Fotos Schiroute Hochtirol, Venediger- und Glocknergruppe, 30. März - 3. April 2017

Tourenführer: Werner Muckenhammer, 10 Teilnehmer 

Die Schiroute "Hoch Tirol" ist mit Sicherheit eine der schönsten Schidurchquerungen der Ostalpen, vor allem wenn das Wetter und die Verhältnisse stimmen. Am Donnerstag, den 30. März machten wir uns auf den Weg zum Taurer Wirt nach Kals, wo wir unsere Autos parkten. Von dort fuhren wir mit dem Venedigertaxi nach Ströden, dem Ausgangspunkt unserer Schihochtour. Als wir uns vergebens nach Schnee umsahen, wussten wir, dass unser Vorhaben anstrengend sein wird.
In zweieinhalb Stunden stiegen wir, die Schi am Rucksack befestigt, zur Essener Rostocker Hütte (2.207 m) auf. Nur die letzten Meter konnten wir dabei auf unseren Schiern zurücklegen. Nach einer kurzen Pause machten wir noch einen Abstecher auf das Rostocker Eck (2.749 m), dem Hausberg der Essener Rostocker Hütte, und genossen die firnige Abfahrt zurück.
Am nächsten Tag wartete bereits der erste 3.000er auf uns. Durch das Maurerbachtal stiegen wir zuerst leicht ansteigend bis zum Talschluss und dann weiter bis zum Schidepot des Großen Geigers (3.360 m) auf. Die letzten Höhenmeter absolvierten wir ohne Schi über den Westgrat. Bei Windstille und Sonnenschein ließen wir das herrliche Panorama auf uns wirken. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast "schmierten" wir bei traumhaftem Firn in einer langen Hangquerung zum Türmljoch und von dort äußerst steil über die Aderkammrinne zur Johannis Hütte (2.116 m), wo wir noch einige Stunden auf der Terrasse entspannten.
Zeitig in der früh marschierten wir am Samstag zum Defreggerhaus, wo uns die ersten Sonnenstrahlen erwarteten. Kurz danach seilten wir uns an und gingen über das Mullwitzkees, vorbei am Rainerhorn, in Richtung Großvenediger. Leider brach dann starker Nebel und Wind auf, so dass wir den Großvenediger (3.663 m) bei schlechter Sicht erreichten. Die über 2.000 Höhenmeter lange Abfahrt führte uns über die Venedigerscharte zum Untersulzbachtörl und von dort über das Viltragenkees bis nach Außergschlöss. Die letzten zwei Kilometer bis zum Matreier Tauernhaus mussten wir unsere Schi tragen.
Der Sonntag begann gleich, wie der Vortag aufgehört hatte. Mit den Schiern am Rucksack stiegen wir, vorbei am Tunnelportal des Felbertauerntunnels, über 500 Höhenmeter auf, bevor wir auf den ersten Schnee trafen. Unser nächstes Ziel war die Amertaler Höhe, von der wir eine rasante Abfahrt in den Talkessel hatten. Nach weiteren 650 Höhenmetern im Anstieg erreichten wir die Granatscharte, wo wir unsere Ausrüstung zurückließen, um über den Südostgrat  auf den Stubacher Sonnblick aufzusteigen. Leider verhinderte uns ein Felsabsatz, der nur mit Seil zu überwinden war, den Aufstieg auf den Gipfel. Nach einer ausgiebigen Pause in der Granatscharte stiegen wir zum Schidepot der Granatspitze auf. Von dort fuhren wir über das Granatspitzkees bis zum Kalser Tauernhaus ab. Die letzten fünf Kilometer bis zum Taurer Wirt legten wir wieder ohne Schi zurück. Mit unseren Autos fuhren wir dann zum Lucknerhaus weiter. Nach einem intensiven Studium des Wetterberichts trafen wir am Abend die Entscheidung, auf die Besteigung des Großglockners als Abschluss der "Hoch Tirol" zu verzichten. Am Montag fuhren wir, nach vier herrlichen und anstrengenden Tourentagen, wieder zurück.