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Gletscherperformance des Schweizer Alpenclubs (Gletscherperformance des Schweizer Alpenclubs)

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Gletscherperformance des Schweizer Alpenclubs

1500 m² sichtbarer Klimawandel auf 2.700 m über dem Meer

Gletschertischzoom

(Text: Thomas Lengenfelder, WandelZeit. April 2013)

Es geht ums Wasser. Vielmehr um die Umwandlung und die daraus entstehende Problematik für unser Klima und unser Leben. Denn: Der menschliche Körper besteht zu fast 70 Prozent aus Wasser. Kein Wunder, dass der Stoffwechsel für viele Funktionen und Organe ständig Wasser benötigt, denn es ist nicht nur Wärmeregulator, sondern auch ein Transport- und Lösungsmittel. Also ein Thema, das nicht nur politisch und global eine Rolle spielt, sondern jeden einzelnen Menschen direkt betrifft.

Wir alle sind seit vielen Jahren Zeugen und Mitverursacher eines Klimawandels, der - aus welchen Gründen auch immer - dafür verantwortlich ist, dass unser in fester Form im Gletschereis gebundenes und damit gespeichertes Wasser abschmilzt und sich je länger desto drastischer reduziert. Ein Speicher, der vor der nächsten Eiszeit in ca. 50.000 Jahren nicht mehr aufgefüllt wird, da die Neuschneemengen nicht mehr ausreichen, um die Bilanz (mehr Zuwachs als Abschmelzung) zu verbessern. Unsere Gletscher sind Teile des globalen Wasserkreislaufs. Ihr Abschmelzen trägt unweigerlich zum Anstieg der Meeresspiegel bei. Sie sind also ein Spiegel der globalen Klimaerwärmung.

Die Performance

Ziel der Performance ist es, durch die Visualisierung der Thematik ein Bewusstsein zu schaffen und Anstöße zum Denken und Handeln auszulösen - egal ob lokal, regional oder global.

Das Projekt findet im Rahmen des 150-jährigen Bestehens des SAC statt und wird von den Sektionen Winterthur und Thurgau unterstützt. Initiiert wurde es von Manuela Fischer, die seit nun 25 Jahren zusammen mit ihrer Familie die Cavardiras-Hütte bewartet und dadurch direkt von der Abschmelzung betroffen ist, wie viele andere Hochgebirgshütten auch.

Die Organisatoren zeigen diesen Wandel und die Vorgänge dabei anhand eines überdimensionalen Gletschertisches auf, den sie auf einer Fläche von 1.500 m² auf dem Brunnifirn in unmittelbarer Nähe der Cavardiras-Hütte des SAC auf 2.700 m Meereshöhe installieren. Die Cavardiras-Hütte liegt auf der Grenze zwischen den Kantonen Uri und Graubünden, zwischen Disentis in der Surselva und Bristen im Maderanertal in einer einmaligen, unberührten Hochgebirgslandschaft.

Für einen Zeitraum von ca. 6-7 Wochen wird das Team des SAC den Brunnifirn auf 1.500 m2 mit speziellem Vlies-Material abdecken. Während dieser Zeit schmilzt die restliche ungeschützte Gletscherfläche voraussichtlich um 1-1.5 m ab. Zurück bleibt ein imposanter Gletschertisch. Das Vlies wird danach wieder eingerollt und steht für die nächsten Jahre auch Bergbahnen oder anderen Hütten zur Abdeckung von Gletschern zur Verfügung. Aus einem Teil des Materials werden in einer gemeinnützigen Einrichtung verschiedene Taschen gefertigt, mit denen die Nachhaltigkeit aufgezeigt wird.

"Die Einzigartigkeit des Projektes besteht in der Visualisierung der Thematik und der monumentalen Wirkung des Gletschertisches, welcher das Landschaftsbild überraschend verändert", sagt Manuela Fischer.

Während des Bestehens des Gletschertisches laufen vor Ort am Gletscher und in der Cavardiras-Hütte verschiedene Aktionen, die auf der Internetseite der Hütte unter www.cavardiras.ch ab dem Sommer ersichtlich sind. Die Sektion Thurgau organisiert am 7. Juli 2013 eine Wanderung von der Etzli-Hütte zur Cavardiras-Hütte, die am Gletschertisch Station machen wird.

Mit einem Prototypen im Sommer 2012 wurde schon vorab ein kleiner Gletschertisch in der Grösse 2 x 4 m gebaut, um die Machbarkeit sowie technische Fragen abzuklären.

Die Problematik der Hochgebirgshütten

Wasser ist eine der wichtigsten Ressourcen einer (SAC-)Hütte im Hochgebirge. Gerade hier wird uns die Bedeutung des kostbaren Nass tagtäglich immer wieder von Neuem vor Augen geführt: Als Gast, um sich nach einer anstrengenden Bergtour zu waschen und zu erfrischen. Als Hüttenwart, der für das Bewirten der Gäste, beim Kochen, Abwaschen und Putzen große Mengen an Wasser nutzt.

Schneearme Winter, heiße und niederschlagsreiche Sommer als Folge der  Klimaerwärmung der letzten Jahre, bringen die Wasservorräte, die von den Hütten genutzt werden, zunehmend in eine prekäre Situation. So auch in der Cavardiras-Hütte im Bündner Oberland, welche seit ihrem Bau im Jahr 1928 das Schmelzwasser der umliegenden Schneefelder für den Gastbetrieb nutzt. In früheren Jahren spendeten die Schneefelder Wasser, welches bis zum Ende der Saison reichte, nun aber ist der Schnee bereits Mitte August abgetaut und der Wasservorrat somit erschöpft.

Innovative und zukunftsorientierte Ideen wurden notwendig, um die Wasserversorgung der Hütte zu sichern. Inspiriert durch die erfolgreichen Versuche von Gletscherabdeckungen mittels einer Spezialfolie, hat man sich dazu entschlossen, eine ähnliche Maßnahme zu ergreifen. Zu Beginn der Saison ist das Schneefeld über der Wasserfassung noch gross genug. Um das Abschmelzen des Schnees zu verlangsamen, wurde ein drei Millimeter dickes weißes Kunststoffvlies über diesem Schneefeld ausgerollt. So entstand eine abgedeckte Fläche von ca. 250 Quadratmetern, welche von der Hütte aus sichtbar ist. Zum Ende der Saison und rechtzeitig vor Einsetzen der ersten Schneefälle Anfang September muss die Installation wieder entfernt werden, um im kommenden Sommer erneut auf dem Schnee ausgelegt werden zu können.

Erst hier zeigt sich direkt die Abhängigkeit, die man in der normal-zivilisierten Welt so nicht kennt. Denn hier kommt das Wasser ja einfach aus dem Wasserhahn.

Dokumentation und Film

Dokumentiert wird das Gesamtprojekt mit einem Film von Jan Eric Mack, Absolvent der Zürcher Hochschule der Künste. Der Film bildet das Kernstück der Kommunikation und Information. Es geht um Naturbetrachtung und Veränderung der Landschaft, die Dokumentation des Schmelz-Prozesses und seine Folgen. Der Film wird später bei Informationsveranstaltungen des SAC und bei Umwelt-Organisationen gezeigt.

Den Organisatoren ist es wichtig, diese Thematik auch nach dem Projekt sichtbar zu machen und an möglichst viele Menschen weiterzugeben. Nur so kann nachhaltig und zukunftsorientiert ein Umdenken bei all denjenigen Menschen stattfinden, die das Projekt nicht live vor Ort erleben konnten.

Der Verein hinter dem Projekt

Für die Organisation und Umsetzung wurde der Verein WandelZeit gegründet. Er ist gemeinnützig und dient ausschließlich der Finanzierung und Umsetzung dieses Projektes. Die Finanzierung des Projektes läuft rein mit Spendengeldern und Sponsoring. In einem ersten Schritt sind über die Crowdfunding-Plattform http://wemakeit.ch/projects/wandelzeit-gletscherperformance erste Spenden eingegangen.

Es gibt keinen Planet B

Abgeleitet aus diesem Projekt werden Fragen zur zukünftigen Wasserspeicherung im Hochgebirge bis hin zur globalen Auswirkung auf Natur und Mensch. Denn eines ist sicher: Die Menschen brauchen die Natur, aber die Natur braucht den Menschen nicht. Dessen muss man sich mehr denn je bewusst werden und sein. Es geht um unsere Lebensgrundlage, die wir als Zerstörer oder als Bewahrer behandeln und schützen können. Fakt ist: Es gibt keinen Planet B – die Erde ist einzigartig!

 
 
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(Fotos: WandelZeit)

 
 
 
 

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