Regelrecht vom Winde verweht wurden die österreichischen Skibergsteiger in Zuge des letzten Weltcup-Wochenendes in Andorra. Bei strahlendem Sonnenschein aber fast orkanartigen Windböen meisterten die vier besten Athleten des österreichischen Nationalteams im Skibergsteigen am 24./25. Jänner die Generalprobe vor der Weltmeisterschaft Mitte Februar in der Schweiz.
Mit schwierigen Bedingungen hatten die Athleten bereits am Samstag im Individual Race (mehrere Aufstiege mit Tragepassagen und Abfahren im freien Gelände) zu kämpfen. "Aufgrund des starken Windes hieß es zuerst, dass die Strecke des Individual Race verkürzt werden sollte. 10 Minuten vor dem Start wählten die Organisatoren doch noch die lange Route und schickten somit die Athleten statt einer Stunde nun fast doppelt so lange ins Rennen, worauf diese natürlich absolut nicht vorbereitet waren", so der Österreichische Bundesfachverband für Wettkampf-Skibergsteigen (Askimo).
Dementsprechend hart war das Rennen und gekennzeichnet durch teilweise große Abstände. Zwei gute Platzierungen im schwierigen Rennen können die Österreicher aber vorweisen: Der 21-jährige Vorarlberger Daniel Zugg darf sich in der Espoirklasse über einen sechsten Rang freuen, die 17-jährige Salzburgerin Verena Streitberger landete ebenso am sechsten Rang.
Dabei hatte die 17- jährigen Salzburgerin nur ganz knapp einen Platz am Stockerl vergeben: "Im ersten Anstieg lag ich auf dritter Stelle, dann habe ich im Wechsel zwar etwas Zeit verloren, die ich dann aber wieder aufholen konnte. Bis zur letzten Abfahrt konnte ich den vierten Rang halten, wollte nochmal ordentlich Gas geben, dann stürzte ich aber leider und wurde so von zwei Konkurrentinnen überholt", so die junge Pinzgauerin.
Den Podestplatz hat sie aber dann am Tag darauf im Vertical Race (reines Aufstiegsrennen) nachgeholt. Mit einem sehr starken Rennen sicherte sich Verena Streitberger deutlich vor der Konkurrenz den dritten Rang, mit nur knappem Abstand zu den beiden Italienerinnen vor ihr: "Heute ist es einfach vom Start weg gut gelaufen, ich bin überglücklich." Andorra scheint der jungen Salzburgerin zu liegen – bei der EM im Vorjahr hatte sie ebenfalls zwei Bronzemedaillen abgeräumt.
Auch für Daniel Zugg ließ sich im stark besetzten Vertical Race noch ein weiterer sechster Rang realisieren.
Headcoach Alex Lugger zieht nach diesem Weltcup Wochenende gemischte Bilanz: "Verena hat mir bei beiden Rennen sehr gut gefallen. Diese guten Leistungen lassen große Hoffnungen in Richtung weiterer Top-Ergebnisse bei der WM keimen. Ebenso die beiden sechsten Plätze in der Espoirklasse durch Daniel Zugg waren durchaus in Ordnung. Die Platzierungen in der Senior-Klasse der Herren jedoch waren im Vergleich zum ersten Weltcup-Wochenende enttäuschend. Da gibt es bei der WM hoffentlich noch einiges aufzuholen."
Die großen Sieger des Wochenendes sind der Spanier Kilian Jornet (1. Rang Individual Race und 1. Rang Vertical Race) sowie Laetitia Roux aus Frankreich (1. Rang Individual Race und 1. Rang Vertical Race). Rang 2 im Vertical Race ging an den jungen deutschen Ausnahmeathleten Anton Palzer.
Mehr Infos auf www.askimo.at.
(Fotos: askimo / Willi Seebacher und Alex Lugger)