schlafsack offerieren! 
Ich kenne keinen Campingplatz, der mit solchen Grunderausforderungen zu tun hat.

12. Ein qualitativ gutes Essen ist kein Luxuskomfort, sondern Wertschätzung der regionalen Erzeuger und sehr bemühter Hüttenbewirtschafter. Ein Tiroler Knödel oder Schweinsbraten ist heute auf einer Hütte oft besser als in einem Talhotel.

13. Zum Glück haben wir in Tirol – anders als Lukas Scheiber vom Ramolhaus – viele sehr gute Pächterfamilien, die „ihre“ AV-Hütte nicht nur aus Tradition betreiben, sondern aus Überzeugung, aus Liebe zum Beruf, als Stützpunkt-Angebot für den Bergtouristen innerhalb der großen Alpenvereinsfamilie wie auch für alle anderen Bergliebhaber. 

14. Massentourismus: „Haltet den Dieb“ scheint bei den im TT Artikel genannten Personen die Devise zu sein, um nicht selber über das Problem eines lokalen Overtourismus in manchen Gegenden nachdenken zu müssen.

15. Es gibt Dutzende alpenüberquerende Trekkingrouten, aber keine wird so stark von den Medien selbst (insbesondere in Deutschland) beworben wie der E5, Oberstdorf-Meran. Daher gibt es hier tatsächlich zu viel „Tourismus“ mit Problemen bei Hüttenunterkünften. Die Hütten an den allermeisten anderen Routen wären froh, hätten sie einen Teil dieser Nächtigungen, um die eigene Bilanz aufzubessern.

16. Es gibt unter den Tiroler AV-Schutzhütten nahezu keine mit einem zu kleinen Bettenangebot. Die wenigen Hütten mit sehr guter Ertragslage tragen jedoch wesentlich dazu bei, dass die Eigentümersektion damit andere umsatzschwächere Hütten mitfinanzieren kann.

17. Die AV-Sektionen und Hütten betreiben gezielt Besucherlenkung durch ihr konsequentes alpines Wegenetz.

18. Wegeerhaltung: Die Tiroler AV-Sektionen betreuen in ihren Arbeitsgebieten nach wie vor 7500 km alpine Steige. 
In den meisten Sektionen ist die Wegehaltung nach wie vor eine ehrenamtliche freiwillige Tätigkeit der Mitglieder.

19. Bei weitem nicht überall leisten TVB oder Gemeinden einen finanziellen Beitrag dazu. 
Keine Sektion könnte sich bezahlte Wegemitarbeiter leisten.

20. Ohne den Alpenverein und den anderen alpinen Verbänden gäbe es weder in Tirol noch in Österreich den „wanderbaren Sommer, kein erwanderbares Berg-Österreich“. 

Plus sieben Argumente aus persönlicher Alpenvereinstätigkeit seit 30 Jahren

1.    Ehrenamtlich, freiwillig und ohne Aufwandsentschädigung, aber mitverantwortlich, bin ich seit 30 Jahren „im Dienste des Alpenvereins“ für die Erhaltung von Alpenvereins-Schutzhütten und alpinen Wegen tätig, mehr als 20 Jahre davon auch zuständig verantwortlich.

2.    Ohne den unermüdlichen Einsatz vieler vieler Freiwilliger hätten wir einen Großteil unserer Schutzhütten über die letzten Jahrzehnte nicht hinübergerettet:

3.    Durch (großteils einsichtige), in manchen Fällen auch überzogene bzw. nicht durchdachte Behördenvorschriften - wie zB. in Schutzhütten nach außen gehende Aussentüren: ein nonsens, wenn nämlich die Tür außen eingeschneit ist, kämen Leute in der Hütte nicht mehr ins Freie – wie Brandschutz, Fluchtmöglichkeiten, Hygienevorschriften (bes. für Hüttenküchen, weshalb durch Nirosta-Küchen der Eindruck von Berghotels entstanden ist), Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Kanalisation, Stromversorgung statt Dieselaggregate, umweltgerechte Brennstoffe (statt Kohleheizung), Kommunikationseinrichtungen (auch für Notfälle, wie Funknetz, Sat-Tel. etc.) mussten in fst allen Kat.I-Hütten enorme Summen investiert, die in vielen Fällen die Million Euro Grenze weit überschritten haben.

4.    Ohne den unermüdlichen Einsatz vieler freiwilliger Funktionär*innen und Helfer*innen hätten wir die größtenteils über 100 Jahre alten Schutzhütten nicht auf den heutigen Stand und akzeptablen Standard gebracht.

5.    Ohne die ehrenamtlich Tätigen und ihre vielen Initiaven und Aktionen wären die allermeisten Hütten als sich selbst tragende Einrichtungen nicht überlebensfähig gewesen; wären viele kleinere Hütten, die nicht im Bereich von Modebergen oder Modetouren liegen, nicht zu halten gewesen. 

6.    Von diesen Initiaven profitieren nicht nur unsere Alpenvereinsmitglieder, sondern alle „Einheimischen“ Tiroler wie Gäste aus allen Kontinenten, die der Berge und ihrer einmaligen Natur wegen zu uns kommen.

7.    Als Bergsteiger, Hüttenwanderer und Trekkinggeher weiß ich: Auch wir versorgen uns im Tal, in Gastlokalen, Apotheken, Sport- und Schuhgeschäften, Nahversorgern, Post und Banken, nächtigen zwischendurch in Talbetrieben, benützen Öffis, Bus und Bahn, Taxis, Seilbahnen und Lifte als Zubringer. Es bleibt also nicht beim einen Bier, das nach gelungener alpiner „Expedition“ anschließend im Talgasthaus getrunken wird. Die Umwegrentabilität funktioniert in der Praxis sehr wohl auch zugunsten von Unternehmen aller Art in den Tälern.

Man merkt die Absicht, und ist verstimmt!  (J.W.Goethe) - Nein, man merkt sich’s !

Für die Tiroler Hütten-Eigentümer-Sektionen des Alpenvereins

Gerald Aichner,  1.  Vorsitzender des ÖAV Landesverbandes Tirol

PS - Siehe die ausgezeichneten Leserbriefe der Hüttenwirte Barbara Klingseis und Thomas  Eder, TT 24.12.2019, hier

sowie von emerit. Univ. -Prof. Karl Socher, TT, 21.12.2019, im Anhang

Unterschiede zwischen Hütte und Hotel

TT Leserbrief zum Thema: Kurtaxe für Hütten? am 24. 12. 2019

Zwischen einem Gastronomiebetrieb im Tal und einer Schutzhütte am Berg gibt es so manche Gemeinsamkeit: Hier wie dort sind die behördlichen Auflagen groß, hier wie dort ist es nicht einfach, Personal zu finden, hier wie dort müssen die Betriebe wirtschaftlich geführt werden. Einiges unterscheidet jedoch ein Hotel im Tal von einer Schutzhütte der Kategorie 1. Diese Hütten sind nur zu Fuß, mit Materialseilbahn oder Hubschrauber erreichbar. So muss jeder Liter Getränk und jedes Kilo Lebensmittel aufwändig zur Hütte transportiert werden. Genauso kommt das Personal nicht so einfach zur Hütte, was die Personalsuche erschwert.


Am Berg sind die meisten Kategorie-1-Hütten nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen (da kommt kein Tiwag-Störtrupp, wenn etwas ausfällt). Am Berg betreiben die meisten Wirte biologische Kläranlagen, um die Fäkalien zu beseitigen. Am Berg kommt das Trinkwasser zwar auch aus dem Hahn, wenn da aber z. B. an der Quellfassung nach Stark­regen die Fassung verlegt ist, heißts "Schaufeln, Herr Wirt". Am Berg kommen schon mal ganze Gruppen aus dem Tal und setzen sich mit den Lunchpaketen, die sie im Tal-Hotel erhalten haben, in die Gaststuben und konsumieren nichts.

Was mitunter als "komfortables Berghotel" bezeichnet wird, sieht in der Realität folgendermaßen aus: Unsere Hütte verfügt über 152 Schlafplätze, davon sind 8 Zweibettzimmer, 6 Vierbettzimmer und der Rest Lagereinheiten. In jedem Zimmer ist Hüttenschlafsackpflicht (aus hygienischen Gründen); die Bettwäsche wird nicht täglich gewechselt; es gibt weder in den Zimmern noch in den Lagern "Exklusivrechte", d. h. im selben Zimmer/Lager liegen vollkommen fremde Menschen nebeneinander. Es gibt 8 Duschen in Sanitäreinrichtungen am Gang und auch die Toiletten und Waschgelegenheiten sind am Gang. 

Deshalb sind wir nach unserem Selbstverständnis eine Schutzhütte, auch wenn bei uns die Einrichtung neu, modern und zweckmäßig ist, auch wenn wir Heizung haben und sauberes Trinkwasser u. a. m.

Die Hütten und Wege des Alpenvereins sind zentrale Bestandteile des naturnahen Angebots im Tourismusland Österreich. Die wenigsten Hütten können auf Grund ihrer Exponiertheit und der damit verbundenen enormen Erhaltungskosten ohne Zuschüsse (in erster Linie vereinsintern) betrieben und erhalten werden. Der Alpenverein ist ein gemeinnütziger (nicht auf Gewinn ausgerichteter) Bergsport- und Naturschutzverein.

Der Deutsche und der Österreichische Alpenverein unterhalten in den Alpen gemeinsam ca. 550 Hütten und betreuen 40.000 km Wegenetz. Unsere Hütte wurde von 2006 bis 2009 um mehrere Millionen Euro vom Alpenverein saniert. Der Alpenverein hat 2019 unser altes E-Werk durch ein neues um mehrere hunderttausend Euro ersetzen müssen. Der Alpenverein hat 2018 unser Trinkwasserbassin um zigtausend Euro erweitert. Auf den meisten Hütten der Kategorie 1 muss jede Sanierungs- bzw. Baumaßnahme mindestens mit dem Faktor 2,5 zu den Talpreisen gerechnet werden.

Wir sind seit 18 Jahren Hüttenwirte mit Leib und Seele. Warum? Weil es für uns keinen schöneren Job gibt, als den Gästen die schönste Zeit in der Natur zu ermöglichen. Dies ist aber nur möglich, weil hinter uns ein engagierter Alpenverein steht.

Barbara Klingseis & Christoph Eder, Hüttenwirte am Taschachhaus im Pitztal

Präs. Ermacora: Unwahre Aussage Hörls

Der Präsident des Alpenvereins, Andreas Ermacora, meinte gestern erneut: "Wir lassen uns nicht mundtot machen." Allein in Tirol hat der Alpenverein 110.000 Mitglieder. Für besonderen Ärger sorgte der Obmann des Wirtschaftsbundes, Seilbahnsprecher Franz Hörl. Dessen Aussage, der Alpenverein habe vier Millionen Euro Förderungen bekommen, sei unwahr. "Der Verband alpiner Vereine hat 3,7 Mio. Euro bekommen, der Alpenverein hat 2,3 Mio. Euro erhalten", sagt Ermacora. 

Leserbrief der Hüttenwirte vom Taschachhaus
Leserbrief der Hüttenwirte vom Taschachhaus

Mit Kurtaxe werden ganz bestimmte Angebote für Touristen finanziert

Leserbrief TT 23. 12. 2019 zum Artikel "Der Gipfel der Empörung ist erreicht",  in TT, 20.12.

Der Sinn der Kurtaxe wird von beiden Seiten, sowohl der Forderer von Kurtaxen für entlegene Schutzhütten wie von den Verteidigern der Kurtaxen-Befreiung, nicht richtig erkannt. Sie sehen die Kurtaxe als eine Abgabe, die den Alpenverein und seine Mitglieder belasten soll und/oder die Finanzierung der Hütten beschränkt.

Tatsächlich ist aber der Sinn einer Kurtaxe, die zwar vom Unterkunftsgeber bezahlt, aber vom Gast getragen wird, die Finanzierung von solchen Angeboten für den Touristen, die er in Anspruch nimmt, die aber von ihm nicht oder nur mit hohen Kosten bezahlt werden können. Zum Beispiel der Eintritt in einen Kurpark, Trinkhalle, Kurkonzert oder Kurwege; heute etwa allgemein zugängliche Feste, Silvester-Feuerwerke, freie Fahrt mit Öffis usw. Solche Angebote, für die ein Preis verlangt werden kann, wie die Unterkunft selbst, Lifte, Schwimmbäder usw., sollten nicht mit der Kurtaxe finanziert werden. Die nicht oder nur mit hohen Kosten finanzierbaren Angebote sind so genannte "öffentliche Güter", die oft auch die Eigenschaft haben, dass ein zusätzlicher Benützer keine zusätzlichen Kosten verursacht, wie z. B. ein Wanderweg.

Wenn also eine Kurtaxe auch in schwer zugänglichen Hütten eingehoben werden sollte, dann müsste sie etwa für den Bau und die Erhaltung des Weges zur Hütte oder der Wanderwege verwendet werden, weil die kaum durch eine Maut finanziert werden könnten.

Da aber diese nicht bepreisbaren Leistungen durch den Alpenverein und damit durch den Beitrag seiner Mitglieder finanziert werden, ist eine zusätzliche Abgabe dafür nicht begründbar.

Weil eine Kurtaxe nur von den Nächtigern bezahlt wird, aber viele damit finanzierte Angebote auch von nicht nächtigenden Touristen in Anspruch genommen werden, z. B. Einheimischen, ist es gerechtfertigt, dass solche Angebote auch über Einkommensteuern und Zuschüsse an die Anbieter, wie den Alpenverein, gedeckt werden.

Der neben der Kurtaxe (Nächtigungsabgabe) eingehobene Tourismus-Beitrag von allen vom Tourismus begünstigten Unternehmen hat den Zweck der Finanzierung der Tourismus-Werbung - also einen ganz anderen Zweck als der Touristen-Beitrag der Kurtaxe.

em. Univ.-Prof. Dr. Karl Socher 6020 Innsbruck

Rettet die AV Schutzhütte
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