Passauer
Hütte (2051m) in den Leoganger Steinbergen:
Feier
zum 125jährigen Jubiläum
Petrus war den Mitgliedern der Sektion Passau des Deutschen Alpenvereins und der Sektion Leogang des Österreichischen Alpenvereins bei der Feier zum 125-jährigen Jubiläum der Passauer Hütte in den Leoganger Steinbergen trotz einer ungünstigen Wetterprognose doch noch gewogen. Das Birnhorn (2634m), der "Hausberg" der Passauer Hütte, war zwar immer wieder von schwarzen Regenwolken eingehüllt, aber trotzdem konnten die Jubiläumsfeier und die anschließende Bergmesse, zelebriert von Domvikar Studentenpfarrer Andreas Erndl und musikalisch begleitet von der Bläsergruppe der Musikkapelle Leogang unter der Leitung von Obmann Anton Herbst, ohne Regen im Freien auf der Hüttenterrasse abgehalten werden. Ein besonders stimmungsvolles Bild ergab sich, als während Bergmesse sogar die Sonne kurz aufblitzte und die Hütte sowie die umliegenden Berggipfel in fast magisches Licht einhüllte. Einige Bergfreunde aus Passau und Leogang waren schon am Vorabend zur Hütte aufgestiegen, um gemeinsam einen stimmungsvollen Hüttenabend zu verbringen, der größere Teil der Besucher absolvierte diesen Aufstieg allerdings erst am Morgen des Sonntags von Osten aus Weißbach und vom Süden aus Leogang.
In seiner Begrüßung ging der
1. Vorsitzende Professor Dr. Walter Schweitzer auf die Gründung der Sektion
Passau im Jahr 1875 und die Baugeschichte der Passauer Hütte ein. Von den
damaligen 146 Sektionsmitgliedern (aktuell mehr als 6200) scheuten immerhin 17
die weite und mühsame Anreise mit der Eisenbahn nicht und nahmen an der
Feierstunde am 23. Juli 1892 auf der neu gebauten Passauer Hütte teil. Der 1.
Vorsitzende der Sektion Leogang, Markus Mayrhofer, betonte die gute
Zusammenarbeit der beiden Sektionen beim Hüttenunterhalt und beim Wegebau und
lobte die Passauer Bergfreunde für Ihren Mut und Einsatz beim aufwändigen Um-
und Ausbau der Passauer Hütte in den Jahren 2012 bis 2016, die damit den
aktuellen Anforderungen bei der Energieversorgung und der Abwasserreinigung
gerecht wird. Vizebürgermeister Hermann Unterberger aus Leogang und
Bürgermeister Josef Hohenwarter aus Weißbach dankten der Sektion Passau
ebenfalls für diesen Um- und Ausbau und betonten, dass die Passauer Hütte auch
ein wichtiges Element des Fremdenverkehrs im Saalachtal darstellt. Zusätzlich
überreichte Vizebürgermeister Unterberger der Sektion
Passau als Jubiläumsgeschenk einen Scheck über 500 Euro zur Unterstützung
des Hüttenunterhaltes. Schließlich bemerkte der
Stellvertretende Landrat Klaus Froschhammer, der Stadt und Landkreis
Passau vertrat, dass die Passauer Hütte die höchstgelegene Außenstelle der Region Passau ist, die auf österreichischem Hoheitsgebiet die Bergsteiger mit
ihrem Namen auch immer an Stadt und Landkreis Passau erinnert und den einen
oder anderen Hüttenbesucher vielleicht auch motiviert, der Region Passau
ebenfalls einmal einen Besuch abzustatten. Er überbrachte die Grüße von Landrat
Franz Meyer und lobte außerdem Vorstand und Beirat der Sektion Passau für Ihren
Einsatz zum Wohle der Sektion, aber auch für die Förderung der bayerisch-österreichischen
Freundschaft durch die beispielhaft gute Zusammenarbeit zwischen der Sektion
Passau und den Sektionen im Arbeitsgebiet der Sektion Passau im österreichischen Saalachtal.
In der anschließenden
Bergmesse erinnerte Domvikar Andreas Erndl daran, dass Jesus sich immer wieder
zum Beten auf einem Berg zurück zog, um seinem Vater damit näher zu sein –
vielleicht auch ein Motiv, das Bergsteiger bei der Ausübung ihres Sports bewegen
könnte, Berge zu besteigen. Nachdem
sich die drohenden Regenwolken verzogen hatten, tauschten die Teilnehmer an der
Jubiläumsfeier auf der Hüttenterrasse Erinnerungen aus – bestens bewirtet vom
Team um Hüttenwirt Michael Farber. Für ihn wurde mit dieser Feier auch sein
„Einstand" auf der Hütte gefeiert, ist er doch nach fünfjähriger
Betreuung der Passauer Hütte zusammen mit seiner Ehefrau nun im ersten Jahr
allein verantwortlich tätig. Beim Abstieg waren sich alle einig, dass sie an
einem denkwürdigem Ereignis teilgenommen haben, das in der Geschichte sowohl
der beiden Sektionen in Passau und Leogang als auch der Passauer Hütte einen
herausragenden Platz einnimmt.