Das Auftreten der Bettwanzen ist auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen. Dazu gehören zum einen die zunehmende Sensibilität der Menschen gegenüber Pestiziden aller Art sowie die Abkehr von einer flächendeckenden Ausbringung und Verräucherung von Insektiziden.
Ein anderer Grund liegt in der hohen Mobilität unserer heutigen Gesellschaft: Häufige Urlaubs- und Geschäftsreisen, die Zunahme des internationalen Warenwirtschaftsverkehrs, vermehrte Umzüge von Hausrat sowie der Kauf von Secondhand-Möbeln begünstigen die Verbreitung von Bettwanzen in ganz erheblichem Maß.
schnelle Ausbreitung eines Bettwanzenbefalls auf benachbarte Räume
Ein Hauptproblem besteht in der raschen räumlichen Ausbreitung von Bettwanzen. Es gilt daher, durch geeignete Maßnahmen die frühzeitige Erkennung eines Befalls sicherzustellen, um so einer Massenvermehrung im gesamten Gebäude zuvor zu kommen. (Quelle: Informationsbroschüre Rentokil)
Das Deutsche Umweltbundesamt beantwortet in seiner Informationsbroschüre die wichtigsten Fragen zum Thema Bettwanzen und klärt auch darüber auf, dass ein Befall kein Problem mangelnder Hygiene ist.
Bettwanzen sind etwa 2,5 bis 6 Millimeter große blutsaugende Insekten, die sich in bewohnten Räumlichkeiten ansiedeln. Reisegepäck, das über längere Zeit hinweg in unmittelbarer Nähe des Bettes steht, kann beispielsweise von weiblichen Tieren besiedelt werden, die zur Eiablage auf der Suche nach neuen Verstecken sind. Auch der Erwerb von mit Wanzen befallenen Gebrauchtwaren, wie zum Beispiel Bilderrahmen, Matratzen oder Möbeln führt dazu, dass sich die Tiere ausbreiten.
Ein Bettwanzenbefall kann bei jedem auftreten und ist nicht die Folge mangelnder Hygiene. Die Bekämpfung muss durch einen professionellen Schädlingsbekämpfer erfolgen und ist äußerst schwierig und zeitaufwendig. Die Chancen auf die Tilgung des Befalls steigen mit Ihrer Mithilfe. (Quelle: Umweltbundesamt)
Bettwanzenstiche können von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich aussehen. Es gibt Menschen, bei denen keine Stiche sichtbar werden, andere hingegen reagieren stark allergisch. Typischerweise sind sie in einer Gruppe von mehreren Stichen angesiedelt, da die Wanzen einige Male stechen müssen, bevor sie erfolgreich Blut saugen können. Die Stiche können leicht mit den Stichen anderer Insekten verwechselt werden.
Bettwanzen hinterlassen in und an ihren Verstecken Kotspuren. Diese schwarzen Punkte können allerdings auch ein Zeichen für einen zurück liegenden Bettwanzenbefall sein, der bereits bekämpft worden ist.
Bei bestehenden Befällen kann man Häutungshüllen und lebende Tiere finden.
Die Wahrscheinlichkeit, Bettwanzen mitzunehmen, hängt in erster Linie von der Stärke des Befalls und der Dauer des Aufenthalts vor Ort ab. Auf Alpenvereinshütten ist dies sehr unwahrscheinlich, da ein Befall dort nur in den seltensten Fällen auftritt und selbstverständlich umgehend bekämpft wird.
Um zu einer schnellen Beseitigung der Bettwanzen beizutragen und gleichzeitig den Einsatz von Insektiziden zu vermindern, kann man als Gast folgendes tun:
Beugen sie auch privat vor
Bettwanzen sind kein neues und akutes Problem. Dies ist aber kein spezifisches Problem von Hütten sondern vielmehr ein gesellschaftliches Thema, das gerne auf Einzelne abgewälzt wird.Auch der Alpenverein ist sich dieser Problematik bewusst, denn leider bleibt auch er mit seinen Beherbergungsbetrieben nicht verschont. Aktuell sind dem Alpenverein die Klagenfurter Hütte und die Vorderkaiserfeldenhütte gemeldet worden.
Im Gegensatz zu anderen geht der Alpenverein seit Jahren offen und transparent mit diesem Thema um, schult seine Mitarbeiter und arbeitet aktiv an neuen Lösungen.
1,5% als realistischer
Wert
„Die Alpenvereine betreuen über 400 Hütten im Alpenraum und es sind uns genau sechs Fälle eines Befalls bekannt“, sagt DI Peter Kapelari, Leiter der Abteilung für Hütten, Wege und Kartografie im Alpenverein. Bei vier der betroffenen Hütten konnte die Bekämpfung bereits erfolgreich durchgeführt werden. „Dies sind nach unserer Rechnung 1,5% aller Alpenvereinshütten.
Wanzen kein Hygieneproblem
Ein Wanzenbefall ist kein Problem mangelnder Hygiene, vielmehr werden die Tiere von Gast zu Gast weitergetragen und nisten sich dann in Ritzen ein. „Dies kann jeden Gast treffen, egal ob auf einer Hütte, im Hotel oder Verkehrsmittel, überall auf der Welt und egal welcher Kategorie“, erklärt Kapelari. „Gerade deswegen versuchen wir beim Alpenverein aktiv mit diesem Thema umzugehen, zu informieren und zu schulen, damit alle wissen, was zu tun ist und in betroffenen Hütten schnell reagiert werden kann“, so Kapelari abschließend.
Für Rückfragen steht ihnen die Abteilung Hütten, Wege und Kartographie im Hauptverein gerne zur Verfügung und leitet Meldungen auch gerne an die hüttenbesitzenden Sektionen weiter.