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Junge Alpinisten TEAM (Junge Alpinisten TEAM)

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Junge Alpinisten TEAM

Odysseus und die Bergführer: Einblick in eine einzigartige Ausbildung

Foto: Alpenverein/F.Walter

Mit Junge Alpinisten startete 2014 ein neues Projekt der Alpenvereinsjugend. Unsere Behauptung: Es mangelt uns nicht an Kindern, die an Hallenplastik herumhangeln. Aber Jugendliche, die Bergsteigen, sind selten. Unsere Projektidee: Die Alpenvereinsjugend bietet Jugendlichen kostengünstige Ausbildungen und gibt jungen Bergsteigerinnen und Bergsteigern die Chance, ihr Können mit Weltklassealpinisten zu verbessern. In diesem Bericht steht das TEAM im Fokus. Text von Matthias Pramstaller, aus dem Bergauf Magazin 4/2018*

Mit dem Junge Alpinisten TEAM laden wir junge Bergsteiger und Bergsteigerinnen zwischen 18 und 22 Jahren ein, zwei Jahre lang von erfahrenen Alpinisten zu lernen. Hansjörg Auer, Much Mayr, Hannes Leitner, Matthias Wurzer, Alex Blümel, Lisi Steurer, Guido Unterwurzacher, Gerhard Mössmer und Christian Leitinger sind die Mentoren der Gruppe. Sie begleiten, bilden aus, geben ihre Erfahrung weiter und sind Ansprechpartner zu allen wichtigen Fragen rund ums Bergsteigen.

Leidenschaft fürs Bergsteigen vs. fanatischer Ehrgeiz: Was uns wichtig ist

Die Haltung und Linie im TEAM bringt Lisi Steurers Ausflug in die zeitgenössische Kunst in einem Interview im 3D Magazin 1/2014 treffend auf den Punkt: "Marcel Duchamp (Anm.: französischer Künstler, 1887– 1968) hat einmal ein Fahrrad verkehrt herum hingestellt und gesagt, das ist jetzt Kunst. Er war damit bahnbrechend, weil für ihn Kunst nicht allein auf das Handwerk beschränkt war. Und beim Klettern ist es das Gleiche. Es geht nicht nur darum, Schwieriges klettern zu können. Das ist das Handwerk, die Grundvoraussetzung, und aktuell hängen sich der Alpinismus und seine Inszenierung an dieser Grundvoraussetzung auf. Das führt in eine Sackgasse.

Interessant wird's, wenn das Grundwerkzeug, für das man trainieren muss, das Handwerk für kreativen Ausdruck wird. Dann wird's mehrdimensional, dann hat's eine Aussage und Alpinismus wird nicht mehr bloß auf Zahlen und Fakten minimiert. Etwa: 'Ich war drei Tage unterwegs, 400 Meter lang und 8a.'"

Mit dem TEAM denken wir nicht an Kader oder Nationalmannschaft, an fanatischen Ehrgeiz oder Konkurrenzdruck in der Gruppe. Wir wollen junge Menschen erreichen, die für ihre Leidenschaft, das Klettern und Bergsteigen, leben und diesen Weg mit dem TEAM zwei Jahre lang ganz nach vorne stellen. Gemeinsame Erlebnisse, Abenteuer, Mitbestimmung und Verantwortung übernehmen sind die zentralen Punkte.

Rissklettern an den Pfattner Wänden bei Bozen (Foto: Junge Alpinisten TEAM)zoom
Bouldern mit den Jungen Alpinisten (Foto: Alpenverein/H.Düringer)zoom
 

"Im Junge Alpinisten TEAM zu sein bedeutet für mich, die Grenzen des Möglichen auszuweiten. Die neuen Freundschaften, auch mit unseren Mentoren, geben mir die Inspiration und die nötige Sicherheit, meinen eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und die Grenzen des Machbaren neu zu definieren." Magdalena Hofinger, Junge Alpinisten TEAM

Mentoring im Alpinismus

Unseren Auftrag an Hansjörg, Lisi & Co bündeln wir mit dem Begriff Mentoring. Dieser – so ist es zu lesen – geht auf die alten Griechen zurück: Odysseus sorgt sich um die Erziehung seines Sohnes Telemachus und bittet seinen Freund, den Gelehrten Mentor, sich in seiner Abwesenheit um seinen Nachkommen zu kümmern. Mentor ist also eine gebildete Person, die eine jüngere und weniger erfahrene Person begleitet und berät. Damit dieser Auftrag im Bergsport funktionieren kann, sind aus unserer Sicht zwei Faktoren entscheidend: Zeit und eine gemeinsame Basis.

In einem ersten Schritt spielt die Ausbildung der jungen Bergsteiger eine wichtige Rolle. Bei den Updates geht's um die wichtigsten Skills in den verschiedenen Disziplinen. Aufbauend auf dem vorhandenen Eigenkönnen ist uns Lernen auf Augenhöhe wichtig. Im zweiten Schritt, bei den Next Steps, wird dem TEAM mehr und mehr Verantwortung übergeben, die Mentoren rücken in den Hintergrund. Bis zur selbständig geplanten Abschlussunternehmung hat das TEAM in dieser Struktur etwa 60 gemeinsame Tage am Berg.

"Much, Hansjörg, Lisi, eigentlich alle waren unsere Vorbilder, zu denen haben wir anfangs immer aufgeschaut. Man geht ja doch mit viel Respekt in die Sache hinein. Wenn man dann so lange miteinander unterwegs ist, dann werden sie Kollegen, unsere Freunde. Sie sind einfach 'wir', nur in älter. Zum Schluss waren sie nur mehr unsere Begleiter oder Freunde, die auch dabei waren." Manuel Steiger, TEAM 2014–2016

Der Weg ins Junge Alpinisten TEAM

Nach Durchsicht und Bewertung des gesendeten Tourenbuchs, eines Motivationsschreibens und eines kurzen Bewerbungsvideos haben wir 14 BewerberInnen zum zweitägigen Vorbereitungstag eingeladen. Neben einem Blick auf das Können der Einzelnen wollten wir ein Gespür für die Gruppe, für das Miteinander bekommen.

Auch sollten alle noch einmal entscheiden können: Finde ich im TEAM das, was ich mir erwarte? Oder passen das Konzept/die Leute doch nicht zu mir und meiner Einstellung? Zehn junge Erwachsene haben es mit ihrer Bewerbung in das TEAM geschafft und ihr Commitment für das Abenteuer Junge Alpinisten TEAM gegeben.

Unterwegs mit dem Junge Alpinisten TEAM (Foto: Alpenverein/M.Wurzer)zoom
 

Gelungener Start: Das Update Alpinklettern

Über die ersten gemeinsamen Tage im Junge Alpinisten TEAM schreibt Domenic Barbist im Junge-Alpinisten-Blog:

"Die nächsten drei Tage, einer besser wie der andere, geprägt vom beständigen Wechsel von Felsen, Pizza, Eis und ein wenig Schlaf. Morgens ging es gemeinsam mit den Mentoren zu den Routen an den nahen Felswänden. Risse, Verschneidungen, Dächer und Platten wurden durchstiegen und oft mussten wir selbst für die Absicherung sorgen. Angespannt schiebt man sich dabei höher und höher, probiert den richtigen Friend zu finden, freut sich, wenn er im Spalt gut sitzt, tastet weiter hinauf, lässt manchmal einen Runout zu und ist erleichtert, wenn man den nächsten Stand erreicht. Immer wieder bekommen wir wertvolle Tipps von Much, Lisi, Guido oder Mots. Im lockeren Gespräch über Gott und die Welt haben wir dabei viel gelernt und eine tolle Zeit am Fels verbracht."

Das Junge Alpinisten TEAM an den Pfattner Wänden bei Bozen (Foto: Alpenverein/F.Walter)zoom
Das Junge Alpinisten TEAM an den Pfattner Wänden bei Bozen (Foto: Alpenverein/F.Walter)zoom
 

Es gibt kein schlechtes Wetter

Das Jahr 2018 begann föhnig beim Update Eisklettern. Der Eiskletterpark in Osttirol – ein Hoch auf Hausmeister Matthias Wurzer – war ideal zur Abstimmung der Basics. Trotz anspruchsvoller Bedingungen gelangen dem TEAM gute Klettereien in El Nino, Homozack oder Vom Feinsten. Wieder mit mäßigem Wetter, aber in bester Stimmung, vergehen die Tage beim Update Skitour.

Nach einer kurzen Pause nimmt der TEAM-Kalender im Mai wieder Fahrt auf. Beim Foto- & Filmworkshop mit Franz Walter dreht sich alles um Actionbilder, Kameraeinstellungen und Lichtverhältnisse. Dafür bleiben die jungen Alpinisten auch mal am Boden und toben sich beim Bouldern aus. Gleich im Anschluss gibt es beim Kurs Erste Hilfe & behelfsmäßige Bergrettung mit Heli Düringer eine Menge zu lernen.

Als Highlight kann zwei Wochen später das Next Step Trad-Klettern verbucht werden. Nach kurzfristiger Planänderung und Verzicht auf die leider klitschnassen Wände in Cadarese trifft sich das TEAM für zwei Tage am Staller Sattel in Südtirol, fährt anschließend dem Wetter davon und setzt das Gelernte in den Pfattner Wänden bei Bozen gleich in die Tat um.

"Angefangen von Fingerrissen bis hin zu Chicken Wings und Oberschenkelklemmern ist hier alles dabei und obgleich es nur zwei Routen mit je 6–7 Seillängen gibt (Kojote mit 7a bewertet und Anrainerproblem mit 7b+), langweilig wurde es uns hier in den verbliebenen drei Tagen nicht. Wenn wir nicht gerade in der Wand hingen, so badeten wir in dem nahegelegenen See, zogen Unmengen an Zecken aus unserer Haut, brachten uns vor den Schlangen, die sich in den Felsspalten sonnten, in Sicherheit, beobachteten die Blitze am Nachthimmel, die sich zum Glück nie direkt zu uns verirrten, oder genossen einfach die Freiheit und Leichtigkeit, die Urlaub mit sich bringt."
Magdalena Hofinger, Junge Alpinisten TEAM

Wie geht's weiter?

Im Herbst wartet das Next Step Alpinklettern. Geplant sind fünf Tage bei unseren slowenischen Nachbarn. Mit Blick auf 2019 sind wir bereits gespannt, wohin die Abschlussunternehmung führen wird. Vieles ist möglich, mal schauen, wofür sich das TEAM entscheidet. Was das Junge Alpinisten TEAM beschreiben könnte? Tolles Programm für volle Leidenschaft, vielleicht.

"Ich finde die Grundidee, also die Förderung des Alpinismus, super. Cool, dass der Alpenverein das Projekt gerade zur jetzigen Zeit gestartet hat. Ich arbeite sehr gern mit jungen motivierten Leuten zusammen und es macht großen Spaß, Teil des sehr starken, motivierten und lässigen Mentorenteams zu sein. Ich freu mich sehr auf die nächsten Kurse." Matthias Wurzer, Mentor Junge Alpinisten TEAM

Wir wünschen dem TEAM alles Gute für die vielen Tage draußen. Wer wissen will, was die Jungs und Mädls so erleben, liest am besten weiter im Blog auf www.jungealpinisten.at.

Junge Alpinisten: YOUNGSTERS & TEAM

Junge Alpinisten ist eine Initiative der Alpenvereinsjugend und wird unterstützt von AustriAlpin und Salewa.

- für junge Alpinisten im Alter von 14 bis 20 Jahren

- zwei Jahre gemeinsam mit Weltklassealpinisten unterwegs

Junge Alpinisten TEAM
Junge Alpinisten YOUNGSTERS
 

*) Matthias Pramstaller arbeitet bei der Alpenvereinsjugend und leitet die Initiative Junge Alpinisten.

 
 
 
 

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