In den Sommermonaten gehören Gewitter zu den größten Gefahren am Berg. Neben Kälte und Nässe und den damit einhergehenden Risiken der Unterkühlung bzw. Ausrutschgefahr bringt das Wetterphänomen auch eine akute Blitzschlaggefahr mit sich. Mit einer sorgfältigen Tourenplanung, einem frühen Aufbruch und einem rechtzeitigen Beenden der Tour lassen sich die allermeisten Gewitter vermeiden, empfiehlt der Österreichische Alpenverein.
Es gibt zwei verschiedene Gewittertypen:
Die Beobachtung der Wolkenbildung gibt Aufschluss über die Gewitterneigung: Wachsen anfangs kleine Haufen- bzw. Schönwetterwolken rasch zu immer größer werdenden Quellwolken und schlussendlich zu Wolkentürmen (evtl. sogar mit Ambossbildung) aus, sind dies eindeutige Alarmzeichen. „Im Gegensatz zu Frontgewittern treten Wärmegewitter meist am Nachmittag oder Abend sowie lokal begrenzt auf. Auch ist ein Wärmegewitter kein Indiz für eine nachhaltige Wetterverschlechterung“, so Larcher.
Von Gewittern überrascht zu werden, lässt sich mit einer guten Tourenplanung und einer genauen Beobachtung der Wolkenbildung am Tourentag zum Großteil verhindern. Ein früher Aufbruch kann vor allem im Sommer ein klarer Vorteil sein.
Mit einer sorgfältigen Tourenplanung (beispielsweise Mithilfe der Plattform alpenvereinaktiv.com) und einer genauen Beobachtung der Wolkenbildung am Tourentag lässt sich ein Überrascht werden durch ein Gewitter zum Großteil verhindern. Ein früher Aufbruch ist vor allem im Sommer eine gute Strategie.
Oft lassen sich Gewitter mit einer guten Treffsicherheit vorhersagen. „Vor jeder Bergtour sollte man sich also möglichst zeitnah bei einem qualitätsvollen Wetterbericht über die tägliche Gewitterneigung informieren. Ist eine solche gegeben, planen wir unsere Tour so, dass wir rechtzeitig – idealerweise zu Mittag – wieder retour oder in einer Schutzhütte sind. Wir verzichten an labilen Tagen auf lange Touren und solche mit Seilversicherungen an ausgesetzten Graten und mit exponierten Gipfeln“, rät Michael Larcher vom Alpenverein.
Im Weiteren gilt: „Bei einer Prognose handelt es sich immer nur um eine Wahrscheinlichkeit, Gewitter auch früher aufziehen als ursprünglich angenommen. Deshalb lohnt es sich immer, die Entwicklung der letzten Tage und besonders die Wetterentwicklung auf Tour genau zu beobachten. Haben sich aufbauende Quellwolken von Tag zu Tag früher gebildet und gibt es am Tourentag schon in den Vormittagsstunden Haufenwolken, müssen wir bereits am frühen Nachmittag mit Gewittern rechnen“, weiß Larcher.
Akute und eindeutige Alarmzeichen für ein nahendes Gewitter sind turmartig und ambossförmig aufgebaute Gewitterwolken, böig auffrischender Wind und elektrische Ladungen (Surren) in der Luft.
Als Faustregel gilt: Die Entfernung zu einem Gewitter in Kilometer lässt sich berechnen, indem man die vergangenen Sekunden zwischen Blitz und Donner durch drei dividiert. Beispiel: Beträgt die Zeitspanne zwischen Blitz und Donner zehn Sekunden, ist das Gewitterzentrum nur mehr rund drei Kilometer entfernt. Allerhöchste Zeit, entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen!
Richtige Touren- und Zeitplanung sowie rechtzeitiges Umkehren sind wesentlich, um nicht in ein Gewitter zu kommen. Überrascht uns dennoch einmal ein Gewitter, können wir unsere Situation mithilfe einfacher, aber effektiver Verhaltensregeln verbessern:
Achtung: Gewitter sind oft mit Starkregen verbunden. In kurzer Zeit können in Felswänden gefährliche Sturzbäche entstehen und Steinschlag auslösen.
Zudem besteht bei Starkregen die Gefahr dass wir schnell durchnässt sind und stark auskühlen. Die größte Gefahr bei Starkregen besteht in der völligen Durchnässung und der daraus resultierenden Unterkühlung. In Mehrseillängen können wir nicht rasch und nicht beliebig ausweichen, was die Situation zusätzlich verschärft. Bietet sich ein trockener Platz, ist es meist besser, das Gewitter dort auszusitzen, als hektisch Richtung Ausstieg weiter zu klettern und dann ohne Schutz zu sein.
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