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Noch am richtigen Weg?

Welches Navigationsmittel eignet sich für welche Bergsportart?

Im April 2018 ereignete sich auf einer Etappe der bekannten Skitouren-Durchquerung „Haute Route“ ein tragischer Unfall. Zwei Gruppen mussten aufgrund eines Wetterumbruches und des damit verbundenen Orientierungsverlustes in einem Notbiwak die Nacht verbringen, wobei mehrere Tourengeher verstarben. Neben weiteren Umständen war unter anderem die mitgeführte oder leider fehlende sowie nicht funktionierende Orientierungs- und Kommunikationsausrüstung ausschlaggebend für den Ausgang des Unglücks. Gute Gründe also, den Fokus auch mal auf diesen Teil der eigenen Bergsportausrüstung zu legen.

Beitrag von Georg Rothwangl und Wolfgang Warmuth | veröffentlicht im Bergauf Magazin 03.2020

Das Standardpaket für längere Unternehmungen, wie Hochtouren. (W. Warmuth)zoom
Das Standardpaket für längere Unternehmungen, wie Hochtouren. (W. Warmuth)

Nachdem wir uns im Bergauf 4-19 mit den verschiedenen Kartengrundlagen von alpenvereinaktiv.com (und damit von digitalen Navigationsmitteln an sich) und im Heft 1-20 mit der Stromversorgung von GPS-Geräten und Smartphones beschäftigt haben, wollen wir uns nun näher mit den sportartspezifischen Navigations- und Orientierungshilfen befassen. 

Welche Ausrüstungsgegenstände sollten auf einer Skihochtouren-Durchquerung mit dabei sein und was ist beim Mountainbiken praktisch? Bevor wir näher auf Ausrüstungsgegenstände und Hilfsmittel eingehen, möchten wir allerdings eine provokante Frage in den Raum stellen: „Was ist das wertvollste und wichtigste Orientierungsmittel, das wir auf Tour mit dabeihaben können?“ Aus unserer Sicht gibt es eine klare Antwort: unser Gehirn, gemeinsam mit all unseren Sinnen! 

Mit allen Sinnen

Der gute alte Orientierungssinn ist ein starkes Instrument, welches wir nicht nur am Berg laufend einsetzen können. Nur, ein guter räumlicher Orientierungssinn kommt nicht von selbst. Vielmehr muss er über längere Zeit geschult und immer wieder trainiert werden. Nur so ist garantiert, dass man sich in komplexen Geländeformen oder in schwierigen Situationen schnell orientieren kann. Ganz egal ob mit oder ohne zusätzliche Hilfsmittel, denn Informationen von Karte und GPS wollen einerseits verstanden und andererseits im dreidimensionalen Raum angewendet werden.

Auch wenn wir unser bestes Navigationsgerät ständig mit dabeihaben, gibt es doch gute Gründe dafür, zusätzliche Orientierungsmittel mitzuführen. Diese Gründe betreffen entweder die Sicherheit oder den Komfort und unterscheiden sich von Sportart zu Sportart. Bedenkt man zusätzlich die Erkenntnisse aus den oben genannten Artikeln und darüber hinaus die wichtige Unterscheidung, ob man für sich privat oder als Führungsperson und damit als Verantwortlicher einer Gruppe unterwegs ist, dann ergeben sich ebenfalls Unterschiede in der mitgeführten Orientierungsausrüstung.

Hinein in den Nebel - wann kommt wieder der markierte Weg? (Foto: W. Warmuth)zoom
Hinein in den Nebel - wann kommt wieder der markierte Weg? (Foto: W. Warmuth)

Planung und Durchführung

Mit den gesamten Ansprüchen einer Tour sind viele Dinge verbunden, die in der Tourenplanung und -durchführung zu beachten sind. Dazu gehören neben den zeitlich variablen (Wetter-)Verhältnissen u. a. die eigene körperliche Leistungsfähigkeit und die passende Ausrüstung. Steigt der Anspruch einer Tour aufgrund von Zeitdauer, Schwierigkeit, Exponiertheit (Kälte) und Abgeschiedenheit (Handyempfang, Rettung), steigt unweigerlich auch der Anspruch an die mitzuführende Orientierungsausrüstung. Darüber hinaus sind auch Sicherung und Redundanz der Ausrüstung wichtige Themen, wie z. B. Sicherung gegen Verlust beim Alpinklettern oder Schutz von Papierkarten gegen Nässe. 

Als Bergsportler sollte man sich daher auch mit der Frage beschäftigen, welche Aufgaben meine Orientierungsausrüstung lösen soll. Geht es nur um die Aufzeichnung meiner Leistung (Dauer, Distanz, Höhenmeter, ...), dann stellen sich andere Anforderungen an die Ausrüstung, als wenn sie in kritischem Gelände, bei Ausfall meines eigenen Orientierungssinnes (schlechte Sichtverhältnisse, laute Sturmgeräusche), einen entscheidenden Beitrag zur sicheren Zielerreichung leisten soll. 

Im Folgenden wollen wir beispielhaft verschiedene Standardpakete vorstellen. Eine Info aber schon mal vorweg: Smartphones und damit verbundene Apps sind leider keine Instrumente, die alle Anforderungen, welche sich im Bergsport stellen, immer zuverlässig und dauerhaft lösen können.

Disziplinen mit höchsten Anforderungen

Bei den Disziplinen Skihochtour, Hochtour und Durchquerungen werden die höchsten Anforderungen an die Orientierungsausrüstung gestellt, denn: Wie bei dem oben genannten Unfall geschehen, kann ein Ausfall der Ausrüstung zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Wichtig ist hier

  • Redundanz: Fällt ein Gerät aus, sollte noch ein Backup vorhanden sein. Also Smartphone und GPS-Gerät. Genauso auch an ein Backup der Energiever-sorgung denken, wie Ersatzbatterien oder Akku-Pack (siehe Bergauf 1-20).
  • Sicherung: Bei Verlustgefahr GPS-Gerät mit Schlaufe anhängen.
  • Nicht nur digital: Ob als Redundanz zur elektronischen Ausrüstung oder als vollwer-tige Orientierungshilfe, die Karte sowie Kopien von Führerliteratur gehören ebenfalls mit auf Tour. Als Standard empfiehlt sich: Hochwertige Karten, Kopien von Führerliteratur, GPS-Gerät mit hochwertigen Kartengrundlagen, Smartphone mit passender Navigationsapp (z. B. alpenvereinaktiv.com), Ersatzbatterien oder Akku-Pack, Ladestecker und Ladekabel für alle Geräte. Eine Sportuhr mit barometrischem Höhenmesser bietet sich ebenso als praktische Ergänzung an. 


Wandern - weniger ist mehr

Da man sich beim Wandern in der Regel auf markierten Wegen befindet und nicht so lange unterwegs ist, kann man ruhig mit weniger Ausrüstung aufbrechen und dafür den eigenen Orientierungssinn trainieren. Als Standard sollten mit dabei sein: 

Kartenmaßstäbe 1:50.000 und 1:40.000 sind ideal zum Wandern. (Foto: W. Warmuth)zoom

Tagesskitour - wie Wandern, nur kälter

Tagesskitouren haben einen ähnlichen Anspruch an die Ausrüstung wie das Wandern im Sommer. Nur setzt die Kälte den elektronischen Helfern mehr zu und ein Orientierungsverlust kann gravierendere Konsequenzen haben. Neben einer hochwertigen Papierkarte und einer Smartphone-App kann bei schwierigeren Touren oder Verhältnissen daher ein GPS-Gerät und/oder ein Backup für die Stromversorgung sehr hilfreich sein. Auch eine Kopie der Führerliteratur kann nicht schaden.

 

Aber mei Handy des fallt, fallt ...

Bei jeder vertikalen Aktivität spielt die Sicherung der Ausrüstung eine wichtige Rolle. Daher:

  • Sicherung: Smartphone und Kamera mit einer Schnur anhängen. Für Smartphones gibt es dafür spezielle Schutzhüllen oder man befestigt die Schnur mit einem starken Klebeband auf der Rückseite.
  • Redundanz: Neben dem abfotografierten Topo am Handy ist eine Kopie davon auf einem Zettel sehr empfehlenswert.
Das Topo der Klettertour für die Hosentasche, analgo wie digital. (Foto: W. Warmuth)zoom
 

Mountainbike - praktisch vs. weniger am Lenker

Das Mountainbiken stellt ähnliche Ansprüche an die Orientierung wie das Wandern. Aufgrund der höheren Bewegungsgeschwindigkeit ergeben sich allerdings kürzere Zeitspannen für Entscheidungen. Auch kann man während des Fahrens schlecht längere Zeit auf eine Karte schauen oder eine App bedienen. Daher ergeben sich für das Mountainbiken zwei Anforderungen:

  1. Navigation entlang einer vorher geplanten Route: Das funktioniert am praktischsten mit einem am Lenker montierten GPS-Gerät. Somit ist garantiert, dass man nicht immer wieder anhalten und lästig das Handy aktivieren muss, um nach dem Weg zu schauen. Ist man gemächlicher und nicht auf Trails unterwegs, dann gibt es alternativ zum GPS-Gerät auch Halterungen für das Handy am Lenker oder am Oberrohr. Somit kann man sich auch von der neuen alpenvereinaktiv.com-App navigieren lassen. 
  2. Entdeckungstour ohne fixe Route: Hierfür eignet sich am besten das Smartphone mit einer guten App wie alpenvereinaktiv.com, denn hiermit kann man besser Karten betrachten als mit einem kleinen Bike-GPS. Will man das Handy nicht am Bike montieren, muss man aber leider in den sauren Apfel beißen und für die Wegfindung öfters anhalten, um die App sicher bedienen zu können. Auch Wanderkarten, wie z. B. die Kompass-Karten, eignen sich gut für Entdeckungstouren.
Ein GPS-Gerät mit Halterung - praktisch fürs Mountainbiken. (W. Warmuth)zoom
Ein GPS-Gerät mit Halterung - praktisch fürs Mountainbiken. (W. Warmuth)

Fazit

Die eine Orientierungsausrüstung für alle Situationen gibt es nicht und das Smartphone ist nicht das Allzweckgerät, von Filme streamen in der U-Bahn bis hin zur verlässlichen Navigation im Schneesturm im Hochgebirge. Daher sollte man sich immer fragen, welche Navigationsmittel für die Durchführung meiner Tour nötig sind und welche Backups sinnvoll wären.

Die Antwort darauf wird von Tour zu Tour verschieden sein und davon abhängen, ob ich privat oder in einer Führungsrolle unterwegs bin, ob ich die Tour kenne oder in einem unbekannten Gebiet bin. 

Genauso auch davon, wie die Wetterprognose aussieht und wie komplex das Gelände ist. 

Die Antwort wird also schwanken von „alles zu Hause lassen und einfach mal frei den eigenen Orientierungssinn üben“ bis hin zu „möglichst viel mitnehmen inkl. Backups und Reserveenergie“. Üben sollte man jedenfalls beide Extrempole, und zwar bei entspannten Touren, damit man dann in schwierigen Situationen einen Überblick behält.

 
 
 
 

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