Die Hochzeiger Bergbahnen haben trotz der negativen Beurteilung durch die Tiroler Landesregierung im Jahre 2001 neuerlich ein Seilbahnprojekt vom Niederjöchl ins Waldertal und weiter auf die Murmentenkarspitze eingereicht. Wie auch in der Vergangenheit würde dieses Projekt eine eindeutige Neuerschließung des Waldertales bedeuten. Seitens der Tiroler Landesregierung wird immer wieder betont, dass es auch in Zukunft keine Neuerschließungen in Tirol mehr geben wird!
Für die Errichtung der nunmehr eingereichten Seilbahnen und Pisten in dieser noch intakten, skitechnisch unverbauten Geländekammer wären aufgrund der äußerst sensiblen geologischen und limnologischen Verhältnisse (Moore, Kleinseen, unverbaute Fließgewässer (Gewässerschutzbereich), usw.) und der häufigen Lawinengefahr im Wennerbergtal massive Eingriffe in diesen Naturraum notwendig. | ||
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| Seilbahnprojekt ist nur "Schmalspurvariante" Aus OeAV-Sicht haben die Seilbahnbetreiber mit dem aktuell eingereichten Projekt "nur" eine Schmalspurvariante eingereicht, die aus skitechnischer Sicht größtenteils unattraktiv ist. Deshalb ist anzunehmen, dass bei einer allfälligen Genehmigung in kürzester Zeit weitere Erschließungen im Waldertal gefordert werden, bis jener Umfang erreicht wird, wie jenes Projekt, das 1996 von der damals zuständigen Behörde ohne Einwände abgelehnt wurde. Die Betreiber gehen davon aus, wenn sie das Gebiet einmal erschlossen haben, sind einer weiteren Zerstörung alle Türen geöffnet. |
Wander- und Skitourengebiet Bereits im Jahre 1980 hat das Amt der Tiroler Landesregierung/Abt. Landesplanung darauf hingewiesen, dass das Waldertal ein "bekanntes und viel besuchtes Bergtouren- und Wandergebiet" in Tirol darstellt (Berichte zur Raumforschung und Raumplanung 24, H. 5, 1980). In diesem Bericht wird darauf verwiesen, dass die Wenner Berg-Alpe als ein "vorwiegend im Sommer besuchtes Gebiet" bezeichnet wird. Durch die geplante Neuerschließung werden in dieser Geländekammer Wanderwege- und Berginfrastrukturen maßgeblich berührt. Die geplante Erschließung würde zu einer starken Landschaftsbildbeeinträchtigung und damit zu einer Entwertung des Sommertourismus führen. Darüberhinaus eignet sich die Murmentenkarspitze insbesondere für den Skitourenlauf. Dies belegen auch Führerwerke von R. Weiss und D. Seibert. |
Alpenkonvention Im Rahmen der Begutachtung wird wesentlich auf die Inhalte der Alpenkonvention zu achten sein. Hingewiesen wird dabei auf das Durchführungsprotokoll "Tourismus" Art. 6, Abs. 3 sowie Art. 12, Abs. 1 und auf das Protokoll "Bodenschutz" Art. 14, Abs. 1. |
Naturparkregion Kaunergrat Für den OeAV unverständlich ist die Tatsache, dass 2003 das Landschaftsschutzgebiet Riegetal im Ausmaß von 414 ha von der Tiroler Landesregierung verordnet und in den Naturpark Kaunergrat integriert wurde. Teile der Erschließung kämen in der Naturparkregion Kaunergrat bzw. im Nahbereich zu liegen. |
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Trinkwasser in Gefahr Die totale Zerstörung wichtiger Lebensräume für viele unter Schutz stehende Tier- und Pflanzenarten sowie wertvoller Almböden und Feuchtgebiete - Moore (Wildmöser, Walderbach, Schwemm) sind vorhersehbar. Nicht zu vergessen die große Gefahr für die Trinkwasserquellen. Derzeit wird die Fraktion Wald (ca. 700 Einwohner) aus diesem Gebiet mit Trinkwasser versorgt. Die einzigen Trinkwasserreserven für die Gemeinde Arzl wären ebenfalls betroffen. |
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Richten Sie Protestbriefe bitte an:
Herrn Landeshauptmann Günther Platter (Altes Landhaus, A-6010 Innsbruck, E-Mail: buero.lh.platter@tirol.gv.at)
sowie
Herrn Naturschutzlandesrat Hannes Gschwentner (Altes Landhaus, A-6010 Innsbruck, E-Mail: buero.lh-stv.gschwentner@tirol.gv.at). |
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Rückfragen an: Willi Seifert, e-mail: willi.seifert@alpenverein.at |