Kletter-Sensation in China: Jakob Schubert gewinnt Weltcupauftakt, Anna Stöhr holt Platz zwei! (Chongqing 2012)

Mit einem Paukenschlag sind Österreichs Kletterer in die Wettkampfsaison 2012 gestartet. Beim IFSC Boulder-Weltcup in der chinesischen Millionenmetropole Chongqing überraschte Vorstiegs-Spezialist Jakob Schubert die internationale Boulder-Konkurrenz und sicherte sich in überzeugender Manier seinen ersten Boulder-Weltcupsieg. Weltmeisterin Anna Stöhr konnte nahtlos an die Form der Vorsaison anschließen und startete mit Platz zwei beim Saisonauftakt optimal in den Kampf um den Gesamtweltcupsieg 2012.

In der chinesischen Millionen-Stadt Chongqing verzeichneten die OeAV-Kletterer am 14. April einen idealen Start in die internationale Wettkampfsaison.

"Wenn man mit zwei Athleten nach China fliegt und dann mit einem Sieg und einem zweiten Platz die Heimreise antreten darf, dann ist das schon fast unheimlich. Dass Anna und Jakob gut drauf sind wussten wir aufgrund der Trainingsleistungen. Aber mit einem derart perfekten Saisonauftakt konnten wir nicht rechnen!" war Teamcoach Heiko Wilhelm vom Österreichischen Wettkletterverband (ÖWK) von der Leistung seiner Schützlinge sichtlich angetan.

Ohne Anlauf gleich ein Sprung auf's Siegerpodest

Jakob Schubert (OeAV Innsbruck), der sich für seine erste volle Bouldersaison vorgenommen hat, "Erfahrung zu sammeln und möglichst konstant ins Finale zu klettern", übertraf seine eigenen Erwartungen gleich beim Saisonauftakt. Nachdem er bereits in der Qualifikation Tagesbester war, überzeugte der Tiroler auch im Halbfinale und sicherte sich auf Platz zwei den Finaleinzug. "Das hat mich richtig gepusht! Für's Finale gab es dann nur mehr die Devise volles Risiko. Ich wusste ich bin gut drauf und kann nur gewinnen."

Im Finale, das am 14. April vor der Skyline Chongqings über die Bühne ging, setzte Schubert seinen Vorsatz in Taten um. Als einziger Athlet gelang es ihm, im Finale zwei Boulder im ersten Versuch zu lösen und so konnte er sich den Tagessieg vor dem Franzosen Guillaume Glairon-Mondet und dem Russen Rustam Gelmanov sichern. "Nachdem ich den letzten Boulder geflasht habe, überkamen mich die Emotionen. Es war einfach ein Wahnsinn!"

Schubert will den Ball flach halten

Mit dem Triumph in Chongqing führt Jakob Schubert nach dem ersten Weltcup auch in der Gesamtwertung. Vom Kampf um den Boulder-Gesamtweltcup will Schubert jedoch (noch) nichts wissen. "Im Bouldern ist die Dichte an der Spitze extrem hoch. Da kann es schnell gehen, dass man den Finaleinzug verpasst. Für den Gesamtweltcup gibt es andere, die da in der Favoritenrolle sind. Ich halte den Ball flach und bleib bei meinen Saisonzielen!"

Anna Stöhr stark wie eh und je

Im Damenbewerb schloss Anna Stöhr (OeAV Innsbruck) nahtlos an die Erfolge der letzten Jahre an. Österreichs Ausnahme-Athletin boulderte ebenfalls wie Schubert als Führende der Qualifikation in die Zwischenrunde. Im Halbfinale zeichnete sich schon ab, dass der Kampf um den Tagessieg wieder auf ein Duell der wohl stärksten Boulder-Damen der letzten Jahre hinauslaufen würde: Akiyo Noguchi aus Japan gegen Anna Stöhr aus Österreich. 

Im Finale matchten sich Stöhr und Noguchi in gewohnter Manier - mit einem erfolgreichen Ausgang für die Japanerin. Noguchi konnte im Finale ebenso wie Stöhr zwei Boulder toppen, benötigte hierfür jedoch vier Versuche weniger als die Österreicherin. "Vor dem ersten Bewerb weiß man nie genau wo man wirklich steht. Mit Platz zwei bin ich richtig happy!" freute sich Stöhr über den gelungen Saisonauftakt.

Ergebnisse des IFSC Boulderweltcups in Chongqing (CHN) 13./14.04.2012

(16.4.2012)