Herbst im Karst
Bilder zu diese Ereignis gibts hier
Seit Jahren sind wir in einem sehr herzlichen Freundschaftsverhältnis (gemellaggio) mit dem CAI Monfalcone verbunden und abwechselnd veranstalten wir ein gemeinsames Wanderwochenende in Kärnten und Italien. In den letzten Jahren wanderten wir den Isonzo entlang, besuchten das Refugio Lagazoi, bewunderten die Dinosaurierspuren am Passo Staulanza (Pelmetto), hier in Kärnten verbrachten wir ein Wochenende auf der Millstätterhütte (Klangwanderweg), Sadnighaus im Mölltal, Glocknerhaus mit Pasterzenlehrpfad.
Heuer erkundeten wir gemeinsam den Triestiner Karst, der vielen von uns unbekannt war. Am 1. Tag wanderten wir von Monrupino entlang der ital./slow. Grenze Richtung Norden über den Monte San Leonardo, von wo wir eine herrliche Aussicht über den Karst bis in den Golf von Triest und die Lalgunen von Grado hatten. Der Kontrast Karst Meer hat für uns Kärntner natürlich einen besonderen Reiz. Abends gab es dann ein fröhliches Beisammensein und wir erneuerten unsere Freundschaft.
Das Val Rosandra und der Rilkeweg am nächsten Tag bei strahlendem Wetter war wohl ein besonderes Erlebnis für uns. Das Val Rosandra liegt nordöstlich von Triest und wir meisterten eine etwas abenteuerliche Wanderung in Flussbett und entlang von sehr ausgesetzten Felsbändern. Für einige von uns schon eine Mutprobe ! Flavio hat nicht mit soviel Wasser gerechnet. Normal geht man gemütlich im Flussbett ohne Schwierigkeiten. Ein besonderer Höhepunkt war dann der Aussichtsplatz oberhalb von Triest mit herrlichem_Blick über das Meer. Im Refugio Premuda überreichte uns Paola ein reizendes Gedicht über unsere gemeinsame Freundschaft.
Den Abschluß bildete dann ein Stück des berühmten Rilkeweges in der Nähe von Duino, von dem wir alle zutiefst beeindruck waren. Ingrid las einige Rilke Gedichte vor.
Wir besichtigten noch die Quellen des Timavo, dieser fließt 40 km unterirdisch im Karst und tritt dann plötzlich mit riesigen Wassermengen ans Tageslicht.
Nächstes Jahr am 28./29. Juni 2008 treffen wir uns wieder in Millstatt, machen den Domitian-Pilgerweg und eine Rundwanderung um den Rosennock.
Die herzliche Freundschaft bringt ein Gedicht zum Ausdruck, welches Paola Pizzo extra für uns geschrieben ( und Ingried Jungmeier übersetzt ) hat:
Agli amici di Millstatt Un incontro breve ma pieno di ricordi lontani nel tempo mi riportano a tempi lontani, felici e solari. Giovani spensierati eravamo allora quando la vita sorrideva, in attesa di essere colta da ciascuno di noi. Ignari di ciò che ci attendeva esploravamo il mondo alla ricerca di noi stessi. Ora siamo di nuovo qui, insieme ancora una volta, a ripercorrere il presente, che non è più quello di ieri, ma quello del nostro essere, qui ora e per sempre nella vita, con chi ti sa essere amico, anche senza parole. Un sorriso, uno sguardo, un abbraccio, una stretta di mano, esprimono allanima quello che mille parole non potranno mai dire.
Paola Pizzo Monfalcone, 28 ottobre 2007 | An die Freunde von Millstatt Eine kurze Begegnung aber voll von Erinnerungen weit weg in der Zeit sie bringen mich zurück in weit entfernte, glückliche und sonnige Zeiten. Damals waren wir ausgelassene junge Leute als uns das Leben zulächelte, in Erwartung von uns jedem einzelnen erfasst zu werden. Ungewiß dessen, was uns erwartete, erkundeten wir die Welt auf der Suche nach uns selbst. Jetzt sind wir wieder hier, noch einmal gemeinsam, um die Gegenwart zu durcheilen, die nicht mehr die gleiche von damals ist, aber die unseres Seins , jetzt hier und für immer im Leben du weißt, wer dein Freund ist auch ohne Worte. Ein Lächeln, ein Blick eine Umarmung, ein Händedruck vermitteln der Seele das, was 1000 Worte nicht sagen können.
Paola Pizzo Monfalcone, 28. Oktober 2007
Übersetzung: Ingrid Jungmeier Millstatt, 14.11.2007 |