Nach unzähligen Gerichtsverfahren gegen ehrenamtliche Funktionäre, erzwungenen Baustopps und einem Antrag auf Auflösung des Vereins setzt sich der Österreichische Alpenverein im Rahmen einer Pressekonferenz in Salzburg gegen die Verunglimpfungen in den Medien rund um die Franz-Fischer-Hütte im Lungau zur Wehr.
Im Rahmen einer Pressekonferenz in Salzburg äußerte sich der Alpenverein gestern zu den Verunglimpfungen in den Medien und stellte gleichzeitig die tatsächlichen Fakten klar. Salzburgs Landesverbandsvorsitzende Brigitte Slupetzky, Generalsekretär Robert Renzler und Georg Unterberger, Bauberater des Alpenvereins, Abteilung Hütten, Wege & Kartografie, informierten über die untragbare Situation und belegten die Tatsachen mit Fakten und Fotos. Unterstützung erhielten sie von Franz Pfeifenberger, der als Bürgermeister von Zederhaus wiederholt die Rückendeckung der gesamten Region für den Alpenverein betonte.
„Wir haben lange zugeschaut und vieles ertragen müssen. Die juristischen Salven, die im letzten Jahr auf unsere ehrenamtlichen Funktionäre eingeprasselt sind, haben diese enorm belastet und waren einfach nicht mehr tolerierbar. Das Streiten ist offenbar Herrn Mullikas Lust. Aber wir lassen uns nicht so anpatzen, nicht nach 150 Jahren Arbeit im Sinne des Gemeinwohls“, so Renzler.
„Wir haben wiederholt das Gespräch mit Herrn Mullikas gesucht, um uns in Bezug auf den Hüttenbau abzustimmen“ erklärt Brigitte Slupetzky, Vorsitzende im Landesverband Salzburg. Doch Mullikas scheint seit dem Erstgespräch 2012 nur mehr über den Rechtsweg kommunizieren zu wollen. Selbst ein Mediationsgespräch unter der Leitung von Salzburgs Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer zwischen Alpenvereinspräsident Dr. Andreas Ermacora und Marc-Eric Mullikas blieb ohne Ergebnis. Im Gegenteil, die Vergleichsbemühungen wurden von Mullikas ad absurdum geführt, indem er dem Alpenverein kurz vor einer Einigung eine erneute Anzeige zustellen ließ. “Es gab in Salzburg noch nie derartige und große Probleme mit einem Grundstücksbesitzer“, so Slupetzky.
Die Zeichen deuten darauf hin, dass erst wieder Frieden einkehren wird, wenn Herr Mullikas den Alpenverein aus dem Tal vertrieben hat. Doch der Alpenverein lässt sich nicht einschüchtern: „Die Hütte hat eine enorme Bedeutung in der Region und ist Zugpferd für den gesamten Tourismus im Riedingtal. Die Menschen in unserer Gemeinde und die vielen Besucher im Biosphärenpark Lungau und Naturpark Riedingtal stehen voll hinter dem Alpenverein mit seiner Hütte. Unsere Region braucht die Franz-Fischer-Hütte“, betont Alfred Pfeifenberger, Bürgermeister der Talgemeinde Zederhaus.
„Wenn das Wetter mitspielt, können die Arbeiten noch diese Woche abgeschlossen werden. Schade nur, dass wir durch das von Herrn Mullikas erwirkte Bauverbot und seine sonstigen Blockadeaktionen für die Natur wertvolle Zeit verloren haben“, sagt Georg Unterberger, Bauberater des Alpenvereins, Abteilung Hütten, Wege und Karthographie.
Neuester „Tiefpunkt“ in dieser Angelegenheit ist eine Klage gegen die Vorstandsmitglieder der Sektion Lungau mit dem Vorwurf auf vorsätzliche Beeinträchtigung der Umwelt. Generalsekretär Renzler verärgert: „Die aktuelle Strafanzeige kann nur als schikanöses und rechtsmissbräuchliches Verhalten gewertet werden.“
Da die eigenen Augen den besten Beweis liefern, bot Generalsekretär Renzler den anwesenden Journalisten die Möglichkeit einer gemeinsamen Begehung an. „Eines muss Ihnen aber klar sein, wir fahren nicht mit dem Geländewagen wie Herr Mullikas, wir gehen dort zu Fuß hinauf.“
Pressetext und Vorwürfe im Fakten-Check