Alpenverein Sektion Leogang
Grandiose Bergfahrt in die Belluneser Dolomiten
Ein ambitioniertes Bergprogramm hatten die acht Tourenführer für die 58 Teilnehmer an diesem Ausflug, Ende August, ausgearbeitet. Doch die Wettervorhersage für das Val di Zoldo für diese vier Tage schien alles den Bach hinunter schwimmen zu lassen. Nicht aber für die Loigamer Bergsteiger. Diese trotzten gleich am ersten Tag einem schweren Gewitter, das sie beinahe unvorbereitet traf, als sie schutzlos auf einem langsam fahrenden Zweiersessellift saßen. Das anschließende, zweite Gewitter kam dann in den Felspassagen des Aufstiegs zur Coldaihütte mit Blitz, Donner und Hagelschlag. Auf der rettenden Hütte herrschte danach dichtes Gedränge um den wärmenden und trocknenden Kachelofen.
Auch der zweite Tag hatte es in sich. Die Gipfelstürmer um Markus Mayrhofer und Roman Weilguny erreichten noch am trockensten von allen den Gipfel des Cima Nord di San Sebastiano 2488 m. Auch die Hansen-Gruppe (Embacher und Madreiter) kam halbwegs trocken aber mit Nebel auf den Gipfel des Sfornioi Nord 2410 m. Die Gruppe um Gerhard Weilguny und Sepp Mayrhofer startete anfangs bei Regen und Nebel, beendete aber dann die Umrundung des berühmten Monte Pelmo im Sonnenschein. Die Gruppe mit Fini Hammerschmied und Karin Koller blieb beinahe im tiefen Moor des sumpfigen Almgebietes stecken, ehe sie die Sonne lachend auf der Veneciahütte empfing.
Auch am dritten Tag sah man gut gelaunte Gesichter aus den Kapuzen der Regenponchos herausschauen. Jede Gruppe besuchte eine andere Hütte. Mit zunehmendem Sonnenschein fielen die Hüttenbesuche immer heftiger und lustiger aus. Der als Regenprogramm gedachte Nachmittagsbesuch in der Stadt Belluno fand bei blauem Himmel statt.
Am vierten Tag, beim Aufstieg zum Messnermuseum „Dolomites“ auf dem Monte Rite wechselten sich wieder Regenschirm und Sonnenschein ab. Schlussendlich aber siegte die Sonne und blieb im Herzen der Loigamer.
Der Ausflug bestätigte wieder einmal, dass es kein zu schlechtes Wetter zum Wandern gibt. Manchmal aber hilft auch die beste Ausrüstung nichts. Was dann die Bergsteiger wirklich antrieb, war die Motivation, etwas Neues kennen zu lernen und der Wille, sich zu bewegen. Beides lies diesen unkonventionellen, bergsteigerischen Ausflug zu einen einmaligen Erlebnis werden.
Gerhard Weilguny
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