Schon 1985 hieß es, Neustift verarmt, wenn die Seilbahn auf das Sennjoch nicht kommt.
Das Projekt kam damals bis zu einer Vorprüfung durch amtliche Sachverständige.
=> Kernaussagen
der Gutachten zum Erschließungsprojekt 1985
Naturschutzbeauftragter
Peter Sonnewend-Wessenberg, 13.06.1985
…Schluss mit der Zerstörung des wertvollsten
Landschaftsinventars, des besten Landschaftspotenzials in Tirol
BH
Innsbruck, Forstinspektion Steinach, Schusterschitz, 27.06.1985
Seite 2, Zubringer: gesamter Waldbereich von besonderer
Bedeutung für die Schutzwirkung, Schutz-Bannwald, grundsätzlich keine Zustimmung
Abteilung
Landesplanung ZL. Ic/Lpl-42.282/85.2, Franz Sint, 27.06.1985
Zusammenfassung: nach Meinung der Landesplanung überwiegen die Nachteile. Auf eine Erschließung
sollte verzichtet werden
TLRG,
Abteilung Sport, Dr. Girardi, 28.06.1985, Niederschrift
Zitate daraus
Seite 1 – Abfahrt von Bergstation zu steil, zu schwierig,
außerdem von Forst und WLV nicht zugelassen,
Seite 3 Mitte – Zusammenfassend: das sichere, dem Massenskilauf entgegenkommende Angebot an Abfahrten und Skiflächen ist außerordentlich gering. Der Aufwand steht in keinem gesunden Verhältnis zu Nutzen für den Skilauf.
Seite 3, letzter Absatz– Abfahrt Sennjoch in die Goldsutte – Südhänge abschreckend steil, für Normalschifahrer absolut unbefahrbar.
Seite 5, Zusammenfassung: keine echte Arrondierung des Skigebietes Schlick, geringes Platzangebot, wegen der überall drohenden Lawinengefahr und Steilheit nicht ausbaufähig, kein brauchbares Ausweichgebiet für den Gletscher, überaus gewaltige Natureingriffe, die zum Nutzen für den Skilauf (max. 2-3000 Pers.) in einem krassen Gegensatz stehen, endgültiges Gutachten ergibt Ablehnung.
TLRG,
Abteilung Umweltschutz, Kahlen, 04.07.1985, Seite 4 und 5
Zusammenfassung
Neuerschließung Gebiet „Goldsutte“ für Massenskilauf aus
naturschutzrechtlicher Sicht wegen wesentlicher Eingriffe in Naturhaushalt und
Landschaftsbild abzulehnen
WLV,
Hopf, 08.07.1985, Seite 10 Zusammenfassung
Wenn Verhinderung Aufforstungsflächen Bachertal nicht
gegeben, keine Zustimmung
TLRG,
Abteilung Umweltschutz, Kahlen, 07.01.1987
…am 12.Juni 1985 ergab eine von der BH organisierte
interdisziplinäre Vorbegutachtung statt. Teilnehmer: Projektvertreter,
Bürgermeister Egger von Neustift, Amtssachverständige Abteilung Umweltschutz,
Bezirksforstinspektion Steinach, WLV, Sportabteilung Land, überörtliche
Raumplanung, Dr. Schiechtl als ingenieurbiologischer Sachverständiger. Nach
eingehender Geländebesichtigung u. Projekterörterung kamen ALLE Sachverständigen zur einhelligen Auffassung: sehr gravierende, teilweise
irreparable Schäden am Naturhaushalt u. am Landschaftsbild – bedeutet aus
naturschutzfachlicher Sicht: Projekt ist im weitesten Sinne abzulehnen.
Daneben wurden von engagierten Neustiftern, von denen einige auch jetzt wieder dabei sind, über 500 Unterschriften gesammelt
Dann war für 25 Jahre Ruhe.
Was ist jetzt anders auf dem steilen Berg als damals?