8. Juli 2017: Badewetter in ganz Österreich. Die Freibäder sind voll, Sonnenhungrige und Eisverkäufer kommen auf ihre Kosten. In ganz Österreich? Nicht ganz: ein kleines Wolkenband bleibt in einer Gebirgsgruppe im Nordosten Tirols hängen und entledigt sich dort seiner nassen Last. Richtig: im Wilden Kaiser hat es geregnet.
Wir machten das Beste draus: Eine Gruppe bestieg mit der Fleischbank Nordkante einen langen (ca. 1.000
m) aber leichten (UIAA III+) alpinen Klassiker. Die Anderen versuchten sich an
sportlicheren kurzen Mehrseillängentouren wie der „First Class“, (UIAA 7+) am
Totenkirchl-Sockel. Nach einem heftigen abendlichen Gewitter war der nächste
Tag überraschend trocken. Das Wetter blieb aber auch am Abreisetag instabil und
damit der bestimmende Faktor für die Tourenwahl. Wir entschieden uns für kurze
Mehrseillängen-Routen: eine Kombination aus „Neufundland“ und „Herbstzeit“
(UIAA 7), Andi Rois und Martin Pühringer wollten es nochmal wissen und kletterten
die „Wallstreet“ (UIAA 8+) am Totenkirchl Sockel.
Wir waren von dem enorm vielfältigen Tourenangebot im Wilden Kaiser
beeindruckt. Von alpinen Klassikern bis
sportklettermäßig abgesicherten Touren wird dort auf engstem Raum alles
geboten, was das Klettererherz höher schlagen lässt. Nicht zuletzt bietet der
Wilde Kaiser aber auch eine alpine Kulisse, die seines gleichen sucht. Steile
Wände, ausgesetzte Spitzen und Grate wo das Auge hinschaut.