Im großen Finale vor heimischem Publikum liefen unsere Boulder-Asse am 17. Mai einmal mehr zur Höchstform auf: Kilian Fischhuber (OeAV Waidhofen/Ybbs) feierte seinen zweiten Triumph in der dreijährigen Innsbrucker Weltcupgeschichte, während Anna Stöhr (OeAV Innsbruck) ihre Silbermedaille vom Vorjahr in einem spannenden Showdown verteidigte.
Sie machen es gerne spannend und das machen sie gut: Über zwei Stunden hielt die Elite der Boulderwelt den Hexenkessel am Innsbrucker Marktplatz am Samstag in Atem. Vor mehr als 4.000 Kletterfans und Besuchern fielen die Entscheidung im vierten Bewerb der Saison jeweils erst am letzten Boulder.
Tschechiens Weltcup-Wiedereinsteiger Adam Ondra und Kilian Fischhuber, Zweitplatzierter des Semifinales, waren im Finale nach den ersten drei Boulderproblemen beinahe gleichauf. Ein Startfehler von "Kletterwunderkind" Ondra eröffnete die Chance für Europameister Kilian Fischhuber, die dieser mit ungeheurer Nervenstärke ergriff: Ein Flash (= Durchstieg beim ersten Versuch) am letzten Problem bedeutete wie bereits 2012 Gold für Rot-Weiß-Rot in Innsbruck! Platz 3 ging an den Russen Rustam Gelmanov.
Kilian Fischhuber: "Ich habe überhaupt nicht mit einem Sieg gerechnet, es war nur klar, dass ich im Finale noch einmal voll angreifen muss. Ich bin überglücklich und sage: Danke, Innsbruck!"
Dramaturgisch perfekt gestaltete sich auch der Verlauf des Damenfinales: Nach einer Nullrunde zur Finaleröffnung toppte Lokalmatadorin Anna Stöhr die Boulder Nummer zwei und drei in jeweils drei Versuchen und kam Grindelwald-Siegerin Shauna Coxsey und der möglichen Goldmedaille noch einmal zum Greifen nah. Kein Top und kein Bonus für die junge Britin am letzten Problem boten die Chance für Österreichs Boulder-Queen. Doch auch Anna Stöhr hatte an der selektiven Routensetzung zu knabbern, holte kein Top, dafür einen Bonus (= markierter Zwischengriff) im ersten Versuch und damit erneut Platz zwei in Innsbruck. Platz drei sicherte sich die Japanerin Akiyo Noguchi.
Anna Stöhr: "Es ist immer wieder ein Erlebnis, hier in Innsbruck ein Finale zu klettern! Diese Stimmung, dieses Publikum und auch die perfekte Organisation, das ist beinahe nicht zu toppen. Das Podium freut mich riesig, die Saison bleibt spannend."
Preisverdächtig präsentierte sich auch in diesem Jahr das Tiroler Publikum: Trotz frühlingshafter Wetterkapriolen stürmten knapp 9.000 Kletterfans an allen drei Veranstaltungstagen die Arena am Innsbrucker Marktplatz. Ein fachkundiges Publikum, volle Ränge bereits in Qualifikation und Halbfinale sowie eine frenetische Boulder-Party zum samstäglichen Finale machten - auch in Hinblick auf die Kletterweltmeisterschaft 2018 - Lust auf mehr in der Klettermetropole Österreichs!
In Österreich gibt es einen eigenen Wettkletterverband (ÖWK), der sich um alle Belange des Wettkletterns kümmert. Der Alpenverein ist ein maßgeblicher Unterstützer des ÖWK: finanziell, als Veranstalter von Wettbewerben und auch bei der Betreuung und dem Aufbau von Trainings- und Wettkampfgruppen in den Alpenvereinssektionen.
Damen: Barbara Bacher (OeAV Innerötztal), Sabine Bacher (OeAV Innerötztal), Madeleine Eppensteiner (OeAV Waidhofen/Ybbs), Victoria Klemm (OeAV Graz), Katharina Posch (OeAV Imst-Oberland), Karoline Sinnhuber (OeAV Saalfelden), Berit Schwaiger (OeAV Innsbruck), Anna Stöhr (OeAV Innsbruck), Anna Vollenwyder (OeAV ÖGV)
Herren: Alfons Dornauer (OeAV Zillertal), Kilian Fischhuber (OeAV Waidhofen/Ybbs), Max Rudigier (OeAV Radstadt), Elias Weiler (OeAV Innsbruck)
(Alle Fotos: ÖWK/Holzknecht)
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